Ein Juwel des Schweizer Eishockeys ist ohne Zweifel Philipp Kurashev. Der Stürmer mit russischer Abstammung durchlief die Jugendabteilung des SC Bern, ehe er eine Saison (2015/16) zum U20-Juniorenteam der GCK Lions ausgeliehen war und dort als 16-Jähriger mit 18 Punkten (neun Tore, neun Assists) in 34 Spielen reichlich Eindruck schindete.
Im Folgejahr entschied er sich zum Schritt nach Nordamerika und war in der QMJHL bei den Quebec Remparts aktiv. Dort nahm ihn kein Geringerer als Patrick Roy unter seine Fittiche, der bei diesem Team als General Manager und Trainer fungiert.
Im NHL Draft 2018 wurde Kurashev von den Chicago Blackhawks in der vierten Runde an insgesamt 120. Stelle ausgewählt. Seitdem bemüht er sich in der NHL Fuß zu fassen. 2019 erhielt er einen dreijährigen Einstiegsvertrag und war in der abgelaufenen Saison beim Blackhawks-Farmteam Rockford IceHogs in der AHL tätig. Dort verbuchte er in 36 Spielen sieben Tore und zwölf Assists zu 19 Punkten.
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Immerhin war diese Leistung gut genug, dass ihn die Blackhawks im Juli zum Trainingscamp beriefen und schließlich nach Edmonton mit in die Bubble zur Stanley Cup Qualifikation nahmen. Zum Einsatz kam er zwar weder in der Best-of-5-Serie der Qualifikation gegen die Edmonton Oilers (3:1), noch in der Best-of-7-Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Vegas Golden Knights (1:4), aber es war eine coole Erfahrung, wie er im Gespräch mit NHL.com/de bestätigte.
"Ich fand es toll und sehr speziell, dabei gewesen zu sein, ohne groß zu erwarten, dass ich spiele oder so", betont Kurashev. "Es war alles neu und ein bisschen komisch, nur zu trainieren. Aber ich denke, ich habe im Training viel gelernt, vor allem von den Topspielern von Chicago. Und es war auch eine besondere Erfahrung, einmal die Playoffs zu erleben, noch dazu unter diesen besonderen Umständen. Es hat mir gutgetan, dass ich dort war."
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz im August stellte sich die Frage, wie es weitergehen würde und für Kurashev tat sich eine kaum für möglich gehaltene Option auf. "Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass ich in der Schweiz die Saison anfange", erzählt er über das eingefädelte Leihgeschäft. "Aber nachdem ich aus der Bubble zurückkam, wurde mir diese Möglichkeit angeboten und ich denke, es ist sehr gut für mich, hier in meiner Entwicklung einen großen Schritt nach vorne zu machen und viel zu lernen."