Alex Ovechkin, Capitals beenden Talfahrt
Washingtons Kapitän schießt sein erstes Tor in elf Spielen und hilft mit die Serie von vier Niederlagen zu beenden
von Tom Gulitti @tomgulittinhl / NHL.com Redakteur
WASHINGTON -- Bei den Washington Capitals ist noch nicht alles im Reinen, aber sie fühlen sich nach ihrem 4-2 Sieg gegen die Minnesota Wild am Dienstag im Verizon Center schon wesentlich besser.
Auch weil Alex Ovechkin ein Tor erzielen konnte.
Es war kein schönes Tor. Selbst Ovechkin sprach davon, dass es kein guter Schuss war.
Mit seinem Onetimer vom linken Bullykreis, der an Devan Dubnyk vorbei im kurzen Eck landete, brachte er die Capitals im zweiten Drittel, als noch 5:08 Minuten auf der Uhr standen, mit 2-0 in Front. Es war sein erstes Tor seit dem 19. Februar.
"Es war ein Tor", sagte Ovechkin, der im ersten Drittel bei Nate Schmidts Treffer assistierte. "Es war kein perfekter Schuss, doch ich hatte auch einige gute Chancen zuvor und die gingen nicht rein. Wenn man einen solchen Treffer erzielt, dann kann sich schnell alles wieder zum Guten wenden."
Obwohl Ovechkin die Torschützenliste der Capitals mit 28 Toren anführt, zehn Spiele ohne Treffer war bis zum Dienstag die längste Torflaute in seiner Karriere. Auch 18 Spiele in Folge ohne Tor bei nummerischen Gleichgewicht hatte es bei ihm vorher noch nicht gegeben.
Der Treffer fiel eine Sekunde nachdem ein Überzahlspiel der Capitals abgelaufen war, somit konnte er auch diesen Negativtrend stoppen.
"Ich weiß, dass ihm dieses Tor Selbstvertrauen schenkt. Nach dem Treffer konnte man sehen, dass er sich mehr zutraute und richtig gut gespielt hat. Ein ums andere Mal forderte er deren Verteidiger heraus. Es hat richtig Spaß gemacht das zu sehen"
Ovechkin beendete die Partie mit einem Tor und einem Assist, dreimal schoss er aufs Tor und setzte vier Hits in den 18:11 Minuten, die er auf dem Eis stand. Er stellte seine Einzelleistung hinten an. Der Sieg war ihm wichtiger.
Die Capitals hatten vier Spiele in Folge verloren, darunter drei Partien auf ihrer Kalifornien-Reise. Sie lagen nach Punkten nur noch gleichauf mit den Pittsburgh Penguins auf dem ersten Platz der Metropolitan Division, der Eastern Conference und ligaweit. Durch ihren Sieg über die Wild, dem Ersten in der Western Conference bevor am Dienstag die Führung an die Chicago Blackhawks ging, liegen die Capitals bei noch 13 ausstehenden regulären Saisonspielen zwei Punkte vor den Penguins.
Video: MIN@WSH: Ovechkin bezwingt Dubnyk mit Direktabnahme
"Wenn du vier Spiele hintereinander verloren hast, dann sollte man sich keine Gedanken über die persönliche Statistik machen", sagte Ovechkin.
Trainer Barry Trotz bestätigte, dass es eine Erleichterung war Ovechkin wieder treffen zu sehen.
"Definitiv war es das", sagte Trotz. "Was wurde nicht alles daraus gemacht, weil er eine zeitlang nicht getroffen hatte, aber ich sage dir eins: Er spielt ziemlich gut Eishockey. Er läuft klasse und er ist wieder eine Macht. Wenn man das weiß, dann weiß man auch, dass er auch wieder Tore erzielen wird. Er macht alles richtig und ich glaube nicht, dass er etwas verändern muss."
"Er hat das Tor wieder gefunden und man wird sehen ... Ovi könnte in den nächsten zehn Spielen auch 20 Treffer markieren. Es wäre ihm zuzutrauen."
Ein starker Ovechkin, rechtzeitig zum Beginn der Stanley Cup Playoffs, wäre ein gewaltiger Schub für die Capitals. Um den Stanley Cup zu gewinnen, brauchen sie mehr als Ovechkin, doch sie werden ihn nicht gewinnen, wenn er nicht konstant punktet.
Die Capitals haben nach ihrer sechstägigen Spielpause im letzten Monat schlecht ausgesehen. Bis zum Dienstag lautete ihre Bilanz aus zwölf Partien 5-6-1. Nur zweimal schossen sie in diesem Zeitraum mehr als zwei Tore. In den 22 Partien vor der Pause kamen sie auf eine Bilanz von 19-2-1 und schossen 17 Mal mindestens vier Tore.
Ein Warnzeichen waren auch die 17 Gegentore während ihrer Niederlagenserie. Nach ihrer 2-5 Niederlage gegen die Anaheim Ducks am Sonntag, vermutete Verteidiger Brook Orpik, dass sie auf ihrer Auswärtstour nicht so konzentriert waren, wie gegen Mannschaften, die noch um einen Playoffplatz kämpfen oder oben in der Tabelle angesiedelt sind.
"Wir sind jetzt wieder wachsam und das ist auch gut so", sagte Capitals Torwart Braden Holtby.
Die Capitals haben noch Luft nach oben, wenn sie am Donnerstag die Nashville Predators empfangen. Sie führten 2:52 Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels mit 3-0 nach dem Powerplaytreffer von Evgeni Kuznetsov, ließen aber die Wild im Schlussabschnitt noch einmal zurückkommen.
Nachdem Matt Dumba, als 37 Sekunden im Schlussabschnitt gespielt waren, Holtbys Shutout-Ambitionen zunichte gemacht hatte, mussten die Capitals der Reihe nach auf der Strafbank Platz nehmen. Brett Connollys Strafzeit wegen Behinderung nach 2:32 Minuten folgte in der 3:43 Minute die Strafe von Backstrom wegen Haltens. Die Wild kamen dadurch 49 Sekunden lang zu einer 5-gegen-3 Überzahlsituation.
Die Capitals überstanden die 2-Mann Unterzahl, doch Eric Staal schoss nach 4:37 Minuten bei 5-gegen-4 den 2-3 Anschlusstreffer der Wild. Die Capitals standen in dieser Partie siebenmal in Unterzahl auf dem Eis, obwohl sie sich vorgenommen hatten, sich von der Strafbank fern zu halten, nachdem am Sonntag die Ducks zu fünf Powerplays gekommen waren.
Sie konnten von Glück reden, dass die Wild, die vier ihrer letzten fünf Auftritte verloren, mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Ein Wechselfehler der Wild führte zum Treffer von Jay Beagle, durch den die Capitals 5:21 Minuten vor Spielende mit 4-2 in Führung gehen konnten.
"Sie haben schnell gespielt, doch wir auch. Ich glaube es war ein gutes Spiel zwischen zwei guten Mannschaften", sagte Holtby. "Es gibt noch Sachen, an denen wir arbeiten müssen, doch es läuft schon besser als zuvor."