Canucks 11.2

Zehn Tore erzielten die Vancouver Canucks am Donnerstag im Duell mit den San Jose Sharks im SAP Center. Dabei erlaubten sie lediglich einen Gegentreffer und untermauerten im zehnten Match der Saison ihre herausragende Frühform. Sie konnten in den vergangenen zehn Spielen durchwegs punkten und haben mit Quinn Hughes und Elias Pettersson zwei der statistisch besten Akteure in ihren Reihen.

Ein bemerkenswerter Saisonstart

7-2-1, so lautet die Bilanz der Canucks nach zehn absolvierten Partien in der Saison 2023/24. Sie rangieren in der Pacific Division damit hinter den fabulösen Vegas Golden Knights auf dem zweiten Rang und konnten 75 Prozent der möglichen Punkte einfahren. Ihre Offensive ist mit 46 Treffern die schlagkräftige der gesamten Liga.

„Alle vier Reihen funktionieren, arbeiten hart und überrollen die anderen Mannschaften. Es ist für die gegnerischen Teams schwer zu verteidigen, wenn es so läuft“, unterstrich Quinn Hughes, der Kapitän der Canucks, die Stärke seiner Mannschaft. „Wir müssen aber sicherstellen, dass alle auf dem Gaspedal bleiben.“

VAN@SJS: Canucks erzielen 10 Tore auswärts

Offensive und Defensive im Gleichschritt

Die mannschaftliche Geschlossenheit lässt sich bei den Canucks direkt in den Statistiken ablesen. Lediglich Akito Hirose, der als Verteidiger zwei Partien absolvierte, steht noch ohne eigenen Zähler da. Alle anderen eingesetzten Feldspieler konnten sich mindestens einmal auf dem Spielbericht einer Partie verewigen.

Die Geschlossenheit zeigt sich auch im Rückwärtsgang aller Spieler. Nur Noah Juulsen hat eine negative Plus-Minus-Bilanz (-1) zu verzeichnen. Das ist bei der Tordifferenz von +24 nicht sonderlich überraschend, untermauert aber, dass alle vier Formationen im Angriff und die drei Verteidigerpärchen gut harmonieren.

Mit 46 Toren stellen die Canucks die beste Offensive der Liga. 22 Gegentore bedeuten auf der anderen Seite des Eises einen hervorragenden vierten Rang in der Liga-Gesamtwertung. Das 10:1 gegen die Sharks war hierfür ein bedeutender Faktor und sorgte für einen gewaltigen Schub für das Torverhältnis.

„Es ist schön zu sehen, dass einige Spieler, die bisher nicht erfolgreich waren, sich ihr Selbstvertrauen geholt haben. Das könnte sie möglicherweise etwas lockerer machen“, freute sich Trainer Rick Tocchet über die Torlaune, die selbst nach dem 5:0 anhielt. „Wir gewinnen, weil wir ein Team sind. Es ist ein Mannschaftssport“, unterstrich der Coach die Bedeutung aller Akteure.

Das Powerplay als Schlüssel

Gegen San Jose war für Vancouver das Überzahlspiel der Schlüssel, der alle Offensiv-Dämme brechen ließ. Drei der vier ersten Treffer fielen bei numerischer Überlegenheit und sorgten dafür, dass es bereits mit 4:0 in die erste Pause ging. Insgesamt kamen die Canucks bei fünf Powerplay-Gelegenheiten zu vier Toren und konnten ihre schon hervorragende Quote noch weiter verbessern.

VAN@SJS: Miller baut die Führung der Canucks aus

In 34,3 Prozent aller Fälle klickte das Überzahlspiel für Vancouver in den ersten zehn Begegnungen und bescherte den Canucks so zwölf Tore. Lediglich die New Jersey Devils waren noch erfolgreicher (44,7%, 17 Tore).

Tocchet lobte nach dem Erfolg gegen die Sharks besonders, dass seine Mannschaft die Scheibe in Überzahl gut bewegt habe, was die Grundlage für die Tore gewesen sei. Den Powerplay-Treffer zum 9:0 erzielte Anthony Beauvillier, der dann noch seinen zweiten Treffer des Abends zum 10:0 hinzufügte. 

Es war sein 500. NHL-Match und ein wahrlich gelungener Abend für diesen Meilenstein. „Es war etwas Besonderes, so zu gewinnen, wie wir es getan haben“, meinte Beauvillier, der zugleich einen Blick in die Vergangenheit wagte. „Viele Leute haben mir geholfen, dorthin zu kommen, wo ich jetzt stehe. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.“

Hughes und Petterson als Scorer im Fokus

Neben Beauvillier standen besonders Hughes und Pettersson im Fokus. Während der Angreifer mit drei Vorlagen sein Punktekonto auf 19 ausbaute und damit auf dem zweiten Rang der NHL-Scorer-Wertung steht, konnte der Verteidiger einen Treffer erzielen und vier weitere vorbereiten. Quinn Hughes liegt damit unter den Verteidigern auf dem ersten Rang der Punktesammler. Sein Bruder Jack Hughes von den Devils steht mit 20 Zählern ligaweit an erster Stelle.

Erstmals in der NHL-Geschichte rangieren damit Brüder jeweils auf dem ersten Rang für Scorer und punktbeste Verteidiger. Am nächsten dran waren in der Saison 1933/34 Charlie und Lionel Conacher. Stürmer Charlie stand auf dem ersten Rang aller Punktesammler, Lionel war unter den Verteidigern auf Rang vier gelistet. 

Mit seinen fünf Zählern gegen die Sharks stellte Hughes einen Franchise-Rekord für die meisten Punkte eines Verteidigers in einem Spiel ein. Erstmals gelang das Jeff Brown (5 Assists) am 20. Februar 1995.

Auch sonst ist Hughes auf Rekordjagd. Zum 20. Mal sammelte er in einem Match mindestens drei Punkte. Nur zehn andere Verteidiger konnten das im Alter von 24 oder jünger erreichen. Spitzenreiter ist Paul Coffey (77) und Cale Makar ist der einzige andere aktive Blueliner, der die Marke ebenfalls übertroffen hat (21).

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