Montreal Canadiens v Ottawa Senators

Die NHL-Saison 2024/25 war voller Highlights, Action und spannender Spiele. NHL.com/de blickt auf die Spielzeiten der besten Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück.

In dieser Ausgabe: Tim Stützle von den Ottawa Senators

Endlich befanden sich Tim Stützle und die Ottawa Senators nicht mehr in der Rolle des Zuschauers, als die Stanley Cup Playoffs begannen. Erstmals seit der Saison 2016/17 qualifizierte sich das kanadische Franchise für die K.o.-Runde. Für Stützle, der beim NHL Draft 2020 an Position 3 von den Senators gepickt wurde, war es die erste Playoff-Teilnahme seiner Karriere.

Der 23-Jährige hatte großen Anteil an diesem Erfolg. Mit 24 Toren und 55 Assists, die sich auf 79 Punkte addieren, ist Stützle der Top-Scorer seiner Mannschaft gewesen. Dies gelang ihm zum zweiten Mal nach der Saison 2022/23 (39-51-90), als er ebenfalls die teaminterne Scorer-Liste anführte.

Die besten Tore von Tim Stützle in der regulären Saison

Playoffs haben Stützle Spaß gemacht

Im kanadischen Playoff-Duell gegen die Toronto Maple Leafs unterlag Ottawa zwar mit 2:4, kämpfte sich in der Best-of-Seven-Serie aber nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand stark zurück. Stützle gelangen in den sechs Playoff-Spielen zwei Tore und drei Assists. Seine beste Leistung lieferte er in Spiel 5 ab, als er ein Tor erzielte und zudem zwei Treffer vorbereitete.

Das Ausscheiden tat den Senators dennoch weh. „Es ist immer schwer, vor allem, weil wir das Gefühl hatten, dass wir die Serie hätten gewinnen können, so wie die Spiele waren mit dreimal Verlängerung“, sagte Stützle kurz darauf bei einer Medienrunde im Rahmen der Weltmeisterschaft. „Das war sehr frustrierend. Aber im Endeffekt passiert alles aus einem Grund. Wir werden noch härter arbeiten, um noch stärker zurückzukommen.“

Insgesamt waren die Playoffs für Stützle eine gute Erfahrung. „Es hat viel Spaß gemacht. Es war wirklich unglaublich – mit der ganzen Atmosphäre und dem Publikum. Man will unbedingt wieder in die Playoffs kommen. Ich weiß, wie schwer das ist. Aber ich glaube, das wird mich noch mehr antreiben, damit ich noch besser werde“

TOR@OTT, PP4: Stützle erzielt erstes Playoff-Tor seiner Laufbahn

Selbstkritik trotz vieler Scorer-Punkte

Stützle ist ein Spieler, der in den entscheidenden Saisonphasen konstant funktioniert. Dies zeigte sich insbesondere in der Zeit zwischen dem 25. Januar und dem 8. März, als der Stürmer in 14 Spielen hintereinander scorte. In neun Spielen davon punkteten die Senators, acht Partien entschieden sie für sich. Selbst als Ottawa eine zwischenzeitliche Misere mit fünf Niederlagen in Folge durchlebte, punktete Stützle konstant weiter.

Trotzdem blickt er selbstkritisch auf die Saison zurück: „In der Angriffszone muss man wissen, wann man schießen und wann man passen muss. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr ein bisschen damit zu kämpfen hatte. Es gab viele Torchancen, die ich nicht genutzt habe. Manchmal lag es daran, wie der Puck abgeprallt ist, manchmal hätte ich mir aber auch eine bessere Position für den Schuss aussuchen können. Ich werde versuchen, darin noch effektiver zu werden.“

Sein punktbestes Spiel der Saison absolvierte Stützle bereits früh in der Saison. Am 29. Oktober steuerte er dem 8:1 gegen die St. Louis Blues zwei Tore und zwei Assists bei. Für Ottawa war der Kantersieg ein Meilenstein, denn es war der höchste Sieg seit dem 8:1-Erfolg gegen die New Jersey Devils am 21. Oktober 2006. Zur Einordnung: Stützle ist damals erst vier Jahre alt gewesen.

PHI@OTT: Stützle nutzt ein Powerplay und erzielt sein zweites Tor des Tages

Stützle hat sich in der Defensive und am Bullypunkt verbessert

Doch nicht nur als Scorer war Stützle wichtig für die Mannschaft, sondern auch auf der anderen Seite der Eisfläche. Auf die Frage, welche Aspekte er bei sich am meisten verbessert habe, antwortete er bei der Abschlusskonferenz zum Saisonende: „Mein Zwei-Wege-Spiel. Ich habe versucht, in der Defensive bessere Leistungen zu zeigen. Ich denke, es gibt noch Steigerungsmöglichkeiten. Aber ich glaube, ich habe die größten Verbesserungen in meinem Defensivspiel und meiner Entscheidungsfindung gemacht.“

Ein weiterer Aspekt ist, dass Stützle sich bei den Bullys gesteigert hat. Die Erfolgsquote von 47,8 Prozent war die bislang beste seiner NHL-Karriere. „In den vorherigen Spielzeiten, in denen ich Probleme mit meinem Handgelenk hatte, konnte ich nicht viele Bullys spielen. In dieser Phase habe ich auch nicht viel als Center in der Defensivzone gespielt. Grundsätzlich möchte ich jeden einzelnen Aspekt meines Spiels weiterentwickeln. Aber die Bullys waren ein besonders wichtiger Punkt.“

Schwierige Phasen überstanden, verdient die Playoffs erreicht

Eine schwierige Phase durchlitten Stützle und die Senators im November, als sie nur fünf von 14 Saisonspielen gewannen. „Jedes Team macht im Verlauf einer Saison mal eine kleine Durststrecke durch. Das wussten wir“, sagte Stützle über die Negativserie. „Vielleicht hatten wir aus den vergangenen Spielzeiten gelernt, dass uns das nicht zu sehr beeinträchtigen darf. Wir haben danach einen guten Job gemacht. Sicherlich haben uns auch die Heimspiele geholfen. Ich denke, am Ende hatten wir es uns wirklich verdient, die Playoffs zu erreichen.“

Daran gilt es anzuknüpfen. Denn eines ist klar: Stützle und die Senators wollen auch künftig nicht in der Rolle des Zuschauers sein, wenn die Playoffs beginnen.

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