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Ein wahres Top-Spiel stand am Samstag in Vancouver auf dem Plan. Die Vancouver Canucks empfingen die Winnipeg Jets zum Duell der topplatzierten Gastgeber gegen die drittplatzierten Gäste. Beide Teams konnten vor dem Spiel 68,5 Prozent der möglichen Punkte sammeln. Im direkten Duell dominierten die Canucks und siegten deutlich mit 5:0.

Vancouver untermauerte mit dem deutlichen Erfolg seinen Führungsanspruch in der Western Conference und in der Pacific Division. Nach 66 Partien steht das Team bei 91 Punkten (42-17-7) und übertraf diese Marke zum dritten Mal in 66 oder weniger Matches. Die beiden vorherigen Spielzeiten in denen ihnen das gelang waren 2010/11 (66) und 2011/12 (65).

Führungen als Grundstein für Erfolge

Den Grundstein für den Erfolg der Canucks legte J.T. Miller bereits nach 2:05 gespielten Minuten. Der Angreifer brachte Vancouver mit seinem 32. Saisontreffer in Front und zeigte sich zugleich verantwortlich dafür, dass die Gastgeber zum 43. Mal in der Spielzeit den ersten Treffer einer Begegnung erzielten.

Vancouver ist damit das Team, das am häufigsten als erstes in Front liegt, sogar vor den Boston Bruins, denen das 42 Mal gelang. Mit einer 1:0-Führung im Rücken gewannen die Canucks 30 Mal, was ebenfalls den Bestwert der Liga darstellt.

Dass die Canucks in Führung gehen konnten hatten sie auch Torhüter Thatcher Demko zu verdanken, der im ersten Wechsel dafür sorgte, dass erst Nino Niederreiter und dann Mason Appelton im Nachschuss scheiterten.

Herausragende Eröffnungsdrittel

Mit dem ersten Treffer und der frühen Parade von Demko konnten sich die Canucks in einen wahren Rausch spielen. Offensiv erhöhten sie durch Nils Hoglander und Phillip Di Giuseppe noch vor der ersten Pause auf 3:0. In der eigenen Zone war Demko nach der Doppelparade im ersten Shift nahezu beschäftigungslos. Das klare Schussverhältnis (20:9) untermauert die Überlegenheit der Gastgeber noch weiter.

Die Stärke der Canucks im ersten Spielabschnitt dürfte auch für Winnipeg nicht überraschend gewesen sein. Vancouver trifft ligaweit am häufigsten im ersten Drittel (79) und liegt dabei acht Tore vor den zweitplatzierten Colorado Avalanche (71). Auch in der Defensive wissen die Canucks in den 20 Minuten zu Spielbeginn zu überzeugen. Lediglich 47 Gegentore mussten sie hier hinnehmen und rangieren hier auf Rang sechs. Vor ihnen stehen, mit 41 Gegentreffer, die Jets.

Ein Wehmutstropfen

Im Normalfall feiern nach Shutouts die Torhüter ihre Leistung und freuen sich über einen weiteren Eintrag in der persönlichen Statistik. Für die Canucks konnte sich Demko nicht über den persönlichen Erfolg freuen. Der Starter am Samstag musste nach 26:40 gespielten Minuten das Eis verlassen und wurde durch Casey DeSmith ersetzt. Nach der Partie war der Hintergrund für den Wechsel und eine potentielle Verletzung von Demko noch nicht geklärt.

„Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist, aber ich weiß es nicht“, gab Vancouvers Trainer Rick Tocchet nach dem Spiel vorsichtig Entwarnung. „Ich will nicht spekulieren. Ich habe nicht mit dem Arzt gesprochen.“

Der geteilte Shutout zwischen Demko und DeSmith war der dritte dieser Art in der Franchise-Geschichte. Zuvor gelang das Roberto Luongo und Cory Schneider (6. Dezember 2011 gegen die Colorado Avalanche) und Ryan Miller und Eddie Lack (22. Februar 2015 gegen die New York Islanders). Demko steuerte zwölf Parden bei, DeSmith weitere neun.

Auf Ehrhoffs und Orrs Spuren

Mit zwei Vorlagen war Quinn Hughes erneut ein wichtiger Faktor für die Canucks. Der Verteidiger steht nach 66 absolvierten Begegnungen bei 13 Toren und 63 Vorlagen. Er sammelte zum zweiten Mal hintereinander 75 oder mehr Punkte in einer Saison und ist damit der erst zwölfte Defender, dem das in der NHL-Historie gelang. Unter den aktiven Verteidigern konnte nur Brent Burns (2015/16 – 2016/17) eine solche Serie feiern. Den Rekord hält Bobby Orr (1969/70 – 1974/75).

Mit seinen 13 Toren steht Hughes auf dem dritten Rang unter den Vancouver-Verteidigern der vergangenen 20 Jahre. Zuletzt konnte Christian Erhoff (2010/11, 14 Tore) häufiger einnetzen. Auch bei der Anzahl an Spielen mit mehr als einem Assist ist Hughes auf Rekord-Jagd. Mit seinen 62 Multi-Vorlagen-Matches rangiert er in der Allzeit-Statistik für unter 25-jährige auf dem sechsten Rang und jagt Orr (107), Paul Coffey (104), Denis Potvin (71), Ray Bourque (65) und Phil Housley (64).

Nach der Partie gegen Winnipeg bestätigte Hughes auch persönlich seine herausragende Verfassung. „Ich fühle mich wirklich gut, aber ich gebe Ihnen die alte Klischeeantwort, dass morgen ein neuer Tag ist und wir einfach weitermachen müssen, wir dürfen niemals zu übermütig werden oder zu niedergeschlagen sein“, so der Verteidiger.

Ein Auftakt nach Maß in die Heimserie

Mit den weiteren Toren von Elias Petterson und Pius Suter stellten die Canucks den Endstand her und feierten das Ende einer Negativserie gegen die Jets und deren Torhüter Connor Hellebuyck. Die vergangenen Duelle der beiden Teams gingen immer an Winnipeg. Den letzten Erfolg von Vancouver gab es am 27. Januar 2022, als sie sich mit 5:1 durchsetzen konnten. Gegen Hellebuyck mussten die Canucks sogar sieben Begegnungen auf einen Erfolg warten.

WPG@VAN: Suter mit einem Tor

Winnipeg musste erst zum sechsten Mal in der laufenden Saison in einer Partie fünf oder mehr Gegentreffer hinnehmen. In Vancouver agierten die Jets noch ohne ihren beiden Deadline-Neuzugänge Tyler Toffoli und Colin Miller. Die Canucks waren am letzten Tag der Wechselfrist nicht aktiv.

Für Vancouver war das Duell gegen Winnipeg der Start in eine Heimserie von neun Spielen. Mit den drei Auswärtserfolgen zuvor steht das Team von der kanadischen Westküste nun bei vier Erfolgen in Serie. Das nächste Match wird für Vancouver ein weiteres Top-Duell. Am Mittwoch (10:30 p.m. ET; NHL.tv; Do. 3:30 Uhr MEZ) gastieren die Avalanche in der Rogers Arena.

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