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Das Gebiet um die Metropole New York herum erweist sich für die Vancouver Canucks als gutes Pflaster. Bei ihrer aktuellen Auswärtstour fuhr die Mannschaft von Trainer Rick Tocchet am Montag mit dem 6:3-Sieg bei den New York Rangers den zweiten Erfolg in Serie ein. Zuvor hatten die Canucks bereits 6:4 bei den New Jersey Devils gewonnen. Beim Sieg im Madison Square Garden bewiesen die Gäste mit dem Schweizer Pius Suter erneut, dass sie sich zum einen auf ihre Stars verlassen können. Zum anderen demonstrierten sie aber auch, dass sie von Sturmreihe eins bis vier Torgefahr ausstrahlen können.

Rangers gegen Canucks – Mitte der 1990er-Jahre gab es dieses Duell mal in der Finalserie um den Stanley Cup. Damals hatten die Rangers das bessere Ende nach sieben engen Spielen für sich. Und auch in dieser Saison scheint diese Konstellation für das letzte Duell zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen. Die Rangers führen derzeit die Metropolitan Division an. Daran ändert auch die Niederlage gegen Vancouver nichts. Die Canucks auf der anderen Seite stehen an der Spitze der Pacific Division. Noch vor Titelverteidiger Vegas Golden Knights.

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Beste Offensive der Liga schlägt zu

Entsprechend gespannt durften die Fans auf das Aufeinandertreffen dieser beiden Schwergewichte der Liga in Manhattan sein. Und die beste Offensive der Liga, die der Canucks, enttäuschte dabei nicht und wurde ihrem Ruf mehr als gerecht. Beeindruckend war dabei vor allem die Ausgeglichenheit der Gäste von der Pazifikküste. Bereits beim Sieg gegen die Devils hatten zehn Spieler Scorerpunkte gesammelt. Gegen die Rangers fanden sich sogar elf Akteure der Canucks auf dem Scoresheet wieder. Eine Tatsache, die auch dem Trainer nicht verborgen blieb. Sein Team habe einmal mehr davon profitiert, dass sich viele verschiedene Spieler und alle Sturmreihen an der offensiven Produktion beteiligt hatten, meinte Tocchet nach der Partie.

Und doch kam er nicht umhin, den einen oder anderen Spieler herauszuheben. Torwart Thatcher Demko zum Beispiel, der mit 39 Saves den Erfolg sicherte. Oder Verteidiger Quinn Hughes, der einen Treffer vorbereitete und mit einer Plus-/Minus-Bilanz von plus vier den Abend beendete. Der Verteidiger habe immer die Scheibe gewollt, auch unter Druck und in schwierigen Situationen, befand Tocchet.

Herausragendes Trio

Im Rampenlicht standen jedoch erneut die Stürmer. Und da konnte man sich bei den Gästen trotz aller Ausgeglichenheit auf die bewährten Kräfte verlassen. Zum Beispiel auf J.T. Miller. Er brachte mit seinem 19. Saisontor die Canucks auf die Anzeigetafel. Es war das zwischenzeitliche 1:1 (5.), nachdem Vincent Trocheck die Gastgeber in Führung gebracht hatte (4.). Der Hallensprecher war gerade noch dabei, den Treffer der Hausherren anzusagen, da sorgte Miller für den Stimmungsdämpfer im weiten Rund.

Miller ist Teil eines herausragenden Trios bei den Canucks. Denn sowohl er als auch Elias Pettersson und Hughes haben nach 40 Saisonspielen 50 Scorerpunkte oder mehr auf dem Konto. Vancouver ist damit das einzige Team in der NHL, das derzeit drei Scorer in seinen Reihen mit so vielen Punkten auf dem Konto hat und das dritte in den vergangenen 30 Jahren, dass zu diesem Zeitpunkt der Saison so etwas schafft. Die anderen beiden Mannschaften waren die Ottawa Senators (2007/2008) und die Pittsburgh Penguins (1995/1996).

VAN@NYR: Pettersson versenkt den Rebound

Miller führt die interne Scorerwertung mit 54 Punkten (19-35-54) an. Pettersson (19-33-52) und Hughes (10-40-50) sind dicht dahinter. Scort Hughes in diesem Tempo weiter, kommt er am Ende rechnerisch auf 102 Punkte und wäre damit der zweite Verteidiger in Folge nach Erik Karlsson in der Vorsaison, der die 100-Punkte-Marke knacken würde. Mit 50 Scorerpunkten in 40 Spielen hat Hughes bereits einen elitären Verteidigerkreis in der NHL betreten. Vor ihm schafften das nur Größen wie Karlsson, Paul Coffey, Bobby Orr, John Carlson, Brian Leetch, Phil Housley, Al MacInnis und Denis Potvin.

Hughes: Von den Fehlern der Gegner profitiert

Die Rangers seien ein richtig gutes Team, meinte Hughes. „Es war schon schwierig, die Devils zu schlagen. Aber dann kommen wir hierher und liefern solch ein starkes Spiel ab“, lobte der Verteidiger die Leistung des Teams. In der Defensive habe man solide gestanden. „Und dann konnten wir aus den Fehlern der Rangers Kapital schlagen.“ Der US-Amerikaner denkt aber auch schon ein bisschen weiter: „Es ist gut, wenn man das Gefühl bekommt, dass man gegen richtig gute Mannschaften gewinnen kann, besonders auswärts.“ Das werde vor allem in der Endphase der Saison wichtig, wenn es in den Playoffs um den Titel gehe.

VAN@NYR: Boeser verlädt Shesterkinim ersten Drittel

Dass sich die Canucks nach derzeitigem Stand nicht verstecken müssen, zeigten sie bereits im ersten Drittel. Nach Millers Ausgleich brachte Nils Hoglander die Gäste erstmals in Führung (7.). Brock Boeser gestaltete den Vorsprung 15 Sekunden vor der ersten Pausensirene etwas komfortabler. Mit 25 Treffern führt er die interne Torjägerliste bei den Canucks an.

Historische Marke

Nach dem 2:3 durch Artemi Panarin (29.) stellte Pettersson zunächst den alten Abstand wieder her (36.), ehe Hoglander mit seinem zweiten Tor an diesem Abend für klare Verhältnisse sorgte (37.). Die Vorarbeit zu diesem Treffer leistete der Schweizer Suter, der damit sein Punktekonto auf zwölf (8-4-12) aufstockte. Nach Trochecks 3:5 (44.) machte Pettersson mit einem Treffer ins leere Tor alles klar (59.).

Nach 40 Spielen haben die Canucks 25 Siege auf dem Konto. Das ist ihnen in der Franchisegeschichte bislang nur zweimal gelungen – in der Saison 1992/1993 und 2010/2011. 2011 verpassten sie die Krönung mit dem Gewinn des Stanley Cups nur knapp, wie 1994 gegen die Rangers nach sieben Spielen gegen die Boston Bruins. Eine gute Leistung in den Playoffs, möglicherweise mit dem ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte in Reichweite, ist dieser Mannschaft auch diesmal wieder zuzutrauen. Erst recht mit dieser Feuerkraft in der Offensive. „Wir versuchen, hier etwas Gutes aufzubauen. Wir hatten einen guten Start“, meinte Pettersson. Aber bei den kleinen Dingen könne man sich immer noch verbessern. „Die Trainer sind da auch zum Glück nie zufrieden.“ Der Erfolg gegen die Rangers sei ein Sieg des Teams gewesen. „Ich bin glücklich, dass ich dazu etwas beitragen konnte. Es ist super, wenn man Scorerpunkte erzielt. Aber Siege sind noch besser.“ Bereits am Dienstag (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1:30 Uhr MEZ) bietet sich bei den New York Islanders die nächste Möglichkeit dazu.

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