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Was für ein Drama! Die letzte wichtige Entscheidung der NHL-Hauptrunde 2023/24 fiel tatsächlich erst im letzten Spiel vor den Stanley Cup Playoffs! Die Vegas Golden Knights hatten am Donnerstag die große Chance sich durch einen Sieg in ihrem Heimspiel gegen die Anaheim Ducks Platz drei der Setzliste in der Pacific Division zu sichern. Sie scheiterten jedoch mit diesem Vorhaben und verloren mit 1:4.
 
Nun bot sich plötzlich den Los Angeles Kings die große Möglichkeit noch auf den letzten Drücker an den Golden Knights vorbeizuziehen. Auch sie benötigten hierzu einen Heimsieg gegen ein Team, das nicht an der Endrunde wird teilnehmen dürfen, die Chicago Blackhawks. Nach zwischenzeitlichem 3:4-Rückstand im dritten Spielabschnitt schafften die Kalifornier mit Hilfe der Verlängerung noch ein kleines sportliches Wunder und siegten durch ein schnelles Tor von Adrian Kempe in der Extraschicht mit 5:4. Platz drei in der Gruppe ist der Lohn. Was das Ganze am Ende jedoch tatsächlich wert gewesen ist, werden erst die Ergebnisse in den am morgigen 20. April beginnenden Playoffs zeigen.

Hierbei kommt es im Westen mit den Duellen Kings gegen die Edmonton Oilers und Golden Knights gegen die Dallas Stars nun in der ersten Runde zu zwei aus der K.o.-Phase des Vorjahrs bekannten Duellen.

Vegas stolpert im letzten Heimspiel der regulären Saison

Nach ihrer Niederlage gegen die Ducks müssen die Golden Knights mit der zweiten Wildcard im Westen vorlieb nehmen. Vegas, das den Tag als Dritter in der Pacific Division begann, liegt in der Endabrechnung einen Punkt hinter den Los Angeles Kings. Das lag unter anderem auch an Frank Vatrano, der in der T-Mobile Arena seinen dritten Hattrick der Saison für die Ducks erzielen konnte.

Auf der anderen Seite war das Tor von Jack Eichel für die Golden Knights nicht genug. Auch 19 Paraden von Torhüter Adin Hill reichten nicht um das Abrutschen auf eine Saisonbilanz von 45-29-8 zu verhindern. Vatrano brachte die Ducks in der 25. Minute mit einem Powerplay-Treffer vom rechten Bullykreis aus mit 1:0 in Führung.

Eichel glich in der 39. Minute mit seinem eigenen Powerplay-Tor zum 1:1 aus. Sein Pass in die Mitte auf Jonathan Marchessault wurde vom Stock des Ducks-Stürmers Isac Lundestrom abgefälscht.

Ducks entscheiden das Spiel im dritten Drittel für sich
 
Die Entscheidung fiel im dritten Spielabschnitt Jackson LaCombe brachte die Ducks nach 51 Sekunden mit 2:1 in Führung (41.). Vatrano erzielte 29 Sekunden später mit einem Handgelenkschuss vom linken oberen Kreisrand aus das 3:1. Anschließend vollendete er seinen Hattrick mit einem Shorthander ins leere Netz zum Endstand (60.).
 
Logisch, dass Bruce Cassidy, der Trainer der Golden Knights, nach der Schlusssirene enttäuscht war: „Wir wollten das Spiel heute unbedingt gewinnen. Ich weiß auch nicht genau, warum das nicht geklappt hat. Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, haben es nur verpasst mehr Tore zu erzielen. Ihr Torhüter hat einige gute Paraden gezeigt. Das muss man anerkennen. Im dritten Drittel haben sie es gut gemacht und wir konnten nicht mehr mithalten.“
 
„Wir haben es in die Playoffs geschafft. Das war unser Ziel vor der Saison“, gab sich Stürmer Eichel nach der Niederlage leicht trotzig. „Wir wollen unseren Fans, die uns das ganze Jahr über toll unterstützt haben in den kommenden Spielen auf jeden Fall wieder mehr zeigen.“

ANA@VGK: Vatranos Hattrick sorgt für Ducks-Sieg

Kings beenden die NHL-Hauptrunde 2023/24 mit einem Kracher

Dass die Kings auf den letzten Drücker noch am Titelverteidiger aus Las Vegas vorbeizogen, hatten sie Kempe und ihrem langem Atem zu verdanken. Der 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Blackhawks in der Crypto.com Arena stand bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde auf der Kippe. Platz drei in der Western Conference beschert den Kaliforniern zum dritten Mal in Serie ein Aufeinandertreffen mit Leon Draisaitl und seinen Oilers in der K.o.-Phase.

Zwischentief bringt Los Angeles beinahe um den Lohn der Arbeit

Los Angeles kassierte im dritten Drittel drei Tore in Folge, bevor Viktor Arvidsson gut eine Minute vor Ablauf der Uhr mit einem One-Timer vom rechten Bullykreis den 4:4-Ausgleich erzielte, und sein Team damit in die Extraschicht schickte. Dort sicherte Kempe Los Angeles den wichtigen zweiten Zähler aus der Partie gegen die Blackhawks mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis nach nur sechs gespielten Sekunden.

Arvidsson gelangen an diesem Abend in Los Angeles zwei Tore und ein Assist. Phillip Danault gab drei Torvorlagen für die Kings (44-27-11), die neun von zehn Heimspielen gewonnen haben. Goalie Cam Talbot reichten neun Paraden (69,2 Prozent Fangquote) um seinem Team den entscheidenden Sieg festzuhalten.

Auf der anderen Seite gefiel unter anderem Ryan Donato, der einen Treffer erzielte und einen Assist beisteuerte. Torhüter Arvid Soderblom zeigte 31 Rettungstaten für die Blackhawks (23-53-6), die zum Saisonende sechs Spiele in Folge verloren haben (0-5-1).

CHI@LAK: Kempe braucht in Verlängerung nur 6 Sekunden

Reichel beendet Saison mit einem Tor für Chicago

Lukas Reichel brachte Chicago in der 16. Minute mit 1:0 in Führung. Es war sein fünfter Saisontreffer. Er schnappte sich dabei den Puck in der Offensivzone, umkurvte Talbot und schloss die Aktion mit der Rückhand ab. Arvidsson glich nach 4:37 Minuten des zweiten Drittels mit einem One-Timer vom linken Kreis nach einem Pass von Danault zum 1:1 aus. Quinton Byfield brachte die Kings mit einem Powerplay-Tor mit 2:1 in Führung (37.), als er einen Querpass von Danault am rechten Pfosten in die Maschen schob. Trevor Moore erzielte das 3:1 in der 38. Minute.

CHI@LAK: Reichel vollendet starkes Solo

Blackhawks drehen Spiel kurzzeitig im dritten Drittel

Tyler Johnson verkürzte für die Gäste kurz nach Beginn des dritten Spielabschnitts im Powerplay mit einem Handgelenkschuss vom rechten Kreis aus auf 3:2 (42.) und löste damit eine fast schon nicht mehr für möglich gehaltene Trendwende in diesem Spiel aus. Joey Anderson erzielte kurz darauf den 3:3-Ausgleich (44.) und Donato brachte die Blackhawks in der 47. Spielminute sogar mit 4:3 in Führung, als er einen Schuss von MacKenzie Entwistle vom rechten Bullypunkt an Talbot vorbei ins Tor lenkte. Erst danach mobilisierten die Kings noch einmal alle Kräfte und retteten sich in die Overtime, wo Kempe die Halle zum Beben brachte, als der den Kings Rang drei in der Pacific Division sicherte.

Die Stimmung in Reihen der Kalifornier war nach diesem Erfolg dementsprechend gelöst und erleichtert. „Wir haben es geschafft und freuen uns darüber sehr! Das war aber ein harter Kampf heute. Ich war davon grundsätzlich nicht überrascht. Ihr Torhüter war stark. Eigentlich hätten wir zwischendurch schon deutlicher führen müssen. Wir wischen uns jetzt den Mund ab und bereiten uns auf Edmonton vor. Da müssen wir frisch sein“, meinte Kings-Coach Jim Hiller.

„Im dritten Drittel ging es echt wild zu. Ich bin froh, dass wir es am Ende noch geschafft haben“, zeigte sich Veteran Anze Kopitar erleichtert. „Das ist entscheidend gewesen. Jetzt geht es für uns also wieder gegen Edmonton. Wir schauen nach vorne und konzentrieren uns auf das, was vor uns liegt. Wir sind immer bereit für die Playoffs. Das ist die beste Zeit des Jahres. Wir fühlen uns gut.“

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