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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der Washington Capitals

Die Washington Capitals waren eine der großen Überraschungen der vergangenen Saison und hoffen darauf, diesen Erfolg zu wiederholen. Sie gingen ohne große Erwartungen in die Saison und standen am Ende mit 111 Punkten (51-22-9) auf dem ersten Platz der Metropolitan Division. In den Stanley Cup Playoffs warfen sie in der ersten Runde die Montreal Canadiens in fünf Spielen aus dem Rennen, ehe sie in der zweiten Runde den Carolina Hurricanes mit 1:4 unterlagen.

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Im Sommer war es rund um die Capitals recht ruhig. Die Stürmer Andrew Mangiapane, Lars Eller und Taylor Raddysh verließen das Team als Free Agents. Sie alle waren dafür verantwortlich, der Offensive mehr Tiefe zu verleihen. Keiner der drei erreichte die Marke von 30 Punkten.

An Neuzugängen konnte General Manager Chris Patrick lediglich Stürmer Justin Sourdif und Verteidiger Declan Chisholm vermelden. Auch sie sind keine Starspieler, sondern Leute für die Tiefe. Sourdif hat erst vier NHL-Spiele hinter sich, in denen er ein Tor erzielte. Chisholm bestritt vergangene Saison 66 Partien für die Minnesota Wild und verbuchte zwölf Punkte (zwei Tore, zehn Assists).

Washington wird sich hauptsächlich auf junge Talente aus der eigenen Organisation verlassen müssen, um die Abgänge von Eller, Raddysh und Mangiapane auszugleichen.

Schlüsselspieler

Die zentrale Figur in Washington ist nach wie vor Alex Ovechkin. Der Kapitän erzielte vergangene Saison 44 Tore und brach Wayne Gretzkys Rekord für die meisten Tore der NHL-Geschichte. Er steht bei 897 Treffern und wird als erster Spieler die Marke von 900 Toren knacken. Allerdings wird er noch vor Beginn der Saison seinen 40. Geburtstag feiern und die Capitals müssen hoffen, dass er sich sein Alter auch weiterhin nicht anmerken lässt.

Alexander Ovechkin steht an der Spitze der ewigen Torschützenliste

Neben Ovechkin und besonders während seiner Verletzungspause infolge eines Wadenbeinbruchs, spielten sich Dylan Strome, Aliaksei Protas, Pierre-Luc Dubois und Tom Wilson in den Fokus. Sie alle stellten persönliche NHL-Bestleistungen an Punkten auf und müssen dieses Niveau wenigstens annähernd halten, wenn es für das Team ähnlich erfolgreich weitergehen soll.

In der Abwehr wuchsen Rasmus Sandin und Jakob Chychrun über sich hinaus, um Abwehrchef John Carlson zu unterstützen.

Im Tor war Logan Thompson überragend. Mit einer Fangquote von 91,0 Prozent und 2,49 Gegentoren pro Spiel lag er in beiden Kategorien unter den zehn besten Torhütern der NHL.

Spieler aus dem DACH-Raum

Fehlanzeige

Stärken

Die Offensive der Capitals war vergangene Saison überragend und sie mussten im Sommer keinen Schlüsselspieler abgeben. Ihre 3,49 Tore pro Spiel waren der zweitbeste Wert der Liga. Ob sie das angesichts der vielen persönlichen Rekorde wiederholen können ist fraglich, doch selbst wenn sie etwas nachlassen, sollten sie weiterhin weit vorne dabei sein. Die Unterzahl war mit einer Quote von 82 Prozent auf Rang fünf. Zudem können sich die Capitals mit Thompson auf einen Spitzentorwart verlassen.

Verbesserungspotenziale

Die Ausbeute in Überzahl ließ mit einer Quote von 23,5 Prozent (Platz 14) etwas zu wünschen übrig. Ein gesunder Ovechkin sollte diesen Prozentsatz aber verbessern. Ein Fragezeichen ist noch die Tiefe in Offensive und Abwehr.

Die schönsten Tore von Washington in 2024/25

Vielversprechende Talente

Die Capitals werden in der kommenden Saison einigen jungen Spielern eine Chance geben. Die Angreifer Ryan Leonard und Ivan Miroshnichenko schnupperten in der vergangenen Spielzeit bereits NHL-Luft und dürften zurückkehren. Leonard trat in neun Spielen an und konnte sein erstes Tor feiern. Miroshnichenko kam in 18 Einsätzen auf vier Punkte (ein Tor, drei Assists).

Dazu könnten sich die Stürmer Andrew Cristall und Ilya Protas gesellen. Cristall brachte es in der Western Hockey League in 57 Spielen auf 132 Punkte (48 Tore, 84 Assists) und war der Topscorer der Liga. Protas war mit 124 Punkten (50 Tore, 74 Assists) der zweitbeste Scorer der Ontario Hockey League.

In der Abwehr ist Cole Hutson, der jüngere Bruder von Lane Hutson von den Montreal Canadiens, ein Hoffnungsträger. In der Universitätsliga NCAA lag er mit 48 Punkten (14 Tore, 34 Assists) gemeinsam mit Zeev Buium von den Minnesota Wild auf Platz eins unter den Verteidigern.

Playoff-Chancen

Die vergangene Saison lief für die Capitals nahezu perfekt und es ist sicherlich nicht garantiert, dass sie in der kommenden Spielzeit genauso stark sein werden. Doch selbst mit einem gewissen Leistungsabfall wäre es eine Überraschung, wenn sie die Playoffs verpassen würden.

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