Tausche Spieler gegen Draft Pick
Am Samstag gab es insgesamt vier Transfers, in denen Draft Picks verschoben wurden. Anders als am Freitag war aber an jedem Transfer mindestens ein Spieler beteiligt.
Die Ottawa Senators holten Verteidiger Jordan Spence für den diesjährigen Pick Nummer 67 (Kurban Limatov) und einen Pick in der sechsten Runde 2026 von den Los Angeles Kings.
Die Pittsburgh Penguins erhielten von den Buffalo Sabres im Austausch für Conor Timmins und Isaac Belliveau Verteidiger Connor Clifton und Pick 39 (Peyton Kettles).
Die Washington Capitals holten Declan Chisholm und Pick 180 (Aron Dahlqvist) für Chase Priskie und Pick 123 (Carter Klippenstein) von den Minnesota Wild.
Die Detroit Red Wings sicherten sich von den Anaheim Ducks Torwart John Gibson für Torwart Petr Mrazek, einen Pick in der vierten Runde 2026 und einen Pick in der zweiten Runde 2027.
Ähnliches: Anaheims Gibson für Mrazek und Draft Picks nach Detroit getradet
Physis ist gefragt
Über alle sieben Runden war auffällig, dass die NHL-Teams wieder verstärkt nach großen und schweren Spielern suchen. Kaum ein Team machte das deutlicher als die Chicago Blackhawks. Keiner ihrer acht Picks ist kleiner als 1,87 Meter und im Durchschnitt kommen die acht jungen Spieler auf eine Größe von 1,92 Meter. Mason West (Nr. 29) stellt mit 1,98 Meter den Bestwert bei den Blackhawks, Parker Holmes (Nr. 107) ist mit 101 Kilogramm ihr schwerster Pick.
Klein aber Fein
Der Trend zurück zu großen und schweren Spielern geht auf Kosten der kleineren Spieler, auch wenn sie schnell und technisch gut aufgestellt sind. Das sah man bereits in der ersten Runde, als der Schwede Victor Eklund später als erwartet gedraftet wurde. Am zweiten Tag setzte sich der Trend fort. Womöglich gelang dadurch aber einigen Teams ein günstiger Glücksgriff. Cameron Schmidt (Nr. 94, Dallas Stars), Adam Benak (Nr. 102, Minnesota Wild) und John Mooney (Nr. 113, Montreal Canadiens) sind alle nur 1,73 groß, sammelten in der abgelaufenen Saison aber fleißig Punkte und sind äußerst talentierte Spieler.
Mögliche Schnäppchen am zweite Tag
Neben den kleineren Spielern wurden auch einige hoch gehandelte Europäer deutlich später als erwartet gedraftet. Der Schwede Milton Gastrin und der Tscheche Vojtech Cihar waren im Ranking des Central Scouting Service für europäische Skater auf Platz drei und vier. Gastrin landete mit dem 37. Pick bei den Washington Capitals, Cihar mit dem 59. Pick bei den Los Angeles Kings. Auch die Russen Ivan Ryabkin und Kurban Limatov, die mit den Picks 62 und 67 an die Carolina Hurricanes gingen, sowie der Finne Benjamin Rautiainen (Nr. 108, Tampa Bay Lightning) mussten länger als gedacht warten. Jeder von ihnen könnte sich in ein paar Jahren als das Schnäppchen des Drafts herausstellen.
Idzan wird erster gebürtiger Kroate der Draft-Geschichte
In der sechsten Runde gab es noch eine beachtenswerte Premiere. Bruno Idzan wurde in der sechsten Runde mit Pick Nummer 181 von den Ottawa Senators als erster gebürtiger Kroate in der Geschichte des NHL Drafts gewählt. Der Außenstürmer wurde in Zagreb geboren und lernte dort zunächst auch sein Handwerk. Für einige Zeit verschlug es ihn nach Slowenien, ehe er die vergangenen drei Jahre in schwedischen Nachwuchsteams, zuletzt bei den Malmö Redhawks, verbrachte. 2023 und 2024 trat er bei der WM in der Division II für die kroatische Nationalmannschaft an und verhalf ihr 2024 mit sieben Punkten (vier Tore, drei Assists) in fünf Spielen zum Aufstieg in die Division I.