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Acht Scorerpunkte fehlen Tim Stützle noch für einen bemerkenswerten Meilenstein in seiner noch jungen NHL-Karriere. Wenn er die verbucht hat, ist der erster Spieler aus dem Draft-Jahrgang 2020 mit 300 Zählern auf dem Konto. Mit seinen aktuell 292 Punkten führt der vor Kurzem 23 Jahre alt gewordene Center der Ottawa Senators dieses Ranking mit beträchtlichem Vorsprung an. Auf dem zweiten Platz liegt Lucas Raymond (224) von den Detroit Red Wings, an dritter Stelle folgt Seth Jarvis (180) von den Carolina Hurricanes.

Das Hauptaugenmerk von Stützle liegt jedoch nach eigenem Bekunden mehr auf der Verbesserung seines Defensivverhaltens und weniger auf seinen Scorerwerten. „Ich denke, dass ich Fortschritte in der Abwehrarbeit gemacht und meinen Werkzeugkasten in diesem Bereich erweitert habe. Je besser man als gesamte Mannschaft in der Defensive spielt, desto größer ist die Chance zu gewinnen. Das gilt besonders für enge Spiele. Mir persönlich ist es wirklich nicht so wichtig, wie viele Punkte ich sammle. Im Moment haben wir eine Menge Scoring-Tiefe im Team. Da fällt es nicht so ins Gewicht, wenn ich mal nicht treffe oder punkte“, sagte er am Dienstag im Gespräch mit NHL.com/de.

Der Viersener hat jedoch in Sachen Offensivleistung überhaupt keinen Grund, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. In zwei der vergangenen sechs Partien scorte er immerhin dreimal (zwei Tore, ein Assist). Und mit insgesamt 45 Punkten (15 Tore, 30 Assists) führt er die teaminterne Wertung der Punktejäger an.

BOS@OTT: Stützle erzielt das 2:0 im ersten Drittel

Im Vergleich zur letzten Saison haben die Senators einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Vor Jahresfrist stand Ottawa nach 46 Partien auf dem letzten Platz in der Eastern Conference und war 16 Punkte von einem Platz in den Stanley Cup Playoffs entfernt. Jetzt belegen sie vor dem 48. Auftritt in der laufenden Spielzeit den ersten Wildcard-Spot im Osten. „Wir sind alle noch jung. Es braucht einfach Zeit, um zu lernen. Derzeit läuft es richtig gut. Wichtig ist, dass wir beständig auftreten und auch dann die Köpfe nicht hängen lassen, wenn wir mal zwei, drei Begegnungen am Stück verlieren“, betonte Stützle. Jede Mannschaft habe mal eine schlechte Phase zwischendurch. Wichtig sei, sich selbst aus einem solchen Tief zu befreien. Das zeichne Spitzenmannschaften aus.

Laut Stützle war es vor Saisonbeginn das erklärte Ziel der Senators, bei der Vergabe der Playoff-Tickets ein Wörtchen mitzureden. „Wir haben uns fest vorgenommen, mit in der Verlosung zu sein. Das hat bisher geklappt. Ab sofort ist jedes Spiel von enormer Bedeutung. In der Tabelle geht es ziemlich eng zu. Aber wir mögen es, unter einem gewissen Druck zu stehen. Egal, was kommt: Wir müssen fest zusammenhalten. Das ist das Wichtigste“, machte der Angreifer deutlich.

Mit Jake Sanderson haben die Senators eine weitere Perle aus dem Draft-Jahrgang 2020 in ihren Reihen. Auch er drückte dem Spiel der Mannschaft in dieser Saison mehrfach seinen Stempel auf. „Er ist ein absoluter Profi und weiß immer, was zu tun ist. Mir gefällt sein Auftreten unheimlich gut. Er liebt es, an seine Grenzen zu gehen. Ich schaue ihm gerne zu“, ließ Stützle über seinen Teamkollegen verlauten.

Mit 25 Punkten (zwei Tore, 23 Assists) ist Sanderson momentan der erfolgreichste Scorer unter den Bluelinern der Senators. Der Klub wählte ihn beim Draft 2020 in der ersten Runde an Gesamtposition 5 und damit nur zwei Züge hinter Stützle aus.

OTT@VAN: Sanderson trifft durch die Schoner von Lankinen zum OT-Sieg

Ottawas Trainer Travis Green zeigte sich erfreut über die Entwicklung von Stützle. „Im Spiel ohne Puck ist er viel stärker geworden. Er bringt das Eishockey aufs Eis, das es braucht, um Siege einzufahren. Da ist es auch nicht weiter ins Gewicht gefallen, dass er zuletzt nicht so oft gepunktet hat wie zuvor“, würdigte der Coach seinen Schützling.

Vor seinem 23. Geburtstag, den er am 15. Januar feierte, hatte es Stützle auf 290 Karriere-Punkte in der NHL gebracht. In der ewigen Scorer-Bestenliste in dieser Kategorie schaffte er es mit dieser Ausbeute auf den neunten Rang, noch vor Auston Matthews (285) von den Toronto Maple Leafs.

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