OTT stutzle vs oilers

Das Duell der deutschen Stürmer Tim Stützle und Leon Draisaitl hatte am Sonntag in der NHL einen eindeutigen Sieger. Stützle setzte sich mit seinen Ottawa Senators im heimischen Canadian Tire Centre nicht nur mit 5:3 durch, er erzielte dabei auch drei Punkte (1 Tor, 2 Assists). Draisaitl traf zwar ebenfalls für seine Farben, verbuchte seinen 37. Saisontreffer, zog am Ende aber mit Edmonton, einen Tag nach der bitteren 3:6-Pleite bei den Toronto Maple Leafs, erneut den Kürzeren.

Edmontons Hyman wird zum 50-Tore-Mann

Mindestens einen positiven Aspekt hatte der Tag aus Oilers-Sicht am Ende aber dennoch. Zach Hyman gelang in diesem Spiel sein 50. Saisontreffer. Am Ende konnte dieser Meilenstein im Lager der Gäste zwar nicht wirklich über den Ausgang der Partie hinwegtrösten, bei der das Team aus Edmonton vier Gegentore in Folge zulassen musste, doch über die Tatsache, dass Hyman zum ersten Mal in seiner NHL-Laufbahn diese Marke erreichen konnte, freute er sich dann doch sehr, ganz unabhängig vom Spielausgang.

EDM@OTT: Hyman verwertet McDavids Zuspiel zu seinem 50. Saisontor

„Das ist natürlich ein besonderer Moment für mich und meine Familie", erklärte Hyman nach dem Spiel. „Ich habe es schon oft gesagt, aber wenn man ein NHL-Spieler wird, haben so viele Leute Opfer gebracht und einen in der Kindheit zu den Eisstadien gefahren, meine Eltern und Onkel, alle helfen mit, wenn man ein professioneller Sportler auf diesem Niveau werden will. Es gibt so viele Menschen, die sich aufopfern. Meine Frau passt die Hälfte der Zeit allein auf die Kinder auf. Ich glaube, es bedeutet ihnen mindestens genauso viel, wenn nicht sogar mehr, wenn sie sehen, dass man Erfolg hat.“

Hyman erreichte diesen Meilenstein, indem er einen Pass von Connor McDavid im Powerplay zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung der Oilers in der 24. Minute verwertete.

"Er hat sich alles erarbeitet, was er bekommen hat, und jetzt ist er mit 31 Jahren ein Torjäger mit 50 Saisontreffern“, sagte McDavid über Hyman. „Das ist ziemlich beeindruckend. Es war cool zu sehen und zu erleben, wie er sich zu einem Torjäger entwickelt hat." Mit 31 Jahren und 289 Tagen ist Hyman jetzt der drittälteste Spieler in der NHL-Geschichte, der seine erste Saison mit 50 oder mehr Toren vollenden konnte. 

Neben Hyman standen bei den am Ende unterlegenen Gästen in erster Linie Evan Bouchard, der drei Assists beisteuern konnte, und  McDavid der zweimal mit Vorlagen zu Toren zur Stelle war, im Mittelpunkt. McDavid wurde durch seine beiden Assists zum fünften NHL-Spieler in den letzten 30 Jahren, der 90 Assists in einer Saison verbuchen konnte. Torhüter Calvin Pickard  zeigte elf Paraden für die Oilers (42-23-4).

Stützle erreicht erneut die 50-Vorlagen-Marke

Bei den Hausherren überzeugten neben Stützle, der an diesem Abend zum erst fünften Spieler in der Geschichte der Senators wurde, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten mindestens 50 Assists (2022/23 waren es 51, in 2023/24 sind es jetzt schon 50) erzielen konnte, vor allem Jakob Chychrun, der zweimal in das Tor des Gegners traf, und Drake Batherson, der wie der Deutsche Angreifer ein Tor und zwei Assists zum Erfolg der Senators (30-36-4) beisteuern konnte.

EDM@OTT: Stützle trifft und liefert zwei Vorlagen

Torhüter Korpisalo rettet Ottawa erneut den Sieg

Joonas Korpisalo im Tor der Senators kam auf 33 Paraden, nachdem er am Samstag beim 5:2-Sieg gegen die New Jersey Devils bereits mit 20 Paraden maßgeblich zum Sieg seines Teams beigetragen hatte. „Im dritten Drittel hatten wir nicht viel Zeit in der Offensivzone, das ist sicher", zeigte sich Chychrun nach der Schlusssirene erleichtert. „Die Jungs haben einen verdammt guten Job gemacht, indem sie dran geblieben sind und einen Weg gefunden haben. Wir reden die ganze Zeit darüber. Wir haben in diesem Jahr schon Spiele erlebt, in denen wir wirklich gut gespielt haben, viele Chancen hatten, aber am Ende nicht das gewünschte Ergebnis erzielt haben. Heute Abend war es genau umgekehrt. Sie waren uns überlegen, und wir hatten einen Torwart, der uns gerettet hat.“

Anerkennung gab es auch vom Gegner. „Sie haben in den richtigen Momenten ihre Treffer erzielt", sagte McDavid über die Senators. „Ich hatte das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren und die besseren Chancen hatten. Wir hatten die meiste Zeit des Abends den Puck, aber letztlich sind sie eine erfahrene Mannschaft, die aus Fehlern Kapital schlägt, und das haben sie heute Abend getan."

Spiel lange ausgeglichen

Der Spielverlauf war über weite Phasen der Begegnung ausgeglichen und umkämpft. Adam Henrique brachte Edmonton nach 3:49 Minuten des ersten Drittels mit 1:0 in Führung, als er ein Zuspiel von Mattias Ekholm erfolgreich verwerten konnte. Chychrun glich in der sechsten Minute mit einem Powerplay-Tor zum 1:1 aus. Draisaitl sorgte in der 22. Minute mit einem One-Timer vom rechten Bullykreis aus für die 2:1-Führung Edmontons. Es folgte der große Auftritt von Hyman, der die Oilers mit seinem 50. Saisontreffer in der 24. Minute mit 3:1 in Führung brachte.

Doch die Senators zeigten sich in der Folgezeit unverzagt, kamen in der 25. Minute durch Stützle zum 2:3, als dieser den Puck behauptete und Pickard mit einem Handgelenkschuss vom linken Bullykreis aus bezwang. Es war der 18. Saisontreffer des Deutschen. Batherson erzielte noch vor dem Ende des Mitteldrittels im Powerplay den 3:3-Ausgleich (37.), bei dem Stützle (wie schon zuvor beim 1:1 im ersten Drittel) assistierte. Abermals Chychrun war es, der Ottawa gut drei Minuten vor Spielende in Überzahl mit 4:3 erstmals an diesem Abend in Führung brachte (57.). Es folgte noch ein Treffer von Parker Kelly zum Endstand (60., en) in den zu diesem Zeitpunkt bereits verwaisten Kasten der Gäste.

„Es ist enttäuschend, dass wir heute nicht mit zwei Punkten belohnt wurden", zeigte sich Oilers-Trainer Kris Knoblauch vom Spielausgang enttäuscht. „Wir hatten eine Menge guter Chancen. Nachdem wir zwischenzeitlich mit 3:1 geführt haben, sah es gut aus. Dann machen wir einen Fehler und plötzlich steht es nur noch 2:3. Dadurch waren sie wieder im Spiel, obwohl es zuvor so aussah, als hätten wir sie bereits im Griff gehabt.“

Logisch, dass die Stimmungslage auf der Gegenseite eine völlig andere war. „Das hat Spaß gemacht heute", befand Korpisalo. „Wir haben die vollen 60 Minuten leidenschaftlich gekämpft. Das war ein guter Auftritt von uns.“

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