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In den letzten Jahren konnten sich immer mehr Spieler aus relativ kleinen Eishockeynationen in der NHL etablieren. Es sind Spieler dabei, die schon zu den auffälligeren Spielern, zu den Stars ihres Teams gehören, ob der Norweger Mats Zuccarello und der Österreicher Michael Grabner bei den New York Rangers, der Däne Nikolaj Ehlers bei den Winnipeg Jets, der Schweizer Roman Josi bei den Nashville Predators oder der Deutsche Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers.

Aber auch abseits der Topscorer der Teams, findet man Spieler aus diesen kleineren Nationen, die sich zu festen Größen in der NHL entwickelt haben und ihrem Team eine echte Stütze sind. Einer dieser Spieler ist der 27-jäjrige Däne Lars Eller, der seit Beginn der Saison in Diensten der Washington Capitals steht und am Mittwoch sein 500. NHL Spiel bestritt, was vor ihm erst drei andere Dänen erlebten (Frans Nielsen, Mikkel Boedker und Jannik Hansen).
Eller war der erste in Dänemark geborene und trainierte Spieler, der in der ersten Runde des NHL Drafts gewählt wurde, als ihn die St. Louis Blues 2007 an Nummer 13 wählten. Bei den Blues kam der Stürmer noch nicht wirklich zum Zug, verbrachte die meiste Zeit in der AHL und erzielte in sieben NHL Spielen zwei Tore. Nach der Saison gaben die Blues ihn dann an die Montreal Canadiens ab, wo Eller beweisen konnte, dass er einen Platz in der NHL verdient.
In den sechs Jahren bei den Canadiens spielte er in jeder regulären Saison mindestens 77 Spiele, mit Ausnahme der durch den Lockout verkürzten Saison 2012-13, die mit 30 Punkten trotzdem seine stärkste Saison war. Eller gehörte zum Kern des Kaders der Habs und wurde bekannt für den defensiven Rückhalt, den er seinem Team in der Checking Reihe bot und für seine Leistung im Unterzahlspiel. Er zeigte aber auch immer wieder, dass er Spiele in der Offensive entscheiden kann, immerhin kommt er auf 19 Siegtreffer in den letzten sieben Saisons.

Nach der Saison 2015-16 holten ihn dann die Washington Capitals genau aus diesem Grund. Sie wollten einen stabilen Center für die dritte Reihe, der auch mit Toren für mehr Tiefe in der Offensive sorgen kann. Genau diese Rolle erfüllt Eller diese Saison auch. Während er bei den Canadiens zwischen den Reihen und auch innerhalb der Reihen zwischen Flügeln und Center versetzt wurde, fand er bei den Capitals nun zu mehr Stabilität, was ihm gut zu tun scheint. Er steuert derzeit auf die zweite Saison seiner Karriere mit 30 Punkten zu, erzielte bereits zehn Tore und hat einen +/- Wert von +15, der beste seiner Laufbahn in der NHL.
Der Abschied aus Montreal fiel ihm trotzdem nicht leicht. "Wenn man sechs Jahre in Montreal verbringt, wird das zur zweiten Heimat und wenn man in eine neue Organisation, eine neue Stadt kommt, ist alles anders."
Aber auch die Vorfreude auf die neue Erfahrung war ihm bereits im Sommer anzumerken. "Das wird großartig passen", erklärte Eller. "Ich werde hier mehr Konstanz haben, eine bestimmte Position, mit einer bestimmten Rolle, die definiert ist und ich glaube, das wird mir gut tun. Ich denk, im innersten war ich immer ein Center und da sieht mich Washington auch. Ich glaube, als Team können wir um den Stanley Cup mitreden. Wir haben alles, was wir brauchen."
Im Moment sieht es aus, als wäre Ellers Vorhersage aus dem Sommer bestätigt, immerhin steht Washington auf Platz eins der Liga. Doch auch letztes Jahr gewannen sie die Presidents' Trophy als Team mit den meisten Punkten der regulären Saison und schieden dann in der zweiten Runde der Playoffs gegen den späteren Meister, die Pittsburgh Penguins aus. Jetzt heißt es nicht wieder den gleichen Fehler machen und am Saisonende aus dem Tritt kommen. Doch genau um dem entgegenzuwirken wurde auch Eller geholt, damit die Tiefe im Team ausgebaut wird und man über längere Zeit konstante Leistung bringen kann. Mit seinen 27 Jahren dürfte er noch weit mehr als seine bisher 500 Spiele in der NHL machen und noch einige Chancen auf den Cup bekommen. Vielleicht klappt es ja auch schon dieses Jahr.