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Capitals vertrauen auf ihre Schlüsselspieler

NHL.com/de 31 in 31: Washington vollzieht nicht den großen Umbruch, sondern will mit alter Stärke zum Titel

von Marc Rösch @NHLde / NHL.com/de freier Autor

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die Washington Capitals

Das frühe Aus nach der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2019 war ebenso überraschend wie schmerzhaft für die Washington Capitals. Nach einer soliden Hauptrunde, die sie zum vierten Mal in Folge als erstplatziertes Team der Metropolitan Division abgeschlossen hatten, folgte in der Postseason das schnelle Ende. Nach einer in sieben Spielen hart umkämpften Serie schied Washington gegen das vermeintlich einfache Los, die Carolina Hurricanes, aus. Viel zu früh für die erfolgsverwöhnte Organisation, die fest an die Titelverteidigung geglaubt hatte.

Bilanz 2018/19: 48-26-8, 3. Platz in der Eastern Conference
Playoffs 2019: 1. Runde, 3:4 gegen die Carolina Hurricanes
Trainer: Todd Reirden, seit 2018/19
Zugänge: Garnet Hathaway, Richard Panik, Brendan Leipsic, Radko Gudas
Abgänge: Matt Niskanen, Brooks Orpik, Andre Burakovsky, Brett Connolly, Devante Smith-Pelly  

"Wir hatten eigentlich ein gutes Jahr", analysierte Washingtons General Manager Brian MacLellan. "Aber in den Playoffs waren wir meiner Meinung nach einfach nicht konstant genug. Ich weiß nicht, ob es die Erschöpfung oder etwas anderes war. Letztendlich realisierten wir, dass wir einen Kampf vor uns haben und irgendwie konnten wir diese Aufgabe nicht meistern. Ich bin mir nicht sicher. Ich kann die Gründe nicht ganz präzise fassen, aber wir fühlten, dass wir die Gruppe ein klein wenig ändern müssen."

 

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Die Capitals ließen einige, in der Vergangenheit wichtige und prägende Spieler ziehen und verstärkten sich mit Akteuren für die Tiefe. Mit Verteidiger Radko Gudas, der in einem Trade mit den Philadelphia Flyers akquiriert wurde, und den Free-Agent-Stürmern Richard Panik, Garnet Hathaway und Brendan Leipsic haben die Capitals einige neue Leute zu integrieren.

An der ein oder anderen Stelle wird das Team daher nicht mehr so aussehen wie früher. Die Fixpunkte für die Saison 2019/20 stammen jedoch allesamt noch aus der Meistermannschaft von 2018:

"Wir dachten, dass unsere Schlüsselspieler in den Playoffs gut gespielt haben", sagte MacLellan. "Es waren die Spieler um den Kern herum, die man ein wenig kritisieren konnte. Also haben wir die Spieler um den Kern herum ausgetauscht. Hoffentlich haben wir den Grund für die Niederlage gegen Carolina richtig erkannt."

Die von MacLellan angesprochenen Schlüsselspieler sind die Stürmer Alex Ovechkin, Nicklas Backstrom und Evgeni Kuznetsov, Verteidiger John Carlson sowie Torhüter Braden Holtby. Sie zeugen davon, dass immer noch viel Qualität im Kader der Capitals steckt.

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"Wir wollen immer gewinnen und versuchen, den Stanley Cup zu holen", sagte Center Backstrom. "Das ist unser Ziel und das war schon immer unser Ziel. Unsere Kern-Mannschaft ist geblieben und ich denke, durch die neuen, jüngeren Spieler haben wir einen guten Drive in unserer Gruppe. Ich glaube, es ist perfekt. Du brauchst einen guten Mix von allem, wenn du diesen Weg zum Titel gehen willst. Warum soll uns das nicht wieder gelingen?"

So groß die Euphorie auch ist, die im Lager der Capitals versprüht wird, sie sind nicht davor gefeit, dass auch um sie einige Fragezeichen kreisen. Die Capitals haben einen der hochkarätigsten Kader der Liga. Ein Kader, der teuer bezahlt ist und im Salary Cap den Verantwortlichen nur wenig Luft zum Atmen lässt.

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Hinzu kommt, dass mit Goalie Holtby und Stürmer Backstrom zwei langjährige Identifikationsfiguren des Teams in ihre letzte Vertragssaison gehen. Zwar sagte MacLellan bereits, dass er mit ihnen noch im September über neue Arbeitspapiere sprechen möchte, die Unsicherheiten sind damit jedoch noch nicht aus der Welt geschafft.

Ein Abgang von Backstrom, der in der vergangenen Saison 74 Punkte (22 Tore, 52 Assists) in 80 Spielen erzielte, wäre intern nur schwer aufzufangen. Auf der Torhüterposition steht zwar mit Ilja Samsonov ein echter Rohdiamant zur Verfügung, doch noch durfte dieser in der NHL nicht beweisen, dass er auch das Zeug hat, in große Fußstapfen zu treten.

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