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Die Pittsburgh Penguins waren lange Zeit das Aushängeschild der Eastern Conference. Die Titel 2016 und 2017 gingen an das Team um Sidney Crosby und auch in der Spielzeit 2018 konnten die Penguins sich für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. In einer engen Serie musste Pittsburgh sich dem späteren Champion, den Washington Capitals, in der zweiten Runde geschlagen geben. Für Crosby und Co. war es ein neues Erlebnis in einer Playoffserie gegen den Rivalen aus der Hauptstadt auszuscheiden. War diese Niederlage möglicherweise der Anfang eines größeren Umbruchs im Osten?

Der Saisonstart lief für die Penguins, wie es von diesem Team erwartet wird. Aus den ersten neun Partien konnten 6 Siege und 14 von 18 möglichen Punkten eingefahren werden. Doch der freie Fall folgte in den zehn anschließenden Matches. Pittsburgh gewann lediglich eine Partie, blieb sieben Mal punktlos und konnte nur vier von 20 Zählern mitnehmen. Was bleibt ist der letzte Rang in der Eastern Conference, eine Position, die die erfolgsverwöhnten Penguins nicht kennen.
Die 4:5-Overtime-Niederlage am Montag zu Hause gegen die Buffalo Sabres war ein weiterer Nackenschlag für die Penguins. Trainer Mike Sullivan sah ein ordentliches Spiel seiner Mannschaft, die gute Chancen kreierte, aber diese nicht verwerten konnte. Die Gäste im Gegenzug nutzten die kleinen Fehler der Penguins eiskalt aus. Für Sullivan sind die Schlüsse klar: "Wir müssen uns in der Defensive sicher verbessern, aber es gab in diesem Match auch viel das gut war." Er wollte die prekäre Lage trotz allem nicht schönreden: "Wir sind uns der Situation, in der wir uns befinden, sehr bewusst. Wir sind alle nicht zufrieden. Wir haben eine stolze Truppe. Ich glaube, dass wir in vielen Bereichen besser werden, aber die Ergebnisse nicht bekommen. Ich weiß, dass wir in einigen Bereichen besser sein können."

Es stellt sich die Frage, ob die Penguins die Erfahrung besitzen, sich auch aus dieser diffizilen Lage zu befreien. Die jüngere Vergangenheit war für Pittsburgh hauptsächlich mit Erfolgen verbunden. Sullivan sieht jedoch ausreichend Expertise in seinem Team: "Dieser Kader musste viele schwere Situationen über die letzten Jahre überstehen und kann von diesen Erfahrungen profitieren. Es ist niemals einfach, solche Widrigkeiten zu überstehen, auch wenn du das schon kennst. Das sind stolze Jungs und sie wollen gewinnen. Wir müssen sicherstellen, dass wir positiv bleiben, zusammenhalten und aufeinander vertrauen. Wir müssen den Job erledigen."
Die Penguins sind in einer Liga, in der die jungen, talentierten Spieler immer schneller dominieren, mit durchschnittlich 27,79 Jahren die fünftälteste Mannschaft. Die Superstars Sidney Crosby und Evgeni Malkin haben die 30-Jahre-Grenze überschritten. Der beste Akteur unter 30 ist Jake Guentzel mit 13 Punkten in 19 Partien. Ein Blick auf die Top-Teams der Eastern Conference lässt die Vermutung zu, dass sich die Machtverhältnisse langsam verschieben und das Titelfenster für die Penguins schließt oder bereits geschlossen hat.
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Die Toronto Maple Leafs werden häufig auf Auston Matthews reduziert. Der Superstar ist selbstverständlich das Aushängeschild der Leafs. Seit Ende Oktober muss Toronto auf das Ausnahmetalent verzichten und steht dennoch an der Spitze der Conference. Dahinter folgen die Tampa Bay Lightning. Kein neuer Stern am Himmel der NHL, doch mit im Schnitt nur 26,16 Jahren eines der zehn jüngsten Teams dieser Spielzeit. Dahinter folgen mit den Buffalo Sabre, den Columbus Blue Jackets und den Montreal Canadiens weitere Teams, die sich in die gleiche Kategorie einordnen lassen.
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Die Negativserie der Penguins erinnert daran, dass es kein Team gibt, das zeitlich unbegrenzt erfolgreich sein kann. Ob wir aktuell einen Machtwechsel im Osten sehen, wird der weitere Saisonverlauf zeigen. Was jedoch bereits klar gesagt werden kann ist, dass die Penguins nicht länger das Maß der Dinge in der Eastern Conference sind. Der Zahn der Zeit hat an der goldenen Generation in Pittsburgh genagt und sollte nicht schnell der Turnaround einsetzten, so wird der Umbruch bei den Penguins nur eine Frage der Zeit sein. Doch noch glaubt der Stanley Cup Champion von 2016 und 2017 an seine Fähigkeiten.