Die Wege der Toronto Maple Leafs und der New Jersey Devils verlaufen derzeit in unterschiedliche Richtungen. Während die Kanadier ihre Krise überwunden zu haben scheinen, werden die Sorgenfalten bei der Vertretung aus Newark immer größer. Insofern war das direkte Duell der beiden Teams am Dienstag ein Spiegelbild der aktuellen Lage. Die Maple Leafs bezwangen die Devils zu Hause in der Scotiabank Arena mit 4:0.

Gästekapitän Nico Hischier war die Enttäuschung nach der vierten Niederlage hintereinander (0-3-1) deutlich anzumerken. „Es ist frustrierend im Moment. Wir schießen einfach keine Tore. Und da verrate ich kein Geheimnis: Wenn man nicht trifft, gewinnt man kein Eishockeyspiel“, konstatierte er und schob eine mögliche Erklärung und einen Lösungsansatz für die Abschlussschwäche nach: „Vielleicht spukt uns einfach zu viel im Kopf herum. Wir müssen versuchen, alles Unwesentliche auszublenden, dann werden die Pucks hoffentlich wieder reingehen. Aber so wie es jetzt läuft, ist das absolut unbefriedigend.“

In seiner Verzweiflung lieferte sich Hischier im letzten Drittel beim Stand von 0:2 aus Sicht von New Jersey ein Scharmützel mit Torontos Matthew Knies. „Ich wollte ein Zeichen setzen und hatte gehofft, dass der Zündfunke überspringt“, erklärte der Center. Der gewünschte Effekt trat allerdings nicht ein, zumal Hischier im Anschluss, ebenso wie Knies, eine Fünfminutenstrafe absitzen musste und den Devils somit ihre treibende Kraft fehlte.

Devils-Trainer Sheldon Keefe wirkte nach der missglückten Vorstellung seiner Schützlinge ein wenig ratlos. „Es läuft momentan nicht für uns. Doch wir dürfen deswegen nicht den Glauben an uns verlieren. Zugleich müssen die Jungs aber wieder anfangen, härter zu arbeiten und cleverer zu spielen und ihre Chancen besser zu verwerten“, erläuterte er.

Trotz der vier Gegentore zählte New Jerseys Goalie Jacob Markstrom noch zu den besten Akteuren bei der Pleite in Toronto. Er wehrte 26 Schüsse ab und verhinderte so Schlimmeres.

Bei seinem Gegenüber Joseph Woll von den Maple Leafs herrschte Freude pur. Mit 33 Saves sicherte er sich seinen ersten Shutout in der laufenden Saison und den dritten in seiner NHL-Karriere. Zuletzt hatte er am 20. November 2024 ein Zu-Null-Spiel zu verzeichnen. „Es fühlt sich gut an. Ich habe wie immer versucht, mich allein auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Das ist mir gelungen. Darüber freue ich mich genauso wie über das Ergebnis“, sagte er.

NJD@TOR: Woll lässt kein Gegentor gegen die Devils zu und feiert seinen ersten Saison-Shutout

Der klare Sieg der Maple Leafs ist auch deshalb bemerkenswert, weil sie mit Kapitän Auston Matthews und William Nylander auf zwei ihrer besten Stürmer verzichten mussten und mit Brandon Tanev zudem ein kampfstarker und ausgebuffter Verteidiger fehlte. Doch vorne richteten es Bobby McCann, Nicolas Roy, Calle Jarnkrok und Knies mit einem Empty-Netter. Und hinten war Woll unüberwindbar.

„Jeder hat sich von seiner besten Seite gezeigt und noch eine Schippe draufgelegt. Das gilt für alle, quer durchs Team. Der Erfolg ist das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung“, hob Torontos Torwart mit Blick auf die Ausfälle hervor.

Matthews ist nach Aussage von Maple-Leafs-Trainer Craig Berube nahe dran am Comeback. Der Coach hofft, dass der Stürmerstar am Mittwoch das volle Trainingsprogramm absolvieren kann und vielleicht für das Heimspiel am Neujahrstag gegen die Winnipeg Jets zur Verfügung steht.

Nach drei Siegen und sieben Punkten (3-0-1) aus den vergangenen vier Partien sieht die Lage für die Maple Leafs wesentlich freundlicher aus als kurz vor Weihnachten, als aufgrund dürftiger Leistungen helle Aufregung und Krisenstimmung herrschte. Im Kampf um einen Spot in den Stanley Cup Playoffs machte Toronto durch die gelungenen Vorstellungen etwas Boden gut. Ihr Rückstand auf die beiden Wildcard-Plätze in der Eastern Conference beträgt jetzt nur noch drei Punkte.

Gleiches gilt für die Devils, die wie die Maple Leafs 42 Zähler auf dem Konto haben. Im Gegensatz zu Toronto kam News Jersey jedoch nicht von unten, sondern von oben. Lange Zeit rangierten die Devils auf einem der drei ersten Plätze in der Metropolitan Division. Die sind zwar nach wie vor in Reichweite. Aber um wieder dorthin zu gelangen, benötigen sie eine deutliche Leistungssteigerung. Einen ersten Schritt in diese Richtung können sie bereits am heutigen Mittwoch beim Auswärtsauftritt gegen die Columbus Blue Jackets unternehmen.

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