Kings_China_Games

In den letzten Tagen konnte man ein historisches Kapitel in der Geschichte der NHL verfolgen. Bei den NHL China Games 2017, traten die Vancouver Canucks und die Los Angeles Kings im fernen Osten gegeneinander an. Die zweite Partie des Duells, fand am Samstag in Peking statt. Vor 12759 Zuschauern, versuchten die beiden Teams, ihr bestes Spiel zu zeigen und neue Fans in einem Land zu gewinnen, dass nicht gerade als Eishockeynation bekannt ist.

Die Mannschaften von der Westküste, machten mit einem knappen, spannenden Spiel Werbung für die Liga und den Sport. Unter den fast 13000 Zuschauern, die den 4:3 Sieg der Kings im Penaltyschießen bestaunten, war unter anderem auch der ehemalige NBA-Superstar Yao Ming.
Ganz unbekannt ist der schnellste Teamsport der Welt den Bewohnern von Peking nicht, schließlich dürfen sie seit einer Saison ein Team in der Kontinental Hockey League ihr eigen nennen. Der HC Kunlun Red Star schaffte auf Anhieb den Sprung in die Playoffs, unterlag dort aber Metallurg Magnitogorsk. In den Reihen des Hauptstadtclubs stehen auch ehemalige NHL-Spieler, wie Kyle Chipchura und Andrei Kostitsyn. Zwei komplette Teams aus der besten Liga der Welt, gab es in Peking allerdings noch nie zu bestaunen und die beiden Mannschaften hatten sich sichtlich vorgenommen, den Zuschauern ein NHL-Spektakel zu liefern.
Die Kings erwischten den deutlich besseren Start, was sich auch beim 1:0 durch Nicholas Shore zeigte. Er bekam den Puck Trevor Lewis, der hinter dem Tor stand und überwand Torwart Anders Nilsson nach 9:29 im ersten Drittel zur Führung der Kings.

Verteidiger Jake Muzzin erhöhte dann kurz vor Ende des Drittels auf 2-0. Nic Dowd legte von hinter dem Tor auf Muzzin, der den Puck unter Nilssons Arm hindurch ins Tor feuerte. Die Kings konnten zufrieden mit ihrem ersten Drittel sein.
Im Mittelabschnitt reichte es den Canucks dann aber, besonders einem Stürmer der Kanadier. Der Schweizer Sven Baertschi kam neben dem Tor an den Puck, zog die Scheibe vor die Grundlinie und beförderte sie per Rückhand ins Netz. Bereits im ersten Spiel in Shanghai war es Baertschi, der den ersten Treffer der Canucks erzielte.
Der 24-jährige Berner hat gerade die beste Saison seiner NHL-Karriere hinter sich. In einem enttäuschenden Jahr für die Canucks, war er einer der wenigen Spieler, die sich verbessern konnten. In 68 Spielen traf er selbst 18 Mal und bereitete noch 17 Tore vor, so dass er insgesamt auf 35 Punkte kam. Insgesamt erzielte er in 206 Spielen für die Canucks und die Calgary Flames 43 Tore und 93 Punkte. Baertschi machte insgesamt ein gutes Spiel und sorgte, neben seinem Tor, noch einige weitere Male für brenzlige Situationen rund um den Kasten der Kings.

Canucks_Kings_China_Goal

Zu Beginn des dritten Drittels stellte Los Angeles dann den alten Abstand wieder her. Tyler Toffoli kam direkt vor Nilsson frei zum Nachschuss und traf zum 3:1 für die Kalifornier. Die Canucks gaben aber nicht auf und schafften zehn Minuten später den erneuten Anschluss. Loui Eriksson versuchte auf Baertschi querzulegen, traf das Bein eines Verteidigers und der Puck prallte ab über die Linie. Weniger als zwei Minuten vor Ende des Spiels nahmen sie den Kings dann erstmals die Führung ab. Verteidiger Chris Tanev kam mit viel Geschwindigkeit ins gegnerische Drittel, schnappte sich den Puck und jagte einen Handgelenkschuss unter die Latte.
Mit dem 3:3 ging es dann ein weiteres Mal in die Kabine und das Publikum in China sollte erstmals nicht nur eine Verlängerung, sondern auch noch das Penaltyschießen erleben.

Die Verlängerung blieb torlos, die beste Chance hatte dabei Alexander Edler, als Baertschi ihm den Puck bei einem Gegenstoß zuspielte, er scheiterte aber mit der Rückhand am Torhüter. Im Penaltyschießen gab es dann einen Treffer, Jonny Brodzinski spielte Nilsson aus und machte per Rückhand den Siegtreffer für die Kings.
Die neuen Fans in China durften ein ansprechendes Spiel beobachten, das knapp ausging und von beinahe allem, was Eishockey ausmacht, etwas zeigte. Gerade Baertschi zeigte schöne Aktionen und empfiehlt sich damit weiterhin für größere Aufgaben in den Reihen der Canucks, die hoffen diese Situation wieder ein Wort um die Teilnahme an den Playoffs mitzureden, nachdem sie die Endrunde in den letzten beiden Saisons klar verpassten.