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Am Montag sorgten die Nashville Predators für einen Paukenschlag, allerdings nicht auf dem Eis, sondern mit einer Pressemitteilung. General Manager David Poille gab bekannt, dass die Organisation Trainer Peter Laviolette und Assistenztrainer Kevin McCarthy entlassen hatte. Das Duo hatte die Zügel in Nashville am 6. Mai 2014 übernommen und das Team in die erfolgreichste Ära der Franchise-Geschichte geführt.

"Unter der Führung von Peter und Kevin hat unsere Organisation nie dagewesene Erfolge gefeiert, von unserem Lauf zum Stanley Cup Finale, über die Presidents' Trophy bis zu zwei Division-Titeln", würdigte Poille die Leistungen der beiden. "Ihre Leidenschaft für das Spiel, ihre Fähigkeit das Team zu motivieren und ihr Drang immer zu den Besten zu gehören, machen diese Entscheidung schwierig. Im Namen unserer gesamten Organisation will ich mich bei Peter und Kevin für all ihre Beiträge in den vergangenen fünfeinhalb Saisons bedanken."
Bevor die Predators Laviolette holten, hatten sie die Stanley Cup Playoffs zwei Mal in Folge verpasst. Unter der neuen Führung qualifizierten sie sich umgehend und verpassten unter ihm nie die KO-Runde. 2017 erreichten sie das Stanley Cup Finale, 2018 sicherten sie sich mit 117 Punkten (53-18-11) die Presidents' Trophy als punktbestes Team der regulären Saison und belegten in den vergangenen beiden Saisons den ersten Platz der Central Division. Laviolette kam in 451 Spielen mit den Predators auf eine stolze Statistik von 248-143-60 und holte damit 61,6 Prozent aller möglichen Punkte. Noch vor weniger als einer Woche hatte Poille erklärt, er denke derzeit nicht über einen Trainerwechsel nach.

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In der aktuellen Saison belegen die Predators jedoch mit 45 Punkten aus 41 Spielen (19-15-7) lediglich den elften Platz der Western Conference und den sechsten Platz der Central Division. Sollten die Predators am Dienstag gegen die Boston Bruins verlieren, die in der gesamten Liga den zweiten Platz belegen, und die Chicago Blackhawks gleichzeitig zwei Punkte gegen die Calgary Flames holen, würde Nashville auf dem letzten Platz der Division landen.
Mit dem Wechsel hoffen die Predators den Erfolg anderer Teams zu imitieren, die in dieser Saison ihre Trainer entlassen haben. Die fünf Teams, die bisher ihre Trainer entließen, kommen bisher auf eine Ausbeute von 91 Punkten aus 74 Spielen (42-25-7, 61,5 Prozent der möglichen Punkte). Die San Jose Sharks (4-5-2) unter dem neuen Trainer Bob Boughner und die New Jersey Devils (6-7-2) unter Alain Nasreddine, sind die einzigen beiden Teams, die unter neuer Führung nicht mindestens 65 Prozent der möglichen Punkte holten. Geoff Ward bei den Calgary Flames (10-5-1), Rick Bowness bei den Dallas Stars (7-3-1) und Sheldon Keefe (15-5-1) starteten mit ihren neuen Teams allesamt beeindruckende Aufholjagden. Die Stars belegen Platz drei der Central Division und die Maple Leafs Platz zwei der Atlantic Division. Lediglich die Flames liegen einen Punkt hinter einem Wildcard-Platz und zwei Punkte hinter dem dritten Platz ihrer Division.
Dass der Kader der Predators nach wie vor das Potenzial hat nicht nur in die Playoffs zu kommen, sondern ein ernstes Wort im Kampf um den Stanley Cup mitzureden, steht nicht in Frage. Der Trainerwechsel soll dieses Potenzial nun wiedererwecken.
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Diese Aufgabe wird John Hynes übernehmen, wie Poille und die Predators am Dienstag bekanntgaben. Bei Laviolettes Entlassung stand zunächst kein Nachfolger fest, es war sogar unklar, wer das Team in die Partie gegen die Bruins führen sollte. Mit Hynes entschieden sich die Verantwortlichen nun für den ehemaligen Trainer der New Jersey Devils. Die Devils entließen ihn am 3. Dezember. Zuvor war er über vier Jahre in New Jersey aktiv und führte das Team in der Saison 2017/18 in die Playoffs.
Wenn Hynes ähnlich schnell wie seine Kollegen bei den Maple Leafs, Stars und Flames das richtige System findet und vor allem für eine gute Stimmung und Selbstbewusstsein in der Mannschaft sorgen kann, können die Predators darauf hoffen, die Saison noch herumzureißen und eine ähnliche Erfolgsgeschichte hinzulegen, wie etwa die St. Louis Blues, die vergangene Saison nach einem Trainerwechsel vom letzten Platz der Tabelle in die Playoffs und zum Meistertitel stürmten.