ovechkin record puck

Alex Ovechkin hat sich einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher gesichert. Der Linksaußen der Washington Capitals ist nach einem Assist beim 3:2-Sieg gegen die Vancouver Canucks am Dienstag der beste russische Scorer in der NHL-Historie. Mit 1180 Punkten aus 1055 Spielen (644 Tore, 536 Vorlagen) löste er Sergei Fedorov ab, der mit 483 Treffern und 696 Zuspielen aus 1248 Partien einen Zähler weniger auf dem Konto hat. Ovechkin ist damit jüngstes Mitglied im illustren Kreis der punktbesten Spieler aus allen in der NHL vertretenen Nationen.

Erfolgreichster deutscher Scorer aller Zeiten ist Marco Sturm. Als er sich 2012 nach 14 Spielzeiten aus der NHL verabschiedete, standen für ihn 487 Punkte (242 Tore, 245 Vorlagen) aus 938 Hauptrunden-Einsätzen für die San Jose Sharks, Boston Bruins, Los Angeles Kings, Washington Capitals, Vancouver Canucks und Florida Panthers zu Buche. Elf Jahre lang hielt er zudem den deutschen Punkterekord in einer regulären Saison. 2005/06 sammelte er für die Sharks und die Bruins in 74 Einsätzen insgesamt 59 Zähler. 2016/17 entthronte ihn Leon Draisaitl und schraubte den Bestwert auf 77 Punkte.
Seit November 2018 ist Sturm als Assistenztrainer der Los Angeles Kings zurück in der NHL. An seine Zeit als Aktiver und die Verdienste, die er sich als Scorer in der Liga erwarb, denkt er gerne zurück.
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"Klar bin ein wenig stolz, wenn ich auf meine persönliche Statistik schaue. Allerdings messe ich dem Ganzen keine übermäßige Bedeutung zu. Am Ende sind es Zahlenwerte, mehr nicht. Deshalb denke ich keine Sekunde daran, ob und wann mich jemand überholen könnte", sagte er im Gespräch mit NHL.com/de. Seinen potentiellen Nachfolger als besten Allzeit-Scorer aus deutschen Landen hat er zumindest schon einmal ausgemacht. "Leon wird es mit Sicherheit schaffen", prophezeite er. "Ich bin grundsätzlich über jeden deutschen Spieler froh, der Rekorde aufstellt und besser abschneidet als ich. Außerdem hoffe ich, dass in den nächsten Jahren noch mehr talentierte Stürmer von uns in die NHL nachkommen werden."
Auffallend an Sturms Bilanz ist die beinahe identische Ausbeute an Treffern und Vorlagen. Der Dingolfinger führt das darauf zurück, dass er sich sowohl in der Rolle des Torschützen als auch des Vorlagengebers wohlfühlte. "In der ersten Zeit habe ich als Center gespielt. So richtig auf Torejagd bin ich erst später als Außenstürmer gegangen", erzählte er. "Mein Spiel lebte von meiner Schnelligkeit und von meinen Qualitäten als Schlittschuhläufer. Ich war immer derjenige, der auf der Außenbahn mit viel Speed durchgestartet ist. Außerdem hatte ich gute Mittelstürmer an meiner Seite. Von deren Pässen habe ich enorm profitiert", sagte er im Rückblick auf seine bemerkenswerte Spielerkarriere.

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Noch hat Sturm gegenüber Draisaitl einen Vorsprung von 215 Punkten. Zum Abschluss der laufenden Saison wird der Abstand zwischen beiden deutlich geringer sein. Denn der Angreifer der Edmonton Oilers präsentiert sich seit Wochen in bestechender Form und punktet wie am Fließband. Mit 272 Zählern aus 322 Begegnungen ist der Kölner unangefochten die Scorer Nummer eins unter den aktiven NHL-Spielern aus Deutschland.
Für ihn wäre es nach eigenem Bekunden eine große Ehre, sollte er in absehbarer Sturms Allzeit-Bestmarke knacken. "Wenn es soweit kommt und ich derjenige bin, freue ich mich natürlich darüber. Ich will damit keinesfalls respektlos gegenüber allen anderen deutschen Spielern sein, die Großes in der Liga geleistet haben", sagte er zu NHL.com/de. "Meine Landsleute sind immer Vorbilder für mich gewesen. Ich habe viel von ihnen gelernt. Ich denke da speziell an Dennis Seidenberg oder Christian Ehrhoff."
Dass er mit gerade einmal 23 Jahren inzwischen selbst für eine Menge junger Leute zum Idol geworden ist, empfindet er nicht als Bürde. "Es ist schön, wenn Jugendliche meinen Weg einschlagen wollen und sich vornehmen, irgendwann meine Statistiken zu verbessern", betonte er. "Deshalb übernehme ich gerne diese Vorbildfunktion."

Streit_Captain

Bei den Schweizer Scorern steht Mark Streit an der Spitze der Gesamtwertung. Der offensivstarke Verteidiger lief zwischen 2005 und 2017 in 786 Partien für die Montreal Canadiens, New York Islanders, Philadelphia Flyers und Pittsburgh Penguins auf und verzeichnete 434 Punkte (96 Tore, 338 Assists). 2017 krönte er seine Laufbahn, als er mit den Penguins den Stanley Cup gewann. Nach einer kurzen Rückkehr zu den Canadiens beendete er im Oktober desselben Jahres seine Laufbahn.
Streit war der erste Feldspieler aus der Schweiz, der in der NHL den Durchbruch schaffte und damit zugleich die Türen für eine ganze Reihe seiner Landsleute öffnete. Zu ihnen gehört Roman Josi, der Kapitän der Nashville Predators. Er hat zu Streit ein ganz besonderes Verhältnis. "Wir sind gute Freunde. Mark hat mich unter seine Fittiche genommen und mir den Weg geebnet. Ich habe oft mit ihm zusammen in der Schweiz trainiert und mir viel von ihm abgeschaut. Ich bin ihm sehr dankbar für alles", sagte Josi.
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Nicht nur in der offensiven Ausrichtung als Verteidiger sind sich Streit und Josi ähnlich, sondern auch was den Erfolg als Punktesammler anbelangt. Josi steht bei den Schweizern in der ewigen NHL-Scorerwertung an zweiter Stelle. 333 Punkte (88 Tore, 245 Vorlagen) aus 536 Spielen sind für ihn festgehalten. Den Sprung nach ganz oben zu schaffen, würde für ihn etwas Besonderes darstellen. "Ich vermute aber mal, dass ich diesen Titel sowieso nicht lange behalten würde, bei den vielen jungen Schweizer Stürmern, die sich momentan in der Liga tummeln", fügte er hinzu.
Der österreichische Rekordscorer in der NHL ist Thomas Vanek, der seit Saisonbeginn 2018/19 zum zweiten Mal in seiner Karriere in Diensten der Detroit Red Wings steht. Mit seinem 1000. NHL-Hauptrundenspiel und dem 400. Assist erreichte er in dieser Spielzeit zwei bemerkenswerte Meilensteine. In Sachen Scorerpunktzahl kommt er Ovechkin von den Rekordhaltern aus Deutschland, der Schweiz und Österreich am nächsten. Seit seinem Debüt für die Buffalo Sabres in der Saison 2005/06 hat der Flügelstürmer nunmehr 778 Zähler (367 Tore, 411 Vorlagen) in 1010 Begegnungen der regulären Saison erzielt. Neben den Red Wings und den Sabres lief Vanek für die Islanders, Canadiens, Minnesota Wild, Florida Panthers, Vancouver Canucks und Columbus Blue Jackets auf.