Pettersson und Boeser führen Canucks zu 4:1-Sieg

Der bisherige Saisonverlauf der Vancouver Canucks verlief eher enttäuschend. Mit einer Bilanz von nun 6-9-3 liegen sie deutlich hinter den Erwartungen der Fans und des Managements zurück, die eigentlich eine Rückkehr in die Stanley Cup Playoffs erwartet hatten.

Auf der anderen Seite der einzigen Begegnung in der NHL am Freitag in der Rogers Arena von Vancouver standen die Los Angeles Kings. Ein Duell der Pacific Division also, in das die Gäste aufgrund ihrer Leistungen in dieser Saison favorisiert gingen. Das Team von Trainer Todd McLellan steht mit einer Bilanz von 11-8-1 auf dem zweiten Platz hinter den Vegas Golden Knights und hoffte die gute Ausbeute ausbauen zu können, allerdings konnten die Kings gerade erst in ihrer letzten Partie am Mittwoch bei den Edmonton Oilers ihren ersten Sieg gegen einen Rivalen aus der Pacific einfahren (3:1).
Am Freitag konnten die Kings die gerade erst positive Tendenz in den Divisionsduellen nicht fortsetzen und verloren gegen die Canucks mit 1:4. Das lag an mehreren Gründen. Los Angeles dominierte weite Strecken der Partie, aber im Tor der Canucks stand ein überragender Thatcher Demko. Hinzu kamen mit Elias Pettersson und Brock Boeser zwei doppelte Torschützen, die aus den weniger Chancen der Hausherren viel machten.

LAK@VAN: Pettersson bringt Canucks im 2. in Front

"Ich denke, das war im Großen und Ganzen unser bestes Spiel in diesem Jahr", sagte Vancouvers Trainer Bruce Boudreau. "Unser erstes Drittel war hervorragend. Natürlich haben sie Druck gemacht, und sie sind ein gutes Team. Wenn man in Rückstand gerät, macht man Druck, aber ich denke, wir haben wirklich gut mitgehalten, und unser Torwart war wirklich gut."
Ausgerechnet Demko und Boeser werden jetzt alle denken, die es mit den Canucks halten. Und ja, ausgerechnet die beiden. Demko startete mit einer Saisonbilanz von einem Sieg und zehn Niederlagen inklusive zwei in der Verlängerung bei elf Starts, 87,4 Prozent Fangquote und einem Gegentorschnitt von 4,02 in die Partie. Deutlich schlechtere Werte als er es aus seiner bisherigen Karriere, in der er seit 2019 regelmäßig für die Canucks aufläuft, gewohnt ist. In jedem seiner Starts kassierte Demko mindestens drei Gegentore.
Boeser hat zwar zuvor in elf Spielen regelmäßig gepunktet und neun Assists sammeln können, doch ein eigener Torerfolg in der Saison 2022/23 fehlte in seiner Vita noch. Dies änderte er nach 10:09 Minuten im zweiten Drittel, als er im Powerplay, die durch Pettersson nach 5:40 Minuten desselben Abschnitts hergestellte Führung, verdoppelte.

LAK@VAN: Boeser erzielt Powerplay-Tor im 2. Drittel

Und wie es im Sport oft so geht, wenn der Knoten mal platzt, dann gleich richtig. Nachdem Blake Lizotte nach 13:46 Minuten für die Kings verkürzen konnte und erneut Pettersson mit seinem neunten Saisontreffer nach 14:50 Minuten zum 3:1 relativ schnell antworten konnte, legte Boeser bei 5:07 Minuten im dritten Drittel nach und sicherte den Vorsprung zusätzlich ab.
"Mir fällt ein wenig Last von den Schultern", sagte Boeser. "Jedes Mal, wenn man eine Flaute hat und der Mannschaft helfen soll, Eishockeyspiele zu gewinnen, und wir gewinnen keine Eishockeyspiele, dann lastet das auf einem. Dafür werde ich bezahlt, also muss ich dafür sorgen, dass ich weiterhin Wege finde, den Puck hinten im Netz unterzubringen."
Trotz einem weiteren Anrennen der Kings hielt Demko mit alleine 16 Saves im Schlussabschnitt seinen Kasten für den Rest der Spielzeit sauber und verhalf den Canucks zum zweiten Mal in dieser Saison zu einem zweiten Sieg in Folge. Am Dienstag blieb Vancouver bei den Buffalo Sabres mit 5:4 erfolgreich und hatten so ihren fünf Spiele umfassenden Roadtrip durch die Eastern Conference (2-3-0) versöhnlich abgeschlossen.
"[Demko] hat in diesem Jahr viel Kritik einstecken müssen, aber er war derjenige, der den Unterschied im Spiel ausgemacht hat, und das ist großartig", lobte Boudreau. "Wenn man eine gute Torhüterleistung hat, spielen normalerweise auch alle anderen gut."
Für die Kings endete indes eine sechs Spiele andauernde Punkteserie (5-0-1). Bereits am Samstag (10 p.m. ET; NHL.tv; So. 4 Uhr MEZ) haben sie die Gelegenheit es wieder besser zu machen, wenn sie bei ihren direkten Verfolgern der Pacific Division, die Seattle Kraken, antreten werden.
"Auch wenn man sein Team immer zusammenhalten und nicht auseinanderdividieren möchte, denke ich, dass einige Einzelne uns heute Abend im Stich gelassen haben und nicht die Gruppe als Ganzes", kritisierte Los Angeles-Trainer McLellan deutlich. "Manchmal muss man das Spiel auf eine bestimmte Art und Weise spielen, die vielleicht nicht so ist, wie man sie mag. Es kann hässlich sein, es kann zermürbend sein, es kann nicht schön sein, aber das ist die Art und Weise, wie man es spielen muss, und wir hatten einige, die das nicht akzeptieren konnten oder wollten, und das hat es uns gekostet."
Die Canucks haben am Wochenende frei und auf sie wartet am Montag (10:30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 4:30 Uhr MEZ) der nächste Leckerbissen, wenn die die Western Conference anführenden Golden Knights in Vancouver aufkreuzen. Dann müssen die Canucks zeigen, ob sie ihren positiven Trend nachhaltig machen können.