Marco Sturm ist mit einem Sieg in seine Amtszeit als Trainer der Boston Bruins gestartet. Im ersten Spiel eines in Deutschland geborenen NHL-Cheftrainers coachte der 47-jährige Dingolfinger seiner Mannschaft am Mittwoch in der Capital One Arena zu einem 3:1-Auswärtssieg bei den Washington Capitals.
„Es fühlt sich großartig an, auch wenn ich ganz schön erschöpft bin“, lachte Sturm hinterher. „Auf diesen Moment habe ich lange gewartet. Ein Auswärtssieg an einem schwierigen Ort wie hier macht es umso schöner. Hinzu kommt, dass wir über weite Strecken genau so gespielt haben, wie wir wollten. Das macht mich glücklich.“
Sturm: „Dieser Puck ist für uns alle“
Hinter Sturm liegt eine lange Reise, die als Trainer der deutschen Nationalmannschaft begann und mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang schon einen frühen Höhepunkt hatte. Doch es brauchte noch siebeneinhalb Jahre Geduld, ehe er den ersten NHL-Sieg als Headcoach feiern durfte, darunter vier Saisons als Assistenztrainer bei den Los Angeles Kings und drei als Cheftrainer bei deren AHL-Farmteam Ontario Reign. Am 5. Juni 2025 engagierten die Bruins Sturm als neuen Headcoach. Direkt bei seinem Debüt gelang der erste Sieg.
„Das bedeutet mir viel. Ich habe so hart dafür gearbeitet. Ich denke aber nicht nur an mich, sondern auch an die Leute, die mir geholfen haben, diesen Punkt zu erreichen, wie meine Familie“, betonte Sturm, der den Spiel-Puck als Souvenier von der Mannschaft überreicht bekam. „Dieser Puck ist also nicht nur für mich, sondern für uns alle.“
Boston, das die Vorsaison als schlechtestes Team in der Atlantic Division abgeschlossen hatte, war bei Sturms Premiere ganz besonders motiviert.
„Wir wollten es als Mannschaft für Marco schaffen und ein Teil seines ersten Sieges in der National Hockey League sein“, sagte Torwart Jeremy Swayman. „Das hat er sich verdient. Genauso wollen wir weitermachen.“
Viele Blocks und ein perfektes PK
In der US-Hauptstadt nahmen die Bruins den Kampf an, blockten 23 Schüsse und überstanden insgesamt fünf Unterzahl-Situationen unbeschadet.
„Das sind Dinge, auf die wir stolz sein müssen“, unterstrich Swayman, der selbst 35 von 36 gegnerischen Torschüssen entschärfte (97,2 Prozent Fangquote). Wir haben uns an unsere Routinen gehalten, das Spiel gut gelesen und Schüsse geblockt, als wir es mussten. Das ist es, was wir sehen wollen.“
Bostons Scharfschütze David Pastrnak besorgte die Führung Mitte des zweiten Drittels, als er den Puck in der Offensivzone lange gekonnt abschirmte und dann mit einem verdeckten Distanzschuss auf 1:0 stellte (33.).





















