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Einer der Faktoren, die die NHL so attraktiv machen ist, dass sie nicht nur das höchste Niveau im Eishockey bietet, sondern auch stets unvorhersehbar ist. Das beweisen seit Wochen unter anderem die St. Louis Blues. Das Team aus Missouri stand zum Jahreswechsel noch auf dem letzten Platz der Western Conference und wurde in der Diskussion des Rennens auf die Plätze für die Stanley Cup Playoffs überhaupt nicht mehr genannt. Sie lagen am 1. Januar nach 37 Spielen bei 34 Punkten (15-18-4).

Seitdem fanden die Blues einen Weg zum Erfolg und nehmen ihren Gegnern reihenweise Punkte ab. Im Kalenderjahr 2019 traten sie 17 Mal an und verbuchten dabei 25 Punkte (12-3-2) und sind das zweiterfolgreichste Team. Nur die New York Islanders holten einen Punkt mehr.

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Der jüngste Beweis für die Qualität der Mannschaft war am Wochenende zu verfolgen. Sie traten am 9. und 10 Februar innerhalb von 22 Stunden zwei Mal gegen die Nashville Predators an, das zweitbeste Team der Central Division. Die Blues gewannen ihr Heimspiel am Samstag mit 3:2 und am Sonntag folgte ein 5:4-Auswärtssieg nach Verlängerung. Mit diesen vier Punkten eroberten die Blues mit 59 Punkten die erste Wildcard in der Western Conference und die Dallas Stars, die mit 61 Punkten Platz drei der Central Division belegen, sind zum Greifen nahe.
"Heute war eine Gelegenheit zu sehen, wo beide Teams gerade stehen. Das muss man anerkennen, heute waren sie einfach das bessere Team", lobte Nashvilles Center Ryan Johansen nach dem ersten Duell. Nach der zweiten Partie fiel seine Analyse dem eigenen Team gegenüber freundlicher aus, war aber nach wie vor voller Respekt für den Gegner. "Das war ein großartiges Spiel. Sie spielen gerade sehr gutes Eishockey und es hat Spaß gemacht gegen sie zu spielen."
Besonders der starke Zusammenhalt in der Mannschaft erlaubte den sechsten Sieg in Folge, die zweitlängste aktive Serie der Liga. Lediglich die Chicago Blackhawks haben einen Sieg mehr auf dem Konto. Die Blues treten als komplette Mannschaft auf und jeder Spieler leistet seinen Beitrag, was man auch daran sieht, dass während der Siegesserie 18 verschiedene Spieler punkteten und zwölf verschiedene Spieler trafen.
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"Wir haben einfach gerade Selbstvertrauen", erklärte Blues-Verteidiger Vince Dunn. "Jeder hier ist gerade glücklich mit unserem Spiel. Wir unterstützen einander auf und neben dem Eis. Wenn die Mannschaft als Einheit spielt, ist es leicht erfolgreich zu sein. Wenn wir zusammenarbeiten, erzielt jeder von uns Punkte. Im Moment passiert genau das. Wir Verteidiger arbeiten mit und gehen mit nach vorne."
Trotz einer starken Mannschaftsleistung, gibt es immer noch Spieler, die besonders ins Auge stechen. Torwart Jordan Binnington ist eines der großen Themen der NHL. Der Rookie stand bei fünf der vergangenen sechs Siege im Tor und kommt bei elf Starts seit dem 7. Januar auf eine Statistik von 9-1-1.
In der Offensive glänzte gegen die Predators besonders eine bekannte Größe der Blues. Vladimir Tarsenko traf am Samstag einmal und ließ am Sonntag seinen fünften NHL-Hattrick folgen. Er punktete im achten Spiel in Folge und sammelte dabei sieben Tore und fünf Assists. Er stellte mit seinem 10. Tor in der Verlängerung einen Franchise-Rekord auf und erzielte gleichzeitig sein 200. NHL-Tor.
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"Die drei Tore waren unglaublich wichtig. Das weiß er auch", so Trainer Craig Berube. "Er hatte ein starkes Spiel und das hat ihm den Hattrick eingebracht. Er hatte acht Torschüsse, damit war er heute eine echte Macht."
Totgesagte leben bekanntlich länger, das bestätigen auch die Blues. Mit ihrer Wiederauferstehung aus dem Tabellenkeller beweisen sie, dass man ein Team in der NHL erst abschreiben sollte, wenn es rechnerisch eliminiert ist. Berube fand einen Weg, sein Team zu vereinen und zu gemeinsamen Höchstleistungen anzutreiben. Mit dieser Einheit und Spielern wie Binnington und Tarasenko an der Spitze, sind sie wieder mitten im Kampf um die Playoffs und können es in dieser Saison noch weit bringen.