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Die Ottawa Senators kehrten am Dienstag nach drei Niederlagen in Folge mit einem Sieg gegen einen der härtesten Gegner der NHL in die Erfolgsspur zurück. Im Canadian Tire Centre gelang ihnen ein 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Boston Bruins. Neben Torwart Cam Talbot war der deutsche Stürmer Tim Stutzle maßgeblich an dem Erfolg beteiligt.

"Sie haben, glaube ich, gerade mal vier Spiele in regulärer Spielzeit verloren, da ist es natürlich super, gegen sie zu gewinnen", betonte Senators-Stürmer Drake Batherson die Qualität der Bruins. "Wir haben, finde ich, von Anfang bis Ende ein starkes Spiel geliefert. Talbot war natürlich unglaublich."

BOS@OTT: Stützle versenkt Powerplaytor

Die Erfolgsgeschichte des Abends ging aber mit Stützle los. Im zweiten Drittel zog der 20-jährige Außenstürmer im Powerplay nach einem Pass von Thomas Chabot direkt ab und sorgte so für das 1:0. Es war sein elftes Saisontor und sein 29. Punkt in 30 Spielen. In der kompletten Franchise-Geschichte der Senators gelang nur einem Spieler im Alter von unter 21 Jahren mehr Punkte in 30 Spielen. Alexei Yashin sammelte in der Saison 1993/94 36 Zähler (15 Tore, 21 Assists) in 30 Partien.
"Wir haben wirklich hart gearbeitet, aber ohne Talbot wäre das nicht möglich gewesen", zeigte sich Stützle bescheiden und lenkte von seinem eigenen Beitrag zum Sieg ab. "Er hat uns die ganze Zeit im Spiel gehalten. Sie hatten viele Chancen, aber er war da, wenn wir ihn gebraucht haben."
Talbot stoppte am Dienstag insgesamt 49 Schüsse. Alleine im dritten Drittel lieferte er 26 Saves. "Respekt vor Talbot. Das war ein Torwartduell, das wirklich Spaß gemacht hat", musste auch Bostons Schlussmann Jeremy Swayman anerkennen. Es war das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass Talbot wenigstens 40 Paraden zeigte. Am 22. Dezember hielt er gegen die Washington Capitals 40 Mal und rettete Ottawa damit einen Punkt durch eine Niederlage nach Verlängerung.

OTT 3, BOS 2 F/SO

"Ich kann das Spiel gar nicht wirklich beschreiben", gab Talbot zu. "Da ist man einfach auf den Puck fokussiert und versucht zu tun, was man kann, um ihn irgendwie zu stoppen. Ich habe vielleicht ein bisschen zu viele Rebounds zugelassen und zu viele Nachschüsse kassiert, aber meistens konnten wir den Puck klären. Das war eine starke Kampfleistung von unseren Jungs."
Trotz des Siegs liegen die Senators in der Atlantic Division immer noch am Tabellenende. Das liegt allerdings vor allem am schlechten Start in die Saison. In den ersten eineinhalb Monaten sprangen aus 22 Spielen nur 17 Punkte heraus. Damit war Ottawa das drittschlechteste Team der Liga und das Schlusslicht der Division. Seit dem 2. Dezember sieht die Sache ganz anders aus.
Seitdem gehört Ottawa zu den erfolgreichsten Teams der Liga. In zwölf Spielen kommen sie auf eine Bilanz von 7-3-2 und 16 von 24 möglichen Punkten. Selbst die Bruins, die nach wie vor die punktbeste Mannschaft der Liga sind, holten in diesem Zeitraum nur drei Punkte mehr. Sie sind außerdem offenbar ein Lieblingsgegner der Senators. Zwei von nur sieben Niederlagen in dieser Saison setzte es gegen Ottawa.
Diese erfolgreiche Phase gelang Trainer D.J. Smith und seiner Mannschaft, obwohl mit Stützle einer der besten Spieler in einem Drittel der Begegnungen verletzungsbedingt fehlte. In den acht Spielen, an denen er teilnehmen konnte, steuerte er sieben Punkte (3 Tore, 4 Assists) bei. Damit bleibt er aber noch deutlich hinter dem aktuell besten Spieler der Senators zurück. Alex DeBrincat erzielte diesen Monat gleich 16 Punkte (5 Tore, 11 Assists). Da ist es einfach passend, dass er am Dienstag gegen die Bruins nicht nur das zwischenzeitliche 2:1 erzielte, sondern im Penaltyschießen auch noch die Entscheidung brachte.

BOS@OTT: Talbot stoppt eine Reihe von Schüssen

"DeBrincat war heute in Angriff und Verteidigung einer unserer besten Spieler", lobte Smith. "Er war überall am Puck. Den Treffer im Penaltyschießen hat er leicht aussehen lassen. Heute hat er viele gute Aktionen gebracht."
Dank des jüngsten Siegs konnten die Senators die rote Laterne in der Atlantic Division an die Montreal Canadiens abgeben. Beide Teams haben 33 Punkte und halten damit den Anschluss an den Rest der Division. Die siebtplatzierten Senators trennen nur zwei Zähler von den Detroit Red Wings, die den vierten Platz belegen.
Stützle und sein Team haben am Donnerstag die nächste Gelegenheit, sich in der Tabelle weiter nach oben zu arbeiten. Dann steht die Revanche gegen die Capitals in Washington an (7 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 1 Uhr MEZ). Am Samstag folgt in Detroit das direkte Duell mit Moritz Seider und den Red Wings (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MEZ).