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Die Dallas Stars haben sich für das Finale der Western Conference qualifiziert. Die Stars bezwangen im Rogers Place zu Edmonton, der Hub City im Westen, die Colorado Avalanche in Spiel 7 5:4 nach Verlängerung. Held des Spiels beim Sieger war Joel Kiviranta mit einem Hattrick. Es war das erste Spiel 7 in der Geschichte der NHL, das nicht in der Heimarena der besser gesetzten Mannschaft ausgetragen wurde.

Die Verletztenliste bei Colorado war vor der Partie noch mal länger geworden. Zu Philipp Grubauer, Joonas Donskoi, Erik Johnson, Pavel Francouz und Matt Calvert gesellte sich noch Kapitän Gabriel Landeskog. Das spülte Namen wie Sheldon Dries und Logan O'Connor in den Kader. Auf der anderen Seite musste Stars-Trainer Rick Bowness auf Andrew Cogliano und Taylor Fedun verzichten. Kiviranta kam dafür ins Team.
O'Connor hätte auch fast das frühe 1:0 für die Avalanche erzielt. Er scheiterte jedoch an Anton Khudobin. Der Nachschuss von Nikita Zadorov ging knapp vorbei. Eine unnötige Strafzeit von Avalanche-Stürmer Mikko Rantanen begünstigte die Führung der Stars. Alexander Radulov nutzte das folgende Überzahlspiel zum 1:0 (4.).

DAL@COL, Sp7: Radulov mit Nachschuss im Powerplay

Die Lawine schüttelte sich kurz und schlug nur 69 Sekunden später zurück. Vladislav Namestnikov sorgte für den postwendenden Ausgleich. Ein paar Minuten später hatte die Mannschaft von Coach Jared Bednar die Partie gedreht. Andre Burakovsky nutzte einen katastrophalen Scheibenverlust von Stars-Verteidiger Jamie Oleksiak in der Verteidigungszone der Stars (10.). Für Burakovsky war es das sechste Spiel 7 in seiner NHL-Karriere und sein viertes Tor in diesen.
Die Texaner waren zunächst leicht feldüberlegen. Avalanche-Goalie Michael Hutchinson wirkte in einigen Situationen doch etwas nervös und ließ einige Schüsse anprallen. Colorado hatte vor der ersten Pause allerdings die besseren Torchancen.
Die Stars kamen aggressiver und besser aus der Kabine. Und sie belohnten sich auch gleich. Kiviranta fälschte bei angezeigter Strafzeit für die Avalanche einen Schuss von Denis Gurianov unhaltbar für Michael Hutchinson ab - 2:2 (24.). Doch wieder durften sich die Texaner nicht lange freuen. Den Abschluss nach einem Break von Matt Nieto vermochte Khudobin noch zu entschärfen. Gegen den Abstauber von Nazem Kadri war er dann allerdings machtlos (26.). Mattias Janmark saß für Dallas gerade in der Kühlbox.

Kiviranta mit dem Siegtreffer für Dallas in der OT

Auch beim nächsten Powerplay war Colorado brandgefährlich. Veteran Corey Perrey war auf der Strafbank. Und die Avalanche zeigte, dass ihr Überzahlspiel besser ist als die doch recht bescheidene Quote in dieser Serie einem glauben machen will. Nazem Kadri traf allerdings nur den Pfosten. Colorado war auch in der Folge spielbestimmend und drängte auf einen weiteren Treffer. Rantanen und Kadri ließen allerdings beste Gelegenheiten aus. Die Möglichkeit, diese Nachlässigkeiten zu bestrafen, vergab auf der anderen Seite Janmark nach einem Alleingang. Kurz vor der zweiten Pausensirene brannte es noch einmal lichterloh vor dem Kasten der Avalanche. Die Stars konnten diese kurze Druckphase allerdings nicht in Zählbares ummünzen.

DAL@COL, Sp7: Burakovsky stiehlt Puck und trifft

Colorado war nach dem zweiten Seitenwechsel sichtlich bemüht um eine frühe Vorentscheidung. Khudobin stand dem jedoch im Wege. Die einzige nennenswerte Gelegenheit der Stars zu Beginn des dritten Drittels hatte Jamie Benn. Der Kapitän der Stars verzog jedoch.
Für den Ausgleich brauchten die Stars eine Überzahlsituation. J.T. Compher saß auf der Strafbank, als erneut Radulov für Dallas traf (52.). John Klingberg hatte von der blauen Linie abgezogen, Radulov gab dem Puck die richtige Richtung zum 3:3. Gurianov hatte wenig später sogar die Führung für die Texaner auf dem Schläger, traf allerdings nur den Pfosten.
Doch auch von diesem Schock erholte sich Colorado recht fix. Namestnikov bezwang Khudobin zum 4:3. (57.). Zehn Sekunden später hatte Dallas allerdings erneut ausgeglichen. Kiviranta netzte zum 4:4 ein. Kadri hatte zuvor die Scheibe an der eigenen blauen Linie vertendelt. So ging die Partie als erste in der zweiten Runde in der Western Conference in die Verlängerung.
In dieser hatten die Stars das bessere Ende für sich. Kiviranta machte nach 7:24 Minuten seinen Hattrick perfekt und ließ die Texaner jubeln.

Lehner führt die Golden Knights zum Sieg in Spiel 7

Eine Auszeit zur rechten Zeit für Vegas
Die Vegas Golden Knights siegten in Spiel 7 der zweiten Runde mit 3:0 über die Vancouver Canucks und treffen damit in den Western Conference Finals auf die Dallas Stars, die sich früher am Abend gegen die Colorado Avalanche durchgesetzt hatten. Für Peter DeBoer war der Erfolg in Edmonton, der Hub-Stadt des Westens, der fünfte Spiel-7-Erfolg in seiner Trainerkarriere. Seine 5-0-Bilanz erreichte bislang kein anderer Chefstratege. Mit einer Auszeit im richtigen Moment zeigte DeBoer, dass er ein wahrer Experte in diesen entscheidenden Partien ist.
Die Golden Knights kamen mit viel Energie aus der Kabine und wollten sich sichtlich für die beiden Niederlagen in Spiel 5 und Spiel 6 revanchieren. In den ersten sieben Minuten fand die Partie fast nur in der Zone der Canucks statt. Thatcher Demko, der in den beiden zurückliegenden Spielen der Sieggarant für Vancouver war, stand erneut unter Beschuss und musste sechs Schüsse abwehren, bevor es seinen Teamkameraden gelang Robin Lehner im Golden Knights Kasten zu prüfen.
Der Vegas-Druck nahm in Überzahl, Sam Virtanen saß auf der Strafbank, noch weiter zu. Trotz guter Schussgelegenheiten konnten die Golden Knights nicht treffen und scheiterten immer wieder am herausragend aufgelegten Demko. Die Vancouver-Verteidiger setzten alles daran, ihrem Goalie freie Sicht auf den Puck zu ermöglichen und warteten im Angriffsspiel auf Lücken in der Defensive der anstürmenden Golden Knights.

VAN@VGK, Sp7: Theodore trifft im Powerplay

Eine Strafe gegen Vegas bot den Canucks die Gelegenheit die Spielanteile im ersten Abschnitt ad absurdum zu führen. Ein Tor wollte jedoch nicht gelingen, so dass es mit 0:0 in die erste Pause ging, was Vancouver bei einem Schussverhältnis von elf zu zwei schmeichelte.
Der Mittelabschnitt begann wie das erste Drittel. Die Golden Knights erspielten sich Chancen und scheiterten mit ungenauen Schüssen und an Demko. Selbst bei Alleingängen behielt der Playoff-Neuling zwischen den Canucks-Pfosten die Oberhand. Nach 1:53 gespielten Minuten wanderte Max Pacioretty in die Kühlbox und bescherte Vancouver das zweite Überzahlspiel der Partie. Ein Erfolg wollte sich, mangels Schüssen, nicht einstellen. Bis zum ersten Torschuss der Canucks im zweiten Drittel vergingen fast sechseinhalb Minuten.
In der Folge entwickelte sich die Partie wie schon im ersten Abschnitt. Vegas stürmte und nahm viele Schüsse. Demko parierte und die Canucks warteten auf den entscheidenden Moment. Der Moment bot sich beinahe nach 11:42 Minuten, als Lehner bei einer Zwei-Auf-Eins-Situation, gegen Brock Boeser, in höchster Not retten musste. Auf der anderen Seite parierte Demko weniger als zwei Minuten später mehrfach auf dem Rücken liegend und mit Hilfe seiner Mitspieler.
Die Golden Knights fanden sich anschließend, zum zweiten Mal an diesem Abend, in Überzahl wieder, konnten davon aber nicht profitieren. Wenn Vegas Demko überwunden hatte, dann scheiterten sie, wie beispielsweise Shea Theodore, am Gestänge. Der Puck wollte die Linie nicht überschreiten.
Ryan Reaves musste nach einem Check gegen den Kopf von Tyler Motte vorzeitig in die Kabine und bescherte seinem Team eine fünfminütige Unterzahlsituation. 3:30 Minuten davon sollten im Mittelabschnitt torlos von der Uhr laufen, so dass es weiter beim 0:0 blieb. Mit nur sechs Schüssen in zwei Abschnitten eines Spiel 7 stellten die Canucks einen neuen Negativrekord auf, seit die NHL die Schüsse pro Drittel statistisch erfasst (1960).

VAN@VGK, Sp7: Lehner rettet gegen Boeser

Die verbleibenden 1:30 Powerplay-Minuten im Schlussabschnitt überstand die in Unterzahl herausragenden Golden Knights ebenfalls unbeschadet. Das Bild blieb dann auch im dritten Abschnitt identisch. Vancouver machte den Raum vor dem eigenen Tor eng, ließ Vegas schießen und vertraute auf Demko, der weiter stark pariert und im Zweifelsfall Hilfe von Pfosten und Latte erhielt. Eine weitere Chance, auf die die Canucks warteten, bot sich nach einer Strafe gegen Pacioretty und verstrich erneut ungenutzt.
J.T. Miller war es, der dann auf der anderen Seite auf die Strafbank musste. Peter DeBoer nahm vor der Überzahlsituation eine Auszeit und stellte seine Mannschaft nochmals auf das anstehende Powerplay ein. Die Auszeit erzielte die gewünschte Wirkung. Nur fünf Sekunden benötigten die Golden Knights für den langersehnten Führungstreffer. Shea Theodore traf nach Vorlage von Reilly Smith mit einem platzierten Handgelenkschuss von der blauen Linie durch viel Verkehr (54.).
Die Canucks wurden nach dem Rückstand aktiver und versuchten sich auch offensiv am Spielgeschehen zu beteiligen. Der Druck auf Lehner stieg zwar, doch boten sich auch mehr Räume für die Angriffe der Golden Knights. Zweieinhalb Minuten vor Ende der Partie verlies Damko den Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Das leere Tor nutzte Alex Tuch für den alles entscheidenden Treffer zum 2:0 (58., en). Demko wurde erneut durch einen weiteren Angreifer ersetzt, doch mehr als zwei Pfostentreffer wollten sich für die Kanadier nicht mehr ergeben. Im Gegenteil, Paul Stastny setzte mit dem 3:0 den Schlusspunkt (60., en) für die Golden Knights, die damit in das Finale der Western Conference einzogen.

DAL@COL, Sp7: Kiviranta mit einem Hattrick in Spiel 7

Die Three-Stars des Tages:
1st Star: Joel Kiviranta, Dallas Stars (drei Tore)
2nd Star: Robin Lehner, Vegas Golden Knights (14 Saves, Shutout)
3rd Star: Shea Theodore, Vegas Golden Knights (ein Tor)