BUF@ANA: Rakell markiert den Ausgleich

Die Anaheim Ducks sind überraschend gut aus den Startlöchern gekommen und belegen nach acht Spielen (6-2-0) Platz zwei in der Pacific Division. Der Hauptgrund für den Saisonstart ist die perfekte Heim-Bilanz (4-0-0). So wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag mit einem 4:2 gegen die ebenfalls überzeugenden Carolina Hurricanes (6-3-0) der vierte Heimsieg im vierten Spiel im Honda Center gefeiert.

Ducks starten stark und sorgen für den ersten Torwartwechsel
Anaheim brauchte gerade einmal 26 Minuten, um mit 4:0 in Führung zu gehen. "Anstatt einfach in die Kabine zu laufen und zu sagen 'Hey, lasst uns einen guten Start haben', haben wir ihnen ein paar handfeste Tipps mit auf dem Weg gegeben, auf die sie achten müssen. Einmal mehr haben sie sich diese zu Herzen genommen und haben bekommen, was wir gebraucht haben", freute sich Ducks-Trainer Dallas Eakins.
Den Anfang machte Adam Henrique (5.), der mit seinem fünften Saisontreffer die Torjäger-Wertung der Ducks anführt. Daraufhin legte Troy Terry mit seinem ersten Saison-Tor nach (14.), ehe Jakob Silfverberg in seinem 500. NHL-Spiel auf 3:0 erhöhte (21.). Schließlich beendete ein Unterzahl-Tor von Carter Rowney (26.) den Arbeitstag von Hurricanes-Goalie Petr Mrazek (neun Saves, 69,2 Prozent Fangquote), der zuvor 98:07 Minuten ohne Gegentor geblieben war, beendet. "Es war nicht seine Schuld. Wir haben ihn da draußen verhungern lassen. Viele Jungs haben heute geschlafen", sagte Carolinas Coach Rod Brind'Amour, der zum ersten Mal in seiner Amtszeit während eines Spiels den Torwart tauschte. Vertreter James Reimer blieb fortan ohne Gegentor (sieben Saves).

CAR@ANA: Henrique überwindet Mrazek mit Schuss

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Anaheim spielübergreifend eine Bilanz von 9:0 Toren vorzuweisen. Dann aber beendete Carolinas Erik Haula diesen Lauf mit einem Powerplay-Tor (26.). Der erste NHL-Treffer von Hurricanes-Stürmer Haydn Fleury, der dafür satte 96 Spiele brauchte, sorgte noch für ein wenig Ergebniskosmetik (33.).
Das macht Anaheim so stark
Insgesamt war es ein überzeugender Auftritt der Ducks. "Wir haben hier eine Mannschaft, die am gleichen Strang zieht", lobte Eakins den Teamgeist. "Wir wissen, dass wir eine starke Mannschaft haben und dass wir diese Art von Hockey mit viel Tempo und Puck-Kontrolle spielen können. Das gibt uns Selbstvertrauen, aber gleichzeitig müssen wir auch bescheiden bleiben", sagte Silfverberg.
Was Anaheim in dieser Saison so stark macht ist nicht nur das neue Spielsystem unter Eakins und der bereits beschriebene Teamgeist, sondern auch die Effektivität. Kurioserweise konnten alle Spiele gewonnen werden, in denen die Kalifornier weniger Schüsse abgaben als der Gegner (6-0-0). So auch an diesem Abend gegen die Hurricanes (20:24 Schüsse)
Das wiederum führt zum nächsten wichtigen Baustein, der Goalie-Performance: Sowohl Starter John Gibson (1,85 Gegentore/Spiel, 94,1 Prozent Fangquote) als auch Backup Ryan Miller (1,5 Gegentore/Spiel, 94,1 Prozent Fangquote) spielen bislang eine überragende Saison. Miller bewies gegen Carolina (22 Saves, 91,87 Prozent Fangquote) einmal mehr, dass er den 13 Jahre jüngeren Gibson vertreten und Verschnaufpausen gönnen kann.

Anaheim Ducks vs. Pittsburgh Penguins

Hinzu kommt die Formstärke der Leistungsträger. Stürmer Rickard Rakell (zwei Tore, vier Assists) und Verteidiger Cam Fowler (ein Tor, drei Assists) könnten jeweils eine Punkteserie von vier Spielen vorweisen.
Heimstärke ist Trumpf
Und da wäre noch die Heimstärke. Die Ducks sind im Honda Center noch ohne Punktverlust und konnten zum dritten Mal in Anaheims Franchise-Geschichte die ersten vier Partien auf eigenem Eis gewinnen. Das gelang bereits 2013/14 (8-0-0) und 2014/15 (4-0-0) - in beiden Spielzeiten landeten die Kalifornier am Ende der regulären Saison auf Rang eins der Western Conference.
Die aktuelle Heimbilanz macht also Mut, dass es auch im Frühjahr 2020 mit einer Playoff-Qualifikation klappen könnte. In der Nacht von Sonntag auf Montag (3 Uhr MESZ, live auf nhl.tv) bestreiten die Ducks das nächste Heimspiel gegen die Calgary Flames. Danach geht es auf einen Vier-Spiele-Roadtrip zu den Nashville Predators, Dallas Stars, Colorado Avalanche und Vegas Golden Knights. Wenn dort Anaheim auch die Auswärts-Bilanz (2-2-0) aufpolieren kann, dann wären sie auf einem guten Weg, die enttäuschende vergangene Saison mit dem drittletzten Platz in der Western Conference vergessen zu machen.