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NHL.com/de hat bei den NHL European und North American Player Media Tours die Meinung von 24 Top-Spielern der Liga zu verschiedenen Themen eingeholt. In dieser Folge geht es um die unterschätztesten Spieler.

Sie zählen nicht zu jenen Protagonisten der Liga, die tagtäglich in den Gazetten, ob gedruckt oder online, Erwähnung finden. Sie üben ihren Sport auf höchstem Niveau aus, ohne tagtäglich groß im Rampenlicht zu erscheinen, und sie bleiben trotz ihrer gezeigten Leistungen sowie ihrer Stellung im Team bescheiden, obwohl sie durchaus Grund dazu hätten, selbstgefälliger aufzutreten - die unterschätztesten Spieler in der NHL.
Bei der Befragung unter den Aktiven gab es einen eindeutigen Sieger: Aleksander Barkov von den Florida Panthers. Der 24-jährige Center, der bereits in seine siebte NHL-Saison geht, erhielt sieben der 24 abgegebenen Stimmen. Von den Panthers beim NHL Draft 2013 in der ersten Runde an zweiter Stelle ausgewählt, gelang ihm bereits mit 18 Jahren der Sprung in den NHL-Kader. Bei seinem NHL-Debüt am 3. Oktober, einer Auswärtspartie bei den Dallas Stars, gelang ihm umgehend ein Treffer und es sollten noch weitere 134 bis zum heutigen Tage folgen. Von Jahr zu Jahr steigerte der ruhige und besonnene Finne seine durchschnittliche Punktausbeute von 0,44 in 2013/14 auf 1,17 in der vergangenen Saison, in der er bei den Toren (35), Assists (61) und Punkten (96) persönliche Bestmarken aufstellte.

Top-10 Szenen 2018/19: Aleksander Barkov

Joakim Nordstrom von den Boston Bruins ist einer der Spieler, die sich für Barkov entschieden hat. "Ihm wird nicht die Menge an Publicity zuteil, die er verdient hätte. Vielleicht hat er gegen Ende der Saison etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber ich denke, er ist ein wirklich guter Spieler", erklärte Nordstrom.
Auch der Schweizer Kevin Fiala von den Minnesota Wild votierte für Barkov. "Barkov, weil sie [Panthers] sich häufig nicht für die Playoffs qualifizieren, er aber immer stark spielt. Er legt immer großartige Saisons hin", begründete der St. Galler seine Entscheidung.
In den sechs Spielzeiten mit Barkov im Kader kamen die Panthers nur einmal in die Stanley Cup Playoffs (2015/16). Sie unterlagen jedoch bereits in der ersten Runde den New York Islanders in sechs Spielen.
Markus Nutivaara, Verteidiger bei den Columbus Blue Jackets, brachte zwei Namen ins Gespräch, entschied sich dann aber doch für seinen finnischen Landsmann: "Ich würde Barkov sagen, jedoch war er zuletzt häufiger in den Nachrichten, weil er so unterschätzt wird. Ich mag Roman Josi; ich bin der Meinung, er sollte mehr Respekt bekommen und so."

MTL@FLA: Barkov trifft durch die Beine

Josi ist einer von elf Spielern, die in der Umfrage eine Stimme erhielten. Seit drei Jahren hat der Schweizer Verteidiger das Kapitänsamt bei den Nashville Predators inne, ist das Sprachrohr der Mannschaft und übt auch eine Vorbildfunktion aus.
Den zweiten Platz hinter Barkov belegte mit Jared Spurgeon von den Wild ebenfalls ein Defensivmann. Er vereinte drei Stimmen auf sich. Matt Dumba kennt seinen Verteidigerkollegen wie aus dem Effeff. "Man erwartet nicht, dass er auf diese Art und Weise spielt. Er ist so effizient, obwohl er ein ziemlich kleiner Kerl ist", sagte Dumba, der seit 2013/14 mit dem Verteidiger-Leichtgewicht (1,76 Meter, 76 Kilogramm) zusammenspielt.
Verteidiger Torey Krug von den Boston Bruins geht noch weiter ins Detail und wägt genau ab: "Das ist eine schwierige Frage, denn jeder gibt die gleiche Antwort. Wenn das der Fall ist, dann werden sie [die Genannten] nicht mehr unterschätzt. Ich halte mich an Kerle meiner Größe, bei denen das Zuschauen Spaß macht. Jared Spurgeon wird ziemlich unterschätzt. Er ist zwar einer von den Typen, von denen die Leute zu reden beginnen, dass er unterschätzt wird. Also er bekommt schon die Anerkennung, aber ich betrachte ihn immer noch als den wahrscheinlich Besten für die geringe Aufmerksamkeit, die er bekommt."

Spurgeon

Für Evgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins, einen NHL-Superstar, dreifachen Stanley Cup Champion (2009, 2016, 2017) und Gewinner der Calder Memorial Trophy (2006/07), Conn Smythe Trophy (2008/09), Art Ross Trophy (2008/09, 2011/12), des Ted Lindsay Awards (2011/12) und der Hart Memorial Trophy (2011/12) entschied sich Patric Hornqvist: "Ich glaube nicht, dass er genug Anerkennung für das bekommt, was er die letzten 15 Jahre getan hat. Offensichtlich zieht Sid die Aufmerksamkeit und den Glamour im Umfeld der Penguins auf sich, aber er [Malkin] spielte ebenfalls eine große Rolle. Wir alle wissen das, aber ich weiß nicht, ob die Medien es auch wissen."
Die Ergebnisse der Umfrage nach den am meisten unterschätzten Spielern im Detail:
Aleksander Barkov 7 von 24 Stimmen (29,7%), Jarred Spurgeon 3/24 (12,5%), Ryan O'Reilly 2/24 (8,3%), Patrice Bergeron 1/24 (4,2%), Kyle Connor 1/24 (4,2%), Phillip Danault 1/24 (4,2%), Mark Giordano 1/24 (4,2%), Michal Kempny 1/24 (4,2%), John Klingberg 1/24 (4,2%), Anze Kopitar 1/24 (4,2%), Roman Josi 1/24 (4,2%), Evgeni Malkin 1/24 (4.2%), Jaden Schwartz 1/24 (4,2%), Mark Stone 1/24 (4,2%), keine Angabe 1/24 (4,2%)