Buffalo Sabres v Edmonton Oilers

Kaum ein Team in der NHL feiert in letzter Zeit mehr Erfolge als die Edmonton Oilers. Sie punkteten in elf der vergangenen zwölf Spiele (9-1-2) und fuhren 20 von 24 möglichen Punkten ein. Am Donnerstag gelang ihnen im Rogers Place nach einem 2:3-Rückstand ein 8:3-Heimsieg gegen die Buffalo Sabres. Hört man jedoch die Stimmen der Spieler, ist keine Rede von Partystimmung, stattdessen sprechen die Akteure von Raum zur Leistungssteigerung.

„Wir finden im Moment Wege zu gewinnen“, sagte Kapitän Connor McDavid. „Ich würde trotzdem gerne sehen, dass wir das Spiel mehr unter Kontrolle haben. Es ist natürlich schön, dass wir Spiele gewinnen, aber ich glaube trotzdem, dass da noch mehr geht. Wir können mehr. Wir hängen uns mehr rein, das ist gut. Wir sind in dieser Phase der Saison, in der man sich nochmal steigern muss und bereit sein muss.“

Schwacher Start sorgt für Gesprächsstoff

Mit dem Beginn der Partie gegen die Sabres waren die Oilers tatsächlich gar nicht zufrieden. Im Duell der deutschen Stürmer JJ Peterka und Leon Draisaitl spielte sich der jüngere Peterka früh ins Rampenlicht. Nach nur 98 Sekunden gelang ihm mit seinem 22. Saisontor das 1:0 für die Sabres, Victor Olofsson legte in der 17. Minute das 2:0 nach. Gegen Ende des Drittels brachte Draisaitl die Oilers ins Spiel und nutzte ein Powerplay zum Anschluss (19.). Die Drittelpause brachte laut Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm, der selbst zwei Tore erzielte, ein wichtiges Gespräch, das die Marschrichtung für den Rest des Spiels vorgab.

„Wir wissen alle, dass es jetzt ernst wird und da können wir uns in den Spielen nicht einfach zurücklehnen und abwarten“, kritisierte der Doppeltorschütze. „Mir hat das erste Drittel nicht gefallen, das wussten wir alle. Wir haben ein sehr reifes Team und wir wissen alle, wann wir gut und wann wir schlecht spielen. Manchmal muss man das aber einfach ansprechen.“

Im zweiten Drittel nahm sich Ekholm das Gesagte zu Herzen und besorgte den Ausgleich (25.). Perfekt sollte es allerdings auch im Mittelabschnitt noch nicht laufen, denn Edmonton hatte die Rechnung ohne Peterka gemacht. Der Münchner brachte die Sabres in der 37. Spielminute erneut in Führung. Zach Hyman, Edmontons erfolgreichster Torjäger der Saison, fälschte jedoch weniger als eine Minute vor der zweiten Pause einen Schuss von Ekholm zum erneuten Ausgleich ab.

„Obwohl das zweite Drittel immer noch recht ausgeglichen war, hat mir unsere Intensität gefallen“, lobte Ekholm. „Wir haben mehr Druck gemacht. Im dritten Drittel haben wir das Spiel dann wirklich übernommen.“

BUF@EDM: Draisaitl verkürzt in Überzahl auf 1:2

Spätes Comeback zum Kantersieg

Das dritte Drittel dominierten die Oilers vollkommen mit 15:5 Torschüssen. Darnell Nurse brachte ihnen in der 45. Minute mit einem Distanzschuss die erste Führung ein. Nur 62 Sekunden später baute Ekholm den Vorsprung im Konter aus dem Slot nach schöner Vorarbeit von McDavid und Draisaitl aus (46.).

„Er war großartig“, lobte McDavid seinen schwedischen Kollegen. „Im letzten Spiel auch schon. Er war für uns genial, seit er hier spielt und besonders in letzter Zeit, da hat er nochmal eine Schippe draufgelegt.“

Über die nächsten knapp zehn Minuten blieb das Spiel noch relativ eng, obwohl die Oilers auf die Entscheidung drückten. In der 56. Minute setzten Draisaitl und McDavid schließlich Hyman einmal mehr in Szene. Für McDavid war es der vierte Assist des Spiels. Das gelang ihm diese Saison bereits zum fünften Mal. Nur drei andere Spieler in der Geschichte der NHL hatten in einer Saison mindestens fünf solcher Spiele: Wayne Gretzky, Mario Lemieux und Paul Coffey.

Im Anschluss lieferte Ryan McLeod das 7:3 (57.). Den Schlusspunkt setzte Connor Brown nur neun Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 8:3.

„Wenn du die wichtige Führung holst, müssen sie natürlich etwas aufmachen und das ergibt Chancen“, erklärte Ekholm. „Wir haben ein paar Konter genutzt, deshalb war das Ergebnis klarer, als es vielleicht hätte sein sollen. Trotzdem war es eine ordentliche Leistung.“

Spielbericht: EDM 8, BUF 3

Oilers fokussiert auf Playoffs

Der Tenor war nach dem Spiel klar. Es geht mehr, es muss mehr gehen, denn die Stanley Cup Playoffs stehen vor der Tür. Mit Draisaitl und McDavid hat Edmonton zwei der besten Spieler der Welt und seit Jahren wird diskutiert, ob den beiden Superstars endlich der große Wurf gelingt und sie den Stanley Cup holen. Das soll dieses Jahr der Fall sein.

Die Oilers müssen sich um ihren Platz in den Playoffs kaum noch Gedanken machen. 15 Spiele vor Ende der regulären Saison haben sie einen komfortablen Vorsprung von elf Punkten auf die Ränge außerhalb der Playoffs. Sie stehen hinter den Vancouver Canucks auf dem zweiten Platz der Pacific Division, fünf Zähler vor den Los Angeles Kings, die bereits zwei Spiele mehr hinter sich haben.

Einige positive Zeichen sprechen tatsächlich dafür, dass die Dinge für Edmonton dieses Jahr besser laufen könnten. Mit 2,82 Gegentoren pro Spiel stellt das Team die achtbeste Abwehr der NHL und die Torwartleistungen verbesserten sich mit Stuart Skinner und Calvin Pickard. Während Draisaitl und McDavid über Jahre hinweg der alleinige Fokus waren, stehen diese Saison mehr Spieler im Rampenlicht. Evan Bouchard erzielte als Verteidiger in 67 Spielen 67 Punkte (15 Tore, 52 Assists) und Hyman spielt mit 48 Toren die beste Saison seiner Karriere. Die magische Marke von 50 Toren könnte er in einer besonderen Partie knacken, denn im nächsten Spiel treffen die Oilers am Samstag auf die Toronto Maple Leafs (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 0 Uhr MEZ), für die Hyman sechs Jahre lang aktiv war.

„Das wäre natürlich etwas Besonderes, aber darauf konzentriere ich mich nicht“, blieb Hyman bescheiden. „Darüber werde ich morgen und am Samstag sicherlich noch Fragen hören. Ich will dort aber einfach nur gewinnen. Ich glaube, ich habe da nicht gewonnen, seit ich für Edmonton spiele, das wäre deshalb natürlich super.“

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