Lindros wird mit HHOF-Ring geehrt
Eric Lindros beschreibt wie geehrt er sich fühlt am Montag in die HHOF aufgenommen zu werden
von Nicholas J. Cotsonika @cotsonika / NHL.com Kolumnist
TORONTO - Er zitterte. Er zitterte wirklich. Eric Lindros stand in der großen Halle der Hockey Hall of Fame am Freitag, kurz nachdem er den Ring zu seinen Ehren erhalten hatte, war umrahmt von all diesen Plaketten und Ehrungen an den Wänden, diesen großen Namen, als man ihn fragte, was es ihm bedeuten würde am Montag in diesen erlesenen Kreis aufgenommen zu werden..
Er schaute auf, betrachtete das bunte Glas an der Hallendecke. Dieser kräftige Mann zitterte. Er bekam eine Gänsehaut.
"Es ist eine unglaubliche Ehre" sagte er. "Das ist es wirklich. All diese großen Namen auf den Plaketten, und…"
Pause.
"…nun…"
Pause.
"… das ist die Crème de la Crème, richtig?"
Jedes Jahr ist das Wochenende rund um die Hall of Fame-Berufungen einer der besten Momente. Immer wieder werden diese Legenden vom Moment überwältigt, wenn sie diese Halle betreten. Sie erinnern sich dann an ihre Karriere, ihre Jugendzeit, ihre Kindheit, ihre Liebe zu diesem Spiel.
Lindros war als Aktiver ein wahrer Hüne. Von Anbeginn seiner Karriere an wurde er mit den ganz Großen verglichen. Wayne Gretzky, Mario Lemieux, Mark Messier… Von ihm wurde erwartet, dass er es ihnen gleichtun würde.
Als Kind schon beobachtete er Borje Salming und Darryl Sittler auf "Hockey Night in Canada" mit seinem Leafs-Trikot an. Er hatte ein Messier-Poster und einen Schläger von ihm. Er war begeistert, als er ihn im Maple Leafs Gardens live spielen sehen konnte.
Und jetzt, da er selber 43 Jahre alt ist, wird er neben ihren Namen in der HHOF verewigt sein. Damit wird er einer von 271 Spielern in dieser Kategorie sein.
Auch wenn es diese Berufung nicht bedurft hätte um zu erkennen, welch toller Spieler Lindros auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft war, so tut ihm diese Ehrung doch unzweifelhaft gut. Er ist stolz auf das geleistete.
Er beantworte höflich Fragen zu seiner damaligen Ablehnung der Quebec Nordiques, erklärte seinen Streit mit dem damaligen Flyers-GM Bobby Clarke, seinem Ärger mit den diversen Gehirnerschütterungen. Doch er blieb bei allem positiv. Auch die Tatsache, dass er sechs Jahre auf seine Berufung in die Ruhmeshalle warten musste überging Lindros höflich. Es ist für ihn nun nicht mehr so wichtig.
"Das könnt ihr betrachten wie ihr wollt" sagte er. "Wir sind jetzt auf ewig hier, alle." Und er lächelte.
"Ich mochte die Action, die Hallen, das Eis, den Klang des Torpfostens. Es ist ein intensives Spiel. Es kann der Himmel und es kann die Hölle sein, dieses Spiel. Es hat einfach alles."
Lindros war zuvor schon in dem Gebäude, wie er sagt. Bei verschiedenen Anlässen, einer Wohltätigkeitsveranstaltung u.a.. Auch in der großen Halle war er schon, meint er. Nur könne er sich nicht richtig daran erinnern. Die ganze Eishockeygeschichte nahm er erst jetzt war, wie er meint.
Still steht er dort, schaut in die Gegend, betrachtet die einzelnen Ausstellungsstücke. Nachdem er seinen Ehrenring erhielt, sitzt er still auf einem Stuhl, lauscht Sergei Makarov als er spricht. Er verliert vor Nervosität seinen Ring aus der Schachtel, versucht ihn wieder aufzuheben. Er wartet auf ein TV-Interview. Die Atmosphäre im Saal erinnert an eine Kirche.
"Ist still hier, nicht wahr?" fragt er.
Er lebt nur 10 Autominuten vom Gebäude entfernt. Kürzlich riet ihm seine Frau doch einmal direkt daran vorbeizufahren um zu überprüfen ob ihr zweijähriger Sohn Carl das Gesicht seines Vaters auf einem großen Poster an der Fassade des Hauses erkennen würde.
"Hockey! Papa!"
In der Vorwoche ehrten auch die Oshawa Generals, das ehemalige Team aus der Ontario Hockey League von Lindros seinen berühmten Sohn. Lindros brachte seinen Sprössling mit zur Zeremonie. Er winkte ins Publikum, eröffnete das Spiel mit dem zeremoniellen Eröffnungsbully, lauschte der Nationalhymne dort.
"Es war unglaublich" erinnert sich Lindros mit einem Lächeln.
Eines Tages, wenn er und seine jungen Geschwister Ryan Paul und Sophie Rose (1) etwas älter sind, dann will er sie alle zur Hockey Hall of Fame bringen. Dann können sie alle die Plaketten von Gretzky, Lemieux, Messier sehen…. Und von ihrem Vater.
"Aber natürlich. Wir werden uns dann alle mal hier blicken lassen. Das ist doch logisch."