Roman Josi hat sich mit den Nashville Predators zurückgemeldet. Und wie! Am Donnerstag zum Saisonauftakt gegen die Columbus Blue Jackets bestritt der Schweizer erstmals seit Februar wieder ein NHL-Pflichtspiel und war dabei gleich am entscheidenden Treffer seiner Mannschaft beteiligt.

Das letzte Drittel war gerade einmal zweieinhalb Minuten alt, als Josi im Powerplay den Puck auf den nahe des rechten Bullykreises postierten Filip Forsberg weiterleitete. Der Schwede bediente Ryan O’Reilly, der die Scheibe mit der Rückhand aus kurzer Distanz elegant über die Schulter von Ohios Schlussmann Jet Greaves hinweg zum 2:1 unter die Latte hob. Damit war die Partie in der Bridgestone Arena zugunsten der Gastgeber aus Nashville entschieden.

CBJ@NSH: O'Reilly zeigt im PP was er kann

Josi ging nach der mehrmonatigen Zwangspause wegen gesundheitlicher Probleme voller Vorfreude in die Begegnung mit den Blue Jackets. „Das war die längste Auszeit in meiner Karriere. Ich bin froh, dass es wieder losgeht. Das Eröffnungsspiel ist immer etwas ganz Besonderes, noch dazu vor eigenem Publikum. Die Fans werden sich sicherlich lautstark bemerkbar machen“, sagte er am Donnerstagvormittag nach dem Abschlusstraining. „Ein guter Start ist enorm wichtig. Jeder ist darauf aus, die erste Partie zu gewinnen, um ins Rollen zu kommen. Es fühlt sich immer so an, als wäre das erste Match zugleich das schnellste in der gesamten Saison“, fügte der Berner hinzu.

Rost hat der 35 Jahre alte Kapitän der Predators während seiner Absenz nicht angesetzt. Das wurde bereits in der Preseason deutlich und bestätigte sich beim Duell mit den Blue Jackets. Josi absolvierte 27 Shifts gegen Columbus und kam dabei auf 22:51 Minuten Eiszeit. Er gab zwei Torschüsse ab und blockte fünf Schüsse. Auf mehr Arbeitszeit bei Nashville brachte es lediglich sein Verteidigerkollege Brady Skjei mit 23:05 Minuten.

Im ersten und zweiten Drittel machten die Blue Jackets den Hausherren das Leben schwer. Nach 40 Minuten hatten sie deutlich mehr Spielanteile und Torschüsse zu verzeichnen. 28:18 lautete das Verhältnis für die Gäste. Doch nach Treffern hieß es 1:1. Michael Bunting hatte die Predators nach sieben Minuten in Führung geschossen. Aber die Freude beim Anhang der Predators währte nicht allzu lange. Dmitri Voronkov glich noch im ersten Durchgang aus.

Kurz vor Ende des Mitteldurchgangs hatten die Einheimischen Glück. Mathieu Olivier bejubelte bereits das vermeintliche 2:1 für Columbus. Allerdings entschieden die Referees nach einer Intervention von Nashville auf Torraumabseits und verweigerten dem Treffer die Anerkennung.

Nach etwas mehr als zwei Minuten im letzten Drittel handelte sich Zach Aston-Reese von den Blue Jackets eine Strafzeit wegen Beinstellens ein. Die Predators nutzten die Chance nach wenigen Sekunden zum Siegtor durch O’Reilly. „Wir haben uns auf die Hinterbeine gestellt und einen Weg zum Sieg gefunden“, zeigte sich der Schütze des entscheidenden Treffers erleichtert. „Es ist von großer Bedeutung, gleich zu Anfang einen Erfolg einzufahren. Wir sind uns jedoch im Klaren darüber, dass wir an manchen Stellen nachjustieren müssen. Aber egal: gewonnen ist gewonnen.“

O’Reilly dürfte noch den verkorksten Saisonstart der Predators aus dem Vorjahr im Kopf gehabt haben, als nach den ersten fünf Auftritten fünf Niederlagen zu Buche standen. Dadurch gerieten die Predators früh ins Hintertreffen. Auch im weiteren Verlauf der Spielzeit wurden sie ihrem Ruf als Mitfavorit auf den Stanley Cup in keinster Weise gerecht. Nashville schaffte es nicht einmal in die Playoffs.

Dass es diesmal zum Auftakt besser laufen würde, hatte Josi schon vor dem Eröffnungsbully im Gefühl. „Jeder ist fokussiert ins Training Camp gekommen. Wir kennen uns jetzt viel besser als letztes Jahr, in dem es im Sommer viele Veränderungen gab. Die Chemie stimmt nun, auf und abseits des Eises“, erläuterte er. Der Erfolg gegen die Blue Jackets gab ihm recht.

In dieser Woche haben die Predators ein weiteres Heimspiel vor der Brust. Am Samstag empfangen sie die Utah Mammoth. Im Anschluss folgt ein vier Partien umfassender Roadtrip nach Kanada. Dabei treffen sie auf die Ottawa Senators, die Toronto Maple Leafs, die Montreal Canadiens und die Winnipeg Jets.

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