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Am 9. Oktober beginnt um 12 Uhr (ET) / 18 Uhr (MESZ) die Free Agency in der NHL. NHL.com/de bringt euch eine umfassende Berichterstattung über einige der aufregendsten Tage des Jahres. In dieser Ausgabe: Die UFAs aus dem deutschsprachigen Raum.

Auch nach dieser so noch nie zuvor erlebten NHL-Saison 2019/20, die sich durch die gut viermonatige Unterbrechung des Spielbetriebs aufgrund von Bedenken bezüglich des Coronavirus ungewöhnlich lange hinzog, laufen in der NHL selbstverständlich wieder zahlreiche Spielervertrage aus.
Es gibt darunter einige deutschsprachige Unrestricted Free Agents, Spielern also, die sich gänzlich ohne Einschränkungen einen neuen Arbeitgeber aussuchen können, da die Rechte an ihnen mit Vertragsende ausgelaufen sind.
Die beiden prominentesten UFAs aus unseren Breiten sind mit Sicherheit Torhüter Thomas Greiss und Flügelstürmer Tom Kuhnhackl von den New York Islanders. Ebenfalls frei auf dem Spielermarkt verfügbar wird Stürmer Tobias Rieder von den Calgary Flames sein. Seit Sonntag steht auch Michael Grabner zur Verfügung, nachdem ihn die Arizona Coyotes aus seinen Vertrag herausgekauft hatten.

NYI@PHI, Sp7: Griess führt mit Shutout Isles ins ECF

Zudem sind Yannick Weber, Korbinian Holzer (beide Nashville Predators) und Luca Sbisa (Winnipeg Jets) Bestandteil der Gruppe von Unrestricted Free Agents, die sich Gedanken über ihre Zukunft in der Liga machen müssen.
Der 34-jährige Greiss galt in Reihen der Islanders im Verlauf der vergangenen Saison lange als ein ernsthafter Kandidat auf dem Posten als Starter im Tor für die angestrebten Stanley Cup Playoffs.
Letztendlich war es sein teaminterner Konkurrent Semyon Varlamov, der von Trainer Barry Trotz in der entscheidenden Saisonphase, die die New Yorker immerhin bis in das Eastern Conference Finale gegen die Tampa Bay Lightning führte, überwiegend den Vorzug bekam. Hier spielte sich der 32-jährige Russe mit 20 Einsätzen und einer Fangquote von 92,1 Prozent ins Rampenlicht. Greiss hingegen kam lediglich vier Mal zum Einsatz.
Da sein Vertrag in New York im Gegensatz zu dem seines Kontrahenten ausläuft, dürfte sich der Deutsche derzeit auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber in der NHL begeben.
Mit seinem fortgeschrittenen Alter, wird es vermutlich nicht einfach werden, einen Klub zu finden, der auf ihn als Nummer eins setzen will. Als Backup dürfte ein so erfahrener Torhüter vermutlich eher zur Disposition stehen. Greiss wurde zuletzt mit einem Jahressalär von 3,75 Millionen US-Dollar gelistet. In der regulären Saison erreichte der Füssener 16-9-4 mit einem Gegentorschnitt von 2,74 pro Spiel (GAA) und einer Fangquote von 91,3 Prozent. Auch in der Postseason war seine Bilanz mit 2-2, einer GA von 2,02 und 92,9 Prozent sowie einem Shutout durchaus vorzeigbar.

Starke Saves von Thomas Greiss in der Saison bisher

Ebenfalls vor dem Ende seiner Amtszeit bei den Islanders dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit der zweifache Stanley Cup-Sieger Kühnhackl stehen. Nachdem der Landshuter im Team der Pittsburgh Penguins in den Jahren 2016 und 2017 zwei Mal direkt hintereinander den ganz großen Triumph feiern konnte, stand er im Team der New Yorker unter Trotz zuletzt häufig nur außen vor. Allerdings stoppte ihn in der Postseason erneut eine Verletzung.
Mit US$ 850.000 Jahressalär war Kühnhackl zwar für NHL-Verhältnisse zuletzt kein Großverdiener, doch war die Saisonausbeute von 58 Einsätzen (drei Tore, acht Assists), sicherlich nicht unbedingt die beste Eigenwerbung für den 28-Jährigen. Hinzu kamen lediglich drei weitere Einsätze in der Postseason, bei den ihm eine Torvorlage gelang. Coach Trotz setzte nur noch selten auf die Dienste des Deutschen. Man darf gespannt sein, wo Kühnhackl in der kommenden Saison aktiv werden wird.

DAL@CGY, Sp4: Rieder erzielt SHG im 3. Drittel

Nationalspieler Tobias Rieder wechselte für die Saison 2019/20 von den Edmonton Oilers, wo ihm im Vorjahr kein einziger Saisontreffer gelang, zu den Flames. In 55 Spielen der regulären Saison gelangen ihm vier Treffer und sechs Vorlagen.
In der Postseason schnürte Rieder in zehn Spielen die Schlittschuhe für die Flames, markierte dabei drei Tore und legte zwei weitere auf. Der 27-jährige Flügelspieler verdiente zuletzt US$ 700.000 pro Saison. Bei seiner in Calgary wieder positiveren Bilanz dürfte sich der Landshuter berechtigte Chancen auf ein weiteres NHL-Engagement ausrechnen.
Der schnelle Österreicher Grabner wurde am Samstag von Arizona auf die Waiverliste gesetzt und am Sonntag aus seinen bis zum Ende der kommenden Saison laufenden Drei-Jahres-Vertrag herausgekauft. Daher steht der Villacher wieder auf dem freien Markt zur Verfügung. Der am Montag 33 Jahre alt werdende Grabner verfügt über die Erfahrung von 640 NHL-Spielen (175 Tore, 101 Assists) und gilt als einer der schnellsten Spieler der Liga. In der abgelaufenen Postseason erzielte er in neun Spielen für die Coyotes drei Tore und machte so auf sich aufmerksam.
Bei den Nashville Predators laufen gleich zwei Verträge von deutschsprachigen Kufencracks aus. Der 31-jährige Schweizer Weber, der zuletzt US$ 700.000 verdiente, ist einer davon. Der andere ist Routinier Holzer. Der deutsche Verteidiger bezog zuletzt ein vertraglich zugesichertes Jahreseinkommen von US$ 850.000.
Weber ist inzwischen 32 Jahre alt und kam zuletzt auf eine Saisonausbeute von einem Tor und zwei Assists in 41 Saisonspielen. In vier Einsätzen während der Postseason blieb er in Nashville punktlos.
Der 32-jährige Holzer ver rachte einen Großteil der Saison noch in den Reihen der Anaheim Ducks in Kalifornien, wo er in 46 Spielen ein Tor und drei Vorlagen beisteuern konnte. Der Verteidiger stand vor dem vorzeitigen Abbruch der NHL-Hauptrunde am 12. März noch drei Mal für die Predators, zu denen er zum Ende der Wechselfrist im Februar transferiert worden war, auf dem Eis. In der ab August folgenden Postseason kamen weitere fünf Auftritte für sein neues Team hinzu. Nun läuft sein Vertrag in Nashville aus, ist seine sportliche Zukunft offen.
In den Reihen der Winnipeg Jets beschäftigt sich aktuell der 30-jährige Sbisa mit seiner Zukunft. Sein Vertrag sicherte ihm bis zum Saisonende 20919/20 Bezüge von US$ 750.000 zu.
Wo seine Zukunft liegen wird, wird sich ebenfalls erst im Laufe dieser Free-Agent-Phase entscheiden. Sbisa, der inzwischen 30 Jahre alt ist, stand in Winnipeg in der regulären Saison 44 Mal in einem Hauptrundenspiel auf dem Eis. Dabei verbuchte der Schweizer zwei Treffer und acht Vorlagen. In der Postseason kam er nicht zum Einsatz, konnte sich somit nicht in das Schaufenster stellen, was einen neuen Vertrag betrifft.