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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Die Analyse der Florida Panthers

Die Florida Panthers haben die Mission Titelverteidigung erfüllt und damit zwei Stanley Cups in Folge gewonnen. Die Mannschaft von Erfolgstrainer Paul Maurice qualifizierte sich mit einer 47-31-4-Bilanz und 98 Punkten souverän als Dritter der Atlantic Division, Fünfter der Eastern Conference und Elfter der gesamten NHL für die Stanley Cup Playoffs. Dort schaltete Florida in der Ersten Runde den Lokalrivalen Tampa Bay Lightning (Serien-Endstand: 4:1), in der Zweiten Runde die Toronto Maple Leafs (4:3), im Eastern Conference Finale die Carolina Hurricanes (4:1) sowie im Stanley Cup Finale die Edmonton Oilers (4:2) aus. Nun stellt General Manager Bill Zito sein Team auf das neue Projekt für die Saison 2025/26 ein: „Threepeat“ - also der dritte Titel in Serie.

Die wichtigsten Kaderveränderungen

Ein Umbruch blieb trotz vieler auslaufender Verträge aus. Mit Ersatztorwart Vitek Vanecek (29, Utah Mammoth), den Verteidigern Nate Schmidt (34, Utah Mammoth) und Jaycob Megna (32, Vegas Golden Knights) sowie dem deutschen Center Nico Sturm (30, Minnesota Wild) sind lediglich Spieler für die Tiefe unter den Abgängen.

Diese versucht GM Zito mit Neuzugängen wie Backup-Goalie Daniil Tarasov (26, Columbus Blue Jackets), Abwehr-Routinier Jeff Petry (37, Detroit Red Wings) und die Angreifer Jack Studnicka (26, Los Angeles Kings) und Nolan Foote (24, New Jersey Devils) aufzufangen.

Die wichtigsten Aktivitäten in diesem Sommer waren Vertragsverlängerungen mit wichtigen Leistungsträgern. Hier gelang Zito schier unmögliches: Playoff-MVP (Conn Smythe Trophy) Sam Bennett (29) unterschrieb für acht Jahre und durchschnittlich 8 Millionen US-Dollar pro Jahr. Abwehrchef und Franchise-Verteidiger Aaron Ekblad (29) wurde für acht Jahre und im Schnitt 6,1 Mio. Dollar gehalten. Flügelstürmer Brad Marchand (37), der nach seinem Trade-Deadline-Wechsel von den Boston Bruins kam und wohl den entscheidenden Playoff-Push für die Panthers gab, setzte seine Unterschrift unter einen neuen Sechsjahresvertrag über 5,25 Mio. p.a. Die langen Laufzeiten könnten Zito in ferner Zukunft zwar einholen, in der Gegenwart aber hat er seinen Championship-Kader fast komplett zusammenhalten können.

FLA@EDM Sp5: Tkachuks Schuss wird geblockt, Bennett im Nachschuss

Schlüsselspieler

Diese Liste ist lang. Ganz oben steht Nummer-1-Center Aleksander Barkov (29), der von ausnahmslos allen in der Organisation als der geborene Anführer gefeiert wird. Nicht nur als Mensch, sondern auch als emsiger Zwei-Wege-Stürmer geht der Finne stets als gutes Beispiel voraus. Im Angriff sind außerdem die giftigen Bennett und Marchand, der versatile Sam Reinhart (29), Power Forward Matthew Tkachuk (27) sowie Teamplayer Carter Verhaeghe (29) zu nennen. Auch die beiden Finnen Anton Lundell (23) und Eetu Luostarinen (26), die zusammen mit Marchand die vielleicht beste dritte Reihe formieren, nehmen längst Schlüsselrollen ein und erhalten viel Eiszeit und Verantwortung.

In der Verteidigung bilden Ekblad, Gustav Forsling (29), Niko Mikkola (29) und Seth Jones (30) einen wichtigen Block an gestandenen Führungsspielern.

Bleibt also noch die unangefochtene Nummer 1: Meister-Torwart Sergei Bobrovsky (36) zeigte zwei Jahre in Folge, dass er zu den besten seiner Zunft zählt, auf höchstem Niveau den Unterschied ausmachen kann und jeden Penny seiner 10 Millionen Dollar Jahresgage wert ist.

Spieler aus dem DACH-Raum

Fehlanzeige

Stärken

Florida spielt seit Jahren das beste Forechecking in der gesamten NHL. Der Forecheck ist untrennbar mit der Hockey-DNA von Headcoach Maurice verankert. Der Gegner soll schon im eigenen Drittel an den Banden aufgerieben werden, was zu frühen Puckeroberungen und postwendenden Torchancen führt. Mit Bennett, Tkachuk & Co. kann Florida beim Forechecking in Bestbesetzung agieren.

Hinzu kommt eine unglaubliche Qualität in der Tiefe. Eine dritte Reihe mit Luostarinen, Lundell und Marchand wäre in den meisten der anderen 31 NHL-Teams die Top-Linie. Die Panthers werden also mit reichlich Secondary Scoring versorgt, sind im Falle von Verletzungen voll handlungsfähig und perfekt für die Playoffs gebaut. Nicht ohne Grund geht die Mannschaft jede Serie so an, als würde sie über sieben Spiele gehen.

Verbesserungspotenziale

Hier könnte auch „Fehlanzeige“ stehen. Bei den Playoff-Statistiken könnte Florida noch bei den Faceoffs (47,7 Prozent) zulegen. In der regulären Saison gibt es noch Potenzial in Sachen Offensive (im Schnitt 3,0 Tore/Spiel, 15.) und Special Teams (23,5 Prozent im Powerplay, 13.; 80,7 Prozent im Penalty Killing, 10.). Hier machte sich in der Vorsaison das Fehlen wichtiger Stammspieler bemerkbar. Als die Playoffs begannen, waren alle diese Werte wieder deutlich besser (4,09 Tore/Spiel, 25,3 Prozent Powerplay, 86,4 Prozent Penalty Killing).

Vielversprechende Talente

Diese dürften es schwer haben, einen Platz im Kader zu erkämpfen. Mackie Samoskevich (22) spielte im Vorjahr seine erste volle NHL-Saison (reguläre Saison: 72 Spiele, 15-16-31; Playoffs: vier Spiele, 0-1-1) und wird mit A.J. Greer, Tomas Nosek und Jonah Gadjovich um einen Platz in der vierten Reihe kämpfen.

Beim AHL-Farmteam Charlotte Checkers, die immerhin das Calder Cup Finale erreichten (2:4 in der Best-of-Seven-Serie gegen die Abbotsford Canucks) drängten sich unter den Talenten Verteidiger Mikulas Hovorka (24) sowie die Stürmer Jack Devine (21) und Sandis Vilmakis (21) auf. Ihr Haupt-Einsatzort wird Charlotte bleiben. Das gilt auch für die Abwehrspieler Marek Alscher (21) und Evan Nause (22) sowie die Angreifer Ryan McAllister (23), Ben Steeves (23) und Josh Davies (21), die man auf dem Zettel haben sollte.

Playoff-Chancen

Die Panthers haben nicht nur beste Chancen auf das Erreichen der Stanley Cup Playoffs, sondern auch auf das „Threepeat“ und sind damit ultimativer Top-Favorit in der Saison 2025/26.

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