St Louis Blues v Nashville Predators

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der St. Louis Blues

Das Ticket für die Stanley Cup Playoffs sicherten sich die Blues mit einem entscheidenden 6:1-Sieg über den Utah Hockey Club erst in ihrem 82. und letzten Spiel der regulären Saison 2024/25. Die Mannschaft beendete die Hauptrunde mit einer Bilanz von 44-30-8 und 96 Punkten auf dem zweiten Wildcard-Platz der Western Conference.

In der ersten Runde der Playoffs traf St. Louis auf den Gewinner der Presidents’ Trophy, die Winnipeg Jets (55-22-4, 114 Punkte). In der Best-of-Seven-Serie lieferte der Außenseiter einen harten Kampf, unterlag am Ende jedoch knapp mit 3:4. Trost fand man in der Tatsache, dass das Team erstmals seit 2022 wieder die Stanley Cup Playoffs erreichte und damit eine zweijährige Durststrecke beendete.

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Die Saison 2024/25 war zugleich die zweite in Folge mit einem Trainerwechsel. Jim Montgomery, zuvor Assistenztrainer der Blues, übernahm am 24. November 2024 – weniger als eine Woche nach seiner Entlassung als Headcoach der Boston Bruins – das Amt von Drew Bannister. Montgomery schloss seine erste verkürzte Hauptrunde als Cheftrainer der Blues mit einer Bilanz von 35-18-7 ab.

Darauf wollen sie in St. Louis nun aufbauen. „Ich würde sagen, dass unser Kader jetzt ziemlich gut aufgestellt ist“, versprühte General Manager Doug Armstrong in der Offseason Optimismus.

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Zu den prominentesten Neuverpflichtungen einer insgesamt ruhigen Offseason in St. Louis gehörte der Schweizer Stürmer Pius Suter. Der 29-Jährige, zuletzt bei den Vancouver Canucks aktiv, unterzeichnete am 1. Juli einen Zweijahresvertrag und soll künftig als Center in der zweiten oder dritten Reihe auflaufen. Suter stellte in der vergangenen Saison mit 25 Toren und 46 Punkten in 81 Spielen neue Karrierebestmarken auf und stand im Schnitt 17:21 Minuten pro Partie auf dem Eis.

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Ebenfalls neu in St. Louis ist Angreifer Nick Bjugstad. Der 33-Jährige soll dem Angriff die dringend benötigte Tiefe verleihen. Er ist als Center für die vierte Reihe vorgesehen, kann bei Bedarf aber auch auf dem Flügel eingesetzt werden. Bjugstad verbuchte in der vergangenen Saison 19 Punkte (acht Tore, elf Assists) in 66 Spielen für Utah, nachdem er 2023/24 noch 45 Punkte (22 Tore, 23 Assists) in 76 Spielen erzielt hatte.

Die Defensive verstärkt künftig Logan Mailloux. Der 22-Jährige kam am 1. Juli im Tausch für Stürmer Zack Bolduc von den Montreal Canadiens. In der abgelaufenen Saison verbuchte er in sieben Spielen vier Punkte (zwei Tore, zwei Assists). Mailloux gilt auf Sicht als Kandidat für einen Platz unter den Top-4-Verteidigern der Blues.

Auf der Abgangsseite steht unter anderem Zack Bolduc, der im Gegenzug nach Montreal wechselte. Unter Trainer Montgomery hatte er in der zweiten Saisonhälfte seinen Durchbruch gefeiert und sämtliche seiner 19 Tore sowie 28 seiner 36 Punkte nach dem 24. November erzielt. Zudem steuerte er in den Playoffs einen Assist in sieben Spielen bei.

Ebenfalls nicht mehr dabei ist Radek Faksa, der am 1. Juli einen Dreijahresvertrag bei den Dallas Stars unterschrieb. Er sammelte in der Vorsaison für St. Louis 15 Punkte (fünf Tore, zehn Assists) in 70 Spielen der regulären Saison sowie fünf Punkte (ein Tor, vier Assists) in sieben Playoff-Partien.

Verzichten müssen die Blues außerdem auf Defensivspezialist Nick Leddy, der von den San Jose Sharks über die Waiver-Liste verpflichtet wurde, nachdem kein Trade zustande gekommen war. Leddy verbuchte in 31 Spielen fünf Punkte (zwei Tore, drei Assists) und in den Playoffs einen Assist.

Auch Verteidigerveteran Ryan Suter gehört nicht mehr zum Kader, da sein Vertrag ausgelaufen ist.

Schlüsselspieler

Robert Thomas war in der Saison 2024/25 mit 81 Punkten der beste Scorer des Teams (21 Tore, 60 Assists). Trotz einer frühen Verletzung knackte er zum zweiten Mal in Folge die 80-Punkte-Marke – als erster Blues-Spieler seit Brett Hull 1997.

Torhüter Jordan Binnington beendete die Saison mit 28 Siegen, einer Fangquote von 90 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,64. Zudem brach er den Franchise-Rekord für die meisten Siege eines Torhüters.

Vier Spieler bestritten alle 82 Saisonspiele: Jordan Kyrou, Jake Neighbours, Brayden Schenn und Ryan Suter. Kyrou führte die Blues mit 36 Toren an und erreichte zum dritten Mal in den letzten vier Jahren mindestens 70 Punkte. Besonders seine defensive Entwicklung – sichtbar in seiner Karrierebestmarke von +23 im Plus/Minus-Rating – wertete sein Spiel auf.

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Spieler aus dem DACH-Raum

Mit Suter sicherten sich die Blues einen gestandenen Schweizer Nationalspieler. Der Center aus Wallisellen unterschrieb für zwei Jahre und 8,25 Millionen US-Dollar (im Schnitt 4,125 Mio. pro Saison). General Manager Armstrong betonte, dass Suter in St. Louis noch mehr Verantwortung übernehmen solle als in Vancouver. In der Saison 2024/25 stellte er mit 25 Toren, 21 Assists und 46 Punkten Karrierebestwerte auf.

Stärken

Bei 5-gegen-5 überzeugten die Blues mit einer Tordifferenz von +26 (Platz acht in der Liga) – ein klarer Fortschritt gegenüber dem Vorjahr (+12). Auch das Powerplay verbesserte sich deutlich: von 18 Prozent (Platz 24) auf 22,1 Prozent (Platz 16).

Verbesserungspotenziale

Schwachpunkt blieb hingegen das Penalty Killing. Die Quote sank von 79,1 Prozent (Platz 18) auf nur 74,2 Prozent (Platz 28). Dieses Problem erwies sich in engen Spielen als kostspielig und gilt als wichtigstes Feld für Verbesserungen.

Vielversprechende Talente

Dalibor Dvorsky (10. Pick im NHL Draft 2023) absolvierte vergangene Saison seine ersten zwei NHL-Spiele. Sollte er den Sprung schaffen, dürfte der 20-Jährige zunächst auf dem Flügel eingesetzt werden.

Aleksanteri Kaskimaki (3. Runde, 73. Pick im Draft 2022) überzeugte in seiner ersten Nordamerika-Saison: 34 Punkte (11 Tore, 23 Assists) in 63 AHL-Spielen für Springfield.

Nikita Alexandrov (2. Runde, 62. Pick im Draft 2019) verfügt bereits über NHL-Erfahrung (51 Spiele, 3 Tore, 6 Assists), spielte aber zuletzt komplett in Springfield, wo er in 48 Spielen 49 Punkte (21 Tore, 28 Assists) sammelte.

Playoff-Chancen

Nachdem die Blues in diesem Jahr zum Playoff-Auftakt nur knapp an den Jets scheiterten, hoffen sie in St. Louis auf mehr. Realistisch ist das durchaus: In der engen Central Division gibt es keinen klaren Favoriten. Neben den Blues selbst haben auch die Colorado Avalanche, Dallas Stars, Minnesota Wild, der Utah Hockey Club und Winnipeg gute Chancen auf die Playoffs. Setzt sich der positive Trend fort, ist der Mannschaft aus St. Louis im kommenden Frühjahr einiges zuzutrauen.

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