„Das ist wirklich etwas Besonderes“, freute sich Crosby. „Man versucht mit den Gedanken im Spiel zu bleiben, den Moment aber auch zu genießen. Da ist es schwierig, die Balance zu halten, besonders, wenn man älter wird. Da fängt man an, Dinge anders zu sehen.“
Sid the Kid ist mittlerweile 38 Jahre alt, doch sein Alter lässt er sich nicht anmerken. Mit 37 Punkten (20 Tore, 17 Assists) in 35 Spielen gehört er nach wie vor zur Elite der NHL.
Das sah man auch knappe fünf Minuten später, als er alleine den Spitzenplatz in der ewigen Liste der Penguins übernahm. Crosby ließ im Powerplay einen krachenden Schuss vom linken Bullykreis los. Der blieb noch an Teamkollege Bryan Rust hängen, doch Rickard Rakell traf im Nachfassen zum 2:1 und verschaffte Crosby durch den Assist seinen 1724. Punkt (645 Tore, 1079 Assists).
„Das war unfassbar“, schwärmte Trainer Dan Muse. „Da sieht man, wie Geschichte geschrieben wird. Aus erster Hand. Ich meine, wir wussten, dass das kommen wird, aber für jeden, der dabei war, der involviert war, war das unglaublich. Sid ist so ein bescheidener Typ. Man weiß aber genau, was das für ein besonderer Moment für ihn sein muss.“
Gratulation von altem Kollegen
Lemieux ist für Crosby nicht irgendein ehemaliger Spieler aus längst vergangenen Zeiten, sondern ein alter Teamkollege und Mentor. Lemieux bestritt in Crosbys Rookie-Saison noch 26 Spiele für die Penguins, ehe er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden musste. Als Crosby 2005 seine erste Spielzeit in der NHL bestritt, nahm Lemieux ihn bei sich zu Hause auf, wo das neue Ausnahmetalent der Penguins für die nächsten fünf Jahre wohnen sollte.
„Das war super“, erinnert sich Crosby. „Ich habe ihn wahrscheinlich mit meinen vielen Fragen genervt. Aber so lernt man so viel, indem man mit ihm redet. Das war auch abseits der Eisfläche großartig. Da haben wir nicht viel über Eishockey gesprochen. Wir haben uns einfach eine Auszeit genommen. Mit ihm in einer Reihe zu spielen und zusammen ein paar Tore zu schießen, daran werde ich mich aber immer erinnern. Das war wirklich etwas Besonderes.“
Bei der engen Bindung der beiden größten Spieler in der Franchise-Geschichte ist es keine Überraschung, dass Lemieux bereits eine persönliche Videobotschaft vorbereitet hatte.
„Als wir 2005 zusammengespielt haben, wusste ich, dass du ein sehr besonderer Spieler sein wirst und in deiner Karriere Großes erreichen wirst“, sagte Lemieux. „Jetzt sind wir hier, 20 Jahre später, und du bist einer der besten Spieler aller Zeiten.“
Lemieux verbrachte seine gesamte Karriere bei den Penguins. Daher überholte Crosby ihn nicht nur in der ewigen Liste Pittsburghs, sondern auch unter den punktbesten Spielern der NHL-Geschichte. Er steht nun auf Platz acht. Hält er sein bisheriges Tempo, kann er in dieser Saison noch Steve Yzerman (1755 Punkte) und Marcel Dionne (1771) überholen.
Rakell fährt Sieg nach Hause
Für die Penguins ging es am Sonntag nebenbei auch noch um zwei Punkte. Die rettete am Ende Rakell. Die Canadiens glichen im zweiten Drittel wieder aus. Noel Acciari brachte Pittsburgh zwar wieder in Führung, am Ende erzwangen die Gäste aber die Verlängerung und das Penaltyschießen.