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Die NHL Preseason 2022/23 beginnt am 24. September. NHL.com/de beleuchtet im Vorfeld bei jedem Team noch einmal den Stand der Dinge.

In der heutigen Ausgabe: Montreal Canadiens
Eine wahre Horror-Saison erlebten die Montreal Canadiens 2021/22. Dabei waren sie mit großen Hoffnungen in die Spielzeit gestartet, nachdem sie 2021 erst im Finale um den Stanley Cup gegen die Tampa Bay Lightning den Kürzeren gezogen hatten. Es stellte sich schnell heraus, dass die Ausfälle von Shea Weber und Carey Price für erhebliche Veränderungen im Kader sorgten.
Am Ende der Saison landeten die Canadiens auf dem letzten Rang. Die desaströse 22-49-11-Bilanz stellte eine der drei schlechtesten Spielzeiten in der Montreal-Historie dar. Lediglich 33,5 Prozent der möglichen Punkte konnten eingefahren werden. Lediglich 1939/40 (26,0 %) und 1925/26 (31,9 %) war Montreal noch schwächer.

Das Beste der Montreal Canadiens

Es war klar, dass mit der neuen Spielzeit ein Umbruch nötig sein würde. Mit Weber und Jeff Petry verließen zwei Akteure das Team, die am Erfolg 2020/21 noch erheblich beteiligt waren. Price wird Montreal voraussichtlich die gesamte Saison fehlen, so General Manager Kent Hughes. Mitte August sagte er, dass der Heilungsverlauf im Knie des Goalies sehr entmutigend sei und er keinen Weg sehe, wie Price in der kommenden Spielzeit auflaufen könne.
Ähnliches [Einsatz von Canadiens-Torwart Price in dieser Saison fraglich]
2022/23 dürfte es daher für die Canadiens erneut schwer werden, im Kampf um die Playoffs ein Wort mitzureden. Der Neuaufbau wird einige Jahre dauern und trotz des ersten Picks beim NHL Draft 2022 scheinen noch nicht alle Puzzlestücke für eine erfolgreiche Zukunft gefunden.
Besonders in der Defensive sind keine großen Verbesserungen zu erwarten. Die beiden nominellen Top-Verteidiger haben Montreal verlassen und herausragende Talente, die die entstandenen Lücken füllen könnten, sind nicht in Sicht.
Anders stellt sich die Situation in der Offensive dar. 221 Tore genügten immerhin dafür, fünf andere Teams hinter sich zu lassen. Mit Sean Monahan konnten die Canadiens einen Center nach Montreal lotsen, der mit 656 NHL-Spielen einiges an Erfahrung mitbringt. Sein Punkteschnitt von 0,7 Zählern pro Partie datiert jedoch aus früheren Spielzeiten, so dass er in seinem neuen Team beweisen muss, dass er die Werte wieder erreichen kann, sobald er seine Hüftverletzung aus der vergangenen Saison überstanden hat.
Viel wird bei den Canadiens an Trainer Martin St. Louis liegen. Nachdem er den Posten in der Vorsaison übernommen hatte, konnte Montreal eine 14-19-4-Bilanz aufweisen und sich bei der Punkteausbeute auf 43,2 Prozent steigern. In seiner ersten vollen Saison als Coach gilt es für St. Louis, den Aufwärtstrend seit seinem Amtsantritt fortzusetzen und die Mannschaft weiterzuentwickeln.

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Voraussichtliche Aufstellung zu Saisonbeginn 2022/23:
Sturm:
Mike Hoffman - Nick Suzuki -Cole Caufield
Jonathan Drouin - Christian Dvorak - Josh Anderson
Evgenii Dadonov - Kirby Dach - Brendan Gallagher
Juraj Slafkovsky - Jake Evans - Joel Armia
Verteidigung:
Mike Matheson - David Savard
Joel Edmundson - Justin Barron
Jordan Harris - Chris Wideman
Tor:
Jake Allen
Sam Montembeault
Scratches:
C Paul Byron, D Kaiden Guhle, G Cayden Primeau, C Sean Monahan (verletzt)
Top-Talent, auf das es zu achten gilt:
Bei den besten Nachwuchsspielern wandert der Blick direkt auf Juraj Slafkovsky, der im NHL Entry Draft 2022 an erster Stelle gezogen wurde. Der Linksaußen konnte in der finnischen Liiga in der vergangenen Saison bereits beweisen, dass er im Profi-Eishockey bestehen kann. Zehn Punkte (5 Tore, 5 Vorlagen) in 31 Hauptrundenspielen und sieben weitere Zähler (2 Tore, 5 Vorlagen) in weiteren 18 Playoff-Partien verbuchte er für TPS. Bei den Olympischen Spielen schoss er für die Slowakei in sieben Begegnungen sieben Tore und war einer der entscheidenden Faktoren beim Gewinn der Bronzemedaille.

Montreal wählt LW Juraj Slafkovsky als Nr. 1

Die wichtigste Frage für die Montreal Canadiens:
An Fragen mangelt es in Montreal sicher nicht. Ob es St. Louis gelingt, die Lösungen auf die vielen kleinen Fragestellungen und Probleme zu finden, bleibt jedoch das größte Rätsel. Der Trainer muss den Neuaufbau voranbringen, kann dabei aber besonders in der Defensive noch nicht auf die notwendige Qualität zurückgreifen. Im Angriff wird er gefordert sein, Monahan wieder in die Top-Form zu bringen. Sollte das gelingen und auch Slafkovsky das mitbringen, was sich die Canadiens erhoffen, könnte der letzte Platz aus der Vorsaison ein Ausrutscher gewesen sein.