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Die Partie zwischen den Vancouver Canucks und den New York Islanders am Donnerstag war für beide Teams kein gewöhnliches Spiel. Erst am 30. Januar hatten sich die General Manager beider Teams auf einen großen Transfer geeinigt, bei dem unter anderem Canucks-Kapitän Bo Horvat nach New York geschickt wurde. In einem spannenden ersten Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligen Anführer setzten sich die Canucks auswärts in der UBS Arena mit 6:5 durch.

"Wir haben gut gespielt", freute sich Vancouvers Stürmer Elias Pettersson. "Wir haben alle eine gewisse Energie gespürt und wussten, dass wir sie in Tore ummünzen können. Der Sieg fühlt sich großartig an." Der junge Schwede ist einer der Kandidaten für die Nachfolge im Kapitänsamt und unterstrich seinen Wert gegen die Islanders mit zwei wichtigen Treffern und einem Assist.
Nach einem Gegentor durch Kyle Palmieri (12.) bereitete Pettersson den schnellen Ausgleich durch Oliver Ekman-Larsson (12.) vor. Brock Boeser (13.) brachte anschließend die Canucks nach vorne, doch Brock Nelson (15.) schlug für die Islanders zurück. Im zweiten Drittel verschaffte Mathew Barzal (23.) den Gastgebern erneut die Führung und ausgerechnet Horvat (36.) stellte den Zwischenstand sogar auf 4:2.

VAN@NYI: Horvat baut Führung der Islanders aus

"Als hätte man ein Drehbuch geschrieben. Gerne hätte ich natürlich den Sieg verbucht", erklärte der Neuzugang der Islanders. Er würdigte aber auch den Treffer seines Gegenübers Anthony Beauvillier. Der kam gemeinsam mit Prospekt Aatu Raty für Horvat nach Vancouver und sollte noch eine wichtige Rolle spielen. "Ich bin froh, dass wir beide gegen unsere ehemaligen Teams getroffen haben", sagte Horvat weiter. "Es tut aber schon ein bisschen weh, dass ich mit meinem neuen Team nicht gewinnen konnte."
Nils Aman (37.) sorgte für den Anschlusstreffer der Canucks, ehe Pettersson im Rampenlicht stand. Der Angreifer nutzte zunächst ein Powerplay zum Ausgleich (45.) und erzielte wenige Minuten später die Führung (49.). Es war Petterssons 22. Drei-Punkte-Spiel. Mehr solche Partien gelangen keinem anderen Spieler für Vancouver, seit Pettersson in der Saison 2018/19 sein Debüt gab. Beauvillier (57.) sicherte den Sieg mit einem Powerplaytor, so dass das Überzahltor von Noah Dobsons (60.) in der letzten Spielminute ohne Auswirkungen blieb.
"Ich habe versucht durchzuatmen und alles in mich aufzunehmen", ließ Beauvillier wissen. "Ein paar Mal hätte ich fast vergessen, auf welche Spielerbank ich muss. Jetzt kann ich endlich ein neues Kapitel aufschlagen. Das wird großartig."
Ein neues Kapitel steht auch für die Canucks an. Horvat war nicht nur für mehr als drei Jahre ihr Kapitän, sondern für fast ein Jahrzehnt ein Eckstein ihrer Offensive. In den vergangenen neun Saisons erzielte niemand mehr Punkte, Tore oder Assists für Vancouver als er. Mit 420 Zählern (201 Tore, 219 Assists) lag er 129 Punkte und 70 Tore vor dem jeweils zweitplatzierten Brock Boeser sowie 29 Vorlagen vor Quinn Hughes. In der kompletten Franchise-Geschichte ist er der zehntbeste Scorer und achtbeste Torschütze.

VAN@NYI: Beauvillier trifft gegen ehemaliges Team

Der bisherige Saisonverlauf und die vergangenen Jahre waren aber enttäuschend für die Canucks. In sieben Saisons erreichten sie nur einmal die Stanley Cup Playoffs. In der laufenden Spielzeit liegen sie mit 46 Punkten aus 52 Spielen (21-27-4) auf dem sechsten Platz der Pacific Division und dem zwölften Platz der Western Conference, zwölf Punkte hinter dem zweiten Wildcard-Platz. Horvats Abgang und der erste Sieg gegen die vorherige Galionsfigur der Mannschaft könnten jedoch zu einem symbolträchtigen Wendepunkt werden.
Für die Islanders und ihren neuen Torjäger kostete dieser prestigeträchtige Sieg der Canucks wichtige Punkte in einem engen Rennen um die Playoffs. Anders als Vancouver befindet sich New York mitten im Kampf um die Wildcard und unter Umständen sogar die vorderen Plätze der Metropolitan Division. Ein Sieg hätte ihr Punktekonto nach 55 Spielen (27-23-5) von 59 auf 61 Zähler erhöht und sie an den Pittsburgh Penguins und den Washington Capitals vorbei auf den ersten Wildcard-Platz der Eastern Conference gebracht. Stattdessen liegen sie jetzt punktgleich einen Platz hinter den Penguins und sieben Punkte hinter den New York Rangers, die den dritten Platz der Division belegen.
Für die Islanders geht der Kampf um die Playoffs am Samstag weiter, wenn sie bei den Montreal Canadiens zu Gast sind (12:30 p.m. ET; NHL.tv; 18:30 Uhr MEZ). Die Canucks schließen am gleichen Tag bei den Detroit Red Wings eine Serie von vier Auswärtsspielen ab (9 a.m. ET; NHL.tv; 15 Uhr MEZ).