buf dahlin samuelsson

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der Buffalo Sabres

Die Sabres haben seit inzwischen 14 Jahren nicht mehr die Stanley Cup Playoffs erreicht. Die Zeiten von Dominik Hasek, Rob Ray und Miroslav Satan sind längst vorbei – und mit ihnen auch die realistischen Chancen auf den Stanley Cup. Dennoch haben die Sabres in dieser Offseason mehrere Schritte unternommen, um wieder konkurrenzfähig zu werden.

Das war auch nötig, denn zuletzt mussten Anhänger und Verantwortliche einen Rückschritt verkraften. Nachdem Buffalo in der Spielzeit 2022/23 mit 42 Siegen und 91 Punkten die Playoffs knapp verpasst hatte, kam das Team im Folgejahr nur noch auf 84 Punkte und in der Saison 2024/25 auf nur 79. Rang sieben in der Atlantic Division war das enttäuschende Ergebnis.

Es verwundert nicht, dass die Offseason in diesem Jahr für einige Transaktionen genutzt wurde, um die Mannschaft zu verstärken. „Wir sind mit der aktuellen Zusammensetzung unseres Kaders zufrieden, aber wir sind immer auf der Suche nach Verbesserungen, wenn sich etwas Sinnvolles ergibt. Ich denke jedoch, dass wir bei der Umgestaltung unserer Verteidigung gute Arbeit geleistet haben; das war meiner Meinung nach wichtig“, zeigte sich General Manager Kevyn Adams mit den Resultaten der Umgestaltung des Rosters bisher durchaus zufrieden.

Die wichtigsten Veränderungen im Kader

Zu den bedeutendsten Neuzugängen dieses Sommers gehört zweifelsohne Michael Kesselring. Der Verteidiger, den die Sabres zusammen mit Stürmer Josh Doan am 26. Juni im Tausch gegen JJ Peterka von den Utah Mammoth loseisten, soll der zuletzt schwächelnden Defensive mehr Stabilität verleihen. Der 25-Jährige absolvierte mit 29 Punkten (sieben Tore, 22 Assists) in 82 Spielen seine bislang beste NHL-Saison. Er verstärkt Buffalo mit seiner körperlichen Präsenz und seinem Rechtsschuss und könnte an der Seite von Owen Power eines der besten Verteidigungspaare bilden.

Doan wiederum soll nach Vorstellung des Managements dem Team mehr Tiefe im Angriff verleihen. Mit erst 23 Jahren verfügt er über Entwicklungspotenzial. In der vergangenen Saison kam er auf 19 Punkte (sieben Tore, zwölf Assists) in 51 Spielen.

Ähnliches: Peterka von den Sabres zu den Mammoth transferiert

Abwehrspieler Conor Timmins wurde am 28. Juni im Tausch gegen Verteidiger Connor Clifton sowie einen Zweitrunden-Pick beim NHL Draft 2025 von den Pittsburgh Penguins verpflichtet. Er erzielte in 68 Spielen für die Penguins und die Toronto Maple Leafs 15 Punkte (drei Tore, zwölf Vorlagen).

Noch größere Bedeutung dürfte in der kommenden Saison Torhüter Alex Lyon zukommen. Der 32-Jährige unterzeichnete am 1. Juli einen Zweijahresvertrag bei den Sabres und soll dem Team mit seiner Erfahrung mehr Stabilität im Tor geben. In der Vorsaison verzeichnete er in 30 Spielen (26 Starts) für die Detroit Red Wings eine Bilanz von 14-9-1 bei einem Gegentorschnitt von 2,81 und einer Fangquote von 89,6 Prozent. Er ist als erfahrene Ergänzung hinter Stammkraft Ukko-Pekka Luukkonen eingeplant.

Zudem fand mit Justin Danforth ein weiterer Stürmer den Weg nach Buffalo. Der 32-Jährige ist ein vielseitiger Angreifer, der in 61 Spielen für die Columbus Blue Jackets 21 Punkte (neun Tore, zwölf Vorlagen) erzielte.

Besonders viel Aufmerksamkeit – vor allem im deutschsprachigen Raum – zog der Abgang von JJ Peterka auf sich. Der 23-Jährige erzielte in der Saison 2024/25 starke 27 Tore und stellte in 77 Spielen neue NHL-Karrierebestmarken bei den Punkten (68) und den Assists (41) auf. Er war Buffalos zweitbester Scorer und drittbester Torschütze. Das durch seinen Abgang entstandene Loch in der Offensive muss erst einmal geschlossen werden.

Von Stürmer Sam Lafferty trennten sich die Sabres ebenfalls. Er wurde am 1. Juli im Tausch gegen einen Sechstrundenpick beim NHL Draft 2026 zu den Chicago Blackhawks getradet. Der 30-Jährige erzielte in 60 Spielen sieben Punkte (vier Tore, drei Assists).

Schlüsselspieler

Nach dem Abgang Peterkas liegt in der kommenden Spielzeit noch mehr Verantwortung auf den verbliebenen Offensivkräften. Zuletzt überzeugten vor allem: Tage Thompson mit 72 Punkten (44 Tore, 28 Assists) aus 76 Spielen, Alex Tuch mit 67 Punkten (36 Tore, 31 Assists) aus 82 Einsätzen und Jason Zucker mit 53 Punkten (21 Tore, 32 Assists) aus 73 Spielen. Hinzu kommt Rasmus Dahlin, der als Verteidiger mit 68 Punkten (17 Tore, 51 Assists) aus 73 Spielen eine der beeindruckendsten Statistiken im Team aufwies. Wollen die Sabres wieder nach oben, müssen diese Leistungsträger ihr Niveau mindestens halten – besser noch steigern.

BOS@BUF: Thompson schnürt einen Dreierpack gegen die Bruins

Spieler aus dem DACH-Raum

Nach dem Abgang von Peterka ist im aktuellen Kader der Sabres kein Spieler aus dem deutschsprachigen Raum mehr vertreten.

Stärken

Mit 269 Treffern belegten die Sabres in der vergangenen Saison ligaweit Rang acht. In dieser Kategorie zeigten sie also bereits Playoff-Format – und lagen sogar vor den offensivstarken Teams Toronto Maple Leafs (268) und Edmonton Oilers (259).

Verbesserungspotenziale

Dass Buffalo es trotz seiner Offensivkraft nicht in die K.o.-Runde schaffte, lag klar an der wackligen Defensive. Die Tordifferenz von -20 resultiert aus 289 Gegentoren – dem viertschlechtesten Wert unter allen 32 NHL-Teams. Nur die San Jose Sharks (315), Chicago Blackhawks (296) und Pittsburgh Penguins (293) kassierten noch mehr Treffer. Es versteht sich fast von selbst, dass keines dieser Teams die Playoffs erreichte. Wenn Buffalo zurück in die Endrunde will, muss die Defensive stabilisiert werden – was die personellen Veränderungen auf dieser Position bereits erkennen lassen.

Vielversprechende Talente

Zu den spannendsten Talenten zählt Stürmer Tyson Kozak. Der 22-Jährige gab am 5. Dezember sein NHL-Debüt und absolvierte bis Saisonende 21 Spiele. Er erzielte sein erstes NHL-Tor in seinem zweiten Einsatz und sammelte insgesamt fünf Punkte (drei Tore, zwei Assists), meist als Center der vierten Reihe. In seiner dritten AHL-Saison mit Rochester kam er auf 14 Punkte (acht Tore, sechs Assists) in 31 Spielen. Kozak, ein Siebtrundenpick von 2021 (Nr. 193), muss vor allem verletzungsfrei bleiben – bislang bestritt er in keiner seiner drei Profisaisons mehr als 55 Spiele.

Als Hoffnungsträger für die Offensive gilt außerdem Isak Rosen. Der 22-jährige Angreifer führte Rochester mit 28 Toren und 55 Punkten an und war mit fünf Treffern in acht Calder-Cup-Playoff-Spielen auch dort Top-Torjäger seines Teams. Er wurde 2021 an Position 14 von Buffalo gedraftet und absolvierte bislang acht NHL-Spiele. Am 27. März gelang ihm gegen Pittsburgh sein erster NHL-Punkt (ein Assist).

Playoff-Chancen

Die Fans der Sabres sind in den letzten Jahren einiges an Leid gewohnt, doch die Tatsache, dass Buffalo seit 14 Saisons in Folge die Playoffs verpasst hat, bleibt für die sportverrückte Stadt schwer zu ertragen. Die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Durststrecke im Frühjahr 2026 ist jedoch gering: Bei den Buchmachern hat Buffalo (gemeinsam mit den Pittsburgh Penguins) derzeit die schlechtesten Erfolgsaussichten in der gesamten Eastern Conference auf das Erreichen der K.o.-Runde im kommenden Frühjahr. Viel Optimismus ist gefragt, um schon für 2026 an eine Rückkehr in die Playoffs zu glauben.

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