COL@STL: Tarasenko netzt Schwartz' Pass ein

Die NHL hat am 26. Mai den Re-Start des Spielbetriebes mit 24 Mannschaften angekündigt. Sie werden in einem Format mit Vorrunde, Qualifikationsrunde und Playoffs den Stanley-Cup-Sieger 2020 ermitteln. In einer Serie wirft NHL.com/de einen Blick auf den Starfaktor der einzelnen Teams und präsentiert jeweils einen herausragenden Spieler. In dieser Ausgabe: Vladimir Tarasenko von den St. Louis Blues.

Die St. Louis Blues legten nach dem Triumph im Stanley Cup eine starke Saison 2019/20 hin. 94 Punkte in 71 Spielen (42-19-10) bedeuteten den ersten Platz in der Western Conference, womit sich das Team direkt für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert hat. Das ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass die Blues beinahe die gesamte Saison ohne einen ihrer besten und wichtigsten Spieler auskommen mussten.

Vladimir Tarasenko fiel bereits nach zehn Spielen aus. Der Torjäger verletzte sich am 24. Oktober an der Schulter und verpasste die restlichen 61 Spiele der regulären Saison. Zum Zeitpunkt seiner Verletzung war er mit drei Toren und sieben Vorlagen der zweitbeste Scorer der Blues hinter Brayden Schenn mit elf Punkten (acht Tore, drei Assists).

"Es war ein hartes Jahr, weil ich nicht spielen konnte. Aber es hat Spaß gemacht zu sehen, zu was dieses Team in der Lage war. Wir haben großartig gespielt, das war tolles Eishockey", sagte Tarasenko Anfang April. "Ich hatte das Glück, zu ein paar Auswärtsspielen mitreisen zu können, bevor das alles (die Coronavirus-Pandemie) begann, und fühlte mich dadurch wieder mehr als Teil des Teams. Ich freue mich einfach darauf, bald mit den Jungs aufs Eis zu gehen, normal zu trainieren und hoffentlich bald Eishockey zu spielen."

Wie sehr er seiner Rückkehr aufs Eis entgegenfiebert, ist offensichtlich. In den vorherigen fünf Saisons verpasste Tarasenko nur 15 von 410 regulären Saisonspielen. In den Playoffs trat er bisher 70 Mal für die Blues an und war stets eine zentrale Figur des Teams. Zum Titel der Blues in der vergangenen Saison trug Tarasenko 17 Punkte (elf Tore, sechs Assists) in 26 Playoff-Spielen bei. Nun darf sich Trainer Craig Berube auf die Rückkehr seines Stürmerstars freuen.

"Das ist, als ob man einen großen Transfer einfädelt und einen unglaublichen Spieler bekommt", schwärmte Berube über Tarasenkos Genesung. "Wir hatten ihn das ganze Jahr nicht bei uns und unser Team war trotzdem sehr erfolgreich. Jetzt kommt Vladimir zurück. Er ist einer unserer wichtigsten Spieler. Er hat sich toll zurückgekämpft, ist in großartiger Form und bereit für den Einsatz."

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Tarasenko ist mit Leib und Seele Blues-Spieler. Er trug in der NHL nie ein anderes Trikot. St. Louis hatte ihn in der ersten Runde beim NHL Draft 2010 an 16. Stelle ausgewählt. Seitdem bestritt er 507 Spiele in der regulären Saison für die Blues und erzielte dabei 428 Punkte (214 Tore, 214 Assists).

Seit seinem ersten Einsatz in der Saison 2012/13 punktete niemand öfter für das Team, niemand erzielte mehr Tore und nur drei Spieler bereiteten mehr Tore vor. Im Powerplay führt Tarasenko die Statistik über die vergangenen acht Saisons mit 117 Punkten und 56 Toren an. Kein anderer Spieler kann auch nur annähernd mit seinen zehn Treffern in der Verlängerung und seinen 35 spielentscheidenden Toren mithalten.

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Der 28-jährige Außenstürmer ist nicht nur ein Mann für viele Tore, er ist auch ein Spieler für die wichtigen Situationen, der unter Druck cool bleibt und im richtigen Moment zuschlägt. Tarasenko stellt aufgrund seiner Produktivität vor dem gegnerischen Tor einen unglaublichen Gewinn für die Blues dar. Er ist außerdem wichtig für die Psyche und den Charakter der Mannschaft. Zwar trägt Alex Pietrangelo das C des Kapitäns auf der Brust, doch Tarasenko gehört zu den Anführern und Stimmungsmachern des Teams, weshalb er auch Pietrangelos Assistent bei den Führungsaufgaben ist.

Mit dem dreifachen NHL All-Star im Aufgebot ist das Waffenarsenal der Blues rechtzeitig vor den Playoffs weiter angewachsen. Die Offensive der Blues war diese Saison mit 223 Treffern und einem Schnitt von 3,14 Toren pro Spiel nur Mittelmaß (14. Platz in der Liga). Tarasenkos Rückkehr verleiht dem Team mehr Torgefahr, mehr Energie und mehr Selbstvertrauen auf dem Weg zur Titelverteidigung.