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Der Anlauf auf die Stanley Cup Playoffs beginnt jetzt so richtig, nachdem die Teams am Montag bis zur NHL Trade Deadline 2021 ihre letzten Wechsel getätigt haben, um für die entscheidende Phase der Saison fit zu werden. Viel wurde spekuliert, wie sich die Coronavirus-Pandemie mit einer unveränderten NHL-Gehaltsobergrenze (Salary Cap) und den Quarantäneanforderungen bei Wechseln zwischen den USA und Kanada, plus Fragezeichen vor dem NHL Expansion Draft 2021 für die Seattle Kraken, auf das Geschehen auswirken würden.

Wir fassen mit zehn Erkenntnissen daraus zusammen, wie die Dinge an einem aufregenden Tag, der NHL Trade Deadline 2021, gelaufen sind.
1. Die NHL-Teams vollzogen am letzten Tag der Wechselfrist 17 Trades, in denen 26 Spieler involviert waren. Es waren die wenigsten beteiligten Spieler seit 23 im Jahr 2000. Zum Vergleich am 24. Februar 2020 waren es mit 32 Trade und 55 Spielen die meisten seit 1980. So kam es, dass sich nicht nur General Manager Steve Yzerman von den Detroit Red Wings wunderte. "Es war ein anderes Jahr", sagte Yzerman. "Gestern saß ich hier und dachte: 'Mensch, niemand ruft an', und ich hörte, dass das in der ganzen Liga so üblich war."
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2. Wenn man sich die letzten drei Wochen ansieht, nicht nur den Tag der Deadline, dann waren einige General Manager schon früher aktiv gewesen. Eric Staal ging bereits vorzeitig zu den Montreal Canadiens, Kyle Palmieri und Travis Zajac zu den New York Islanders, David Savard zu den Tampa Bay Lightning, Nick Foligno zu den Toronto Maple Leafs und Taylor Hall zu den Boston Bruins und einige mehr. Ein Grund, warum es am Tag selbst ruhiger war.

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  1. Lange Zeit sah es so aus, dass die deutschsprachigen Spieler verschont bleiben, dann kam am Sonntag unvermittelt die Nachricht, dass die Washington Capitals Verteidiger Jonas Siegenthaler zu den New Jersey Devils abgeben. Der Schweizer darf zukünftig seinem Landsmann Nico Hischier den Rücken freihalten. In die Hauptstadt wechselte schließlich Michael Raffl, den die Philadelphia Flyers wiederum abgaben. Der Villacher Stürmer kann nun einen Anlauf auf den ersten Stanley Cup Gewinn eines Österreichers nehmen.
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    4. Die die Liga anführenden Colorado Avalanche erinnerten sich bewährter Kräfte und verpflichteten Patrik Nemeth von den Red Wings und Carl Soderberg von den Chicago Blackhawks. Die beiden Schweden waren zuvor bereits in den Diensten der Mannschaft in Denver. Verteidiger Nemeth von 2017 bis 2019 und Center Soderberg sogar von 2015 bis 2019. Ein kluger Schachzug, wenn man weiß, dass beide Spieler nicht nur vom Potenzial, sondern auch von der Persönlichkeit ins bisher gut funktionierende Team passen.
    5. Die Capitals und die Red Wings tauschten ehemalige 25-Tore-Torschützen: Washington erhielt Anthony Mantha aus Detroit für Jakub Vrana, Richard Panik, einen Erstrunden-Pick 2021 und einen Zweitrunden-Pick 2022. Mantha hatte seine Bestleistung von 25 Treffern in 67 Spielen der Saison 2018/19 für Detroit. Vrana kam auf die gleiche Anzahl in 69 Spielen der Saison 2019/20 für Washington. Mal sehen, wer sich in der neuen Umgebung besser zurechtfindet und der Gewinner des Deals werden wird.

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  1. Die in der Scotia North Division führenden Toronto Maple Leafs machen trotz wenig Cap Space ernst. Sie holten Nick Foligno, Riley Nash, Stefan Noesen und David Rittich. Außerdem verpflichteten sie Ben Hutton von den Anaheim Ducks und Antti Suomela von den San Jose Sharks. Die traditionsreiche Franchise hat seit 1967 mit der längsten aktiven Serie der NHL den Stanley Cup nicht mehr gewinnen können, geschweige denn seit 2004 eine Playoff-Serie. "Wir waren begeistert, dass wir, wie wir glauben, in der Lage waren, die Teile hinzuzufügen, die unsere Fähigkeit, so konkurrenzfähig wie möglich zu sein, wenn wir in die Playoffs gehen, weiter verbessern werden", sagte Maple Leafs GM Kyle Dubas, "und von dort aus loslegen."
    7. Foligno, dessen Vater Mike vier Spielzeiten lang für Toronto auf dem Eis stand und dem Team unter anderem zum Erreichen der Conference Finals 1993 verhalf, freut sich sehr über seinen Wechsel zum Klub. "Ich erinnere mich an die Leidenschaft und wie aufgeregt mein Vater war", erzählte Foligno. "Nachdem wir St. Louis (im Norris Division Finale) geschlagen hatten, durften wir durch die Straßen nach Hause laufen und diese Parade-Atmosphäre, das ist irgendwie bei mir hängen geblieben. Ich weiß, welche Reichweite das Team hat, und ich werde diesen Lauf nie vergessen. Mein Vater spricht noch heute davon und es ist in diese Stadt eingebrannt."
    8. Als die Deadline am Montag um 21 Uhr MESZ eintrat, waren die ersten sechs Teams in der NHL durch zwei Punkte getrennt, die ersten neun Teams durch vier Punkte. Die Divisionsrennen hatten eine einzigartige Dynamik. "Es gibt eine Menge Teams, die mitmischen", sagte Jim Nill, GM der Dallas Stars. "Mit dem neuen Format, in dem wir spielen, wegen dieser COVID-Saison, kann man sich in der Tabelle sehr schnell nach oben und unten bewegen. Man spielt jeden Abend Kopf-an-Kopf. Diese Dinge wirken sich wirklich auf die Deadline aus."
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  1. Die in der Honda West Division zweitplatzierten Vegas Golden Knights holten den Stürmer Mattias Janmark, der ihnen auf dem Flügel in der mittleren Sechs Geschwindigkeit verleiht. Die Verfolger Minnesota Wild und St. Louis Blues waren tatenlos. Dabei waren drei Siege der Blues zuletzt für das Vorgehen ausschlaggebend. "Jede Trade Deadline hat ihre eigene Einzigartigkeit, aber diese hier, mit der verkürzten Saison und den Schwankungen im Spiel, hat unsere Gedanken in andere Richtungen gelenkt", sagte Blues GM Doug Armstrong. "Sicherlich war das Spiel der letzten drei Spiele und die Tatsache, dass wir heute auf einem Playoff-Platz stehen, ein Grund für die Entscheidung, mit dieser Gruppe weiterzumachen."
    10. Durch den Transfer von Sam Bennett von den Calgary Flames zu den Florida Panthers sind zwei der Juwelen aus dem NHL Draft 2014 wieder vereint. Florida wählte damals den Verteidiger und ihren heutigen Stammspieler Aaron Ekblad (derzeit verletzt) mit dem ersten Zug aus, während Bennett hinter Sam Reinhart (Buffalo Sabres) und Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) von den Flames auf der vierten Position ausgewählt wurde. Jetzt erhielten die Panthers Bennett mit einem Zug der sechsten Runde in 2022 für Stürmer Emil Heineman und einen Zug der zweiten Runde in 2022.