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In dieser Ausgabe: Die Kölner Haie verfügen über eine Menge Überraschungspotenzial
Die Kölner Haie sind rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase in Topform gekommen. Nach einem fulminanten Schlussspurt sicherten sie sich am letzten Spieltag der Hauptrunde mit einem 8:2-Kantersieg zu Hause gegen die Bietigheim Steelers einen direkten Spot für die Playoffs in der PENNY DEL. Diesen Schwung nahm die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp mit in die Endrunde. In Spiel 1 der Best-of-7-Serie des Viertelfinales düpierten sie am Dienstag die Adler Mannheim in deren Halle und gewannen souverän mit 4:0. Sollten die Haie das dabei gezeigte Spielniveau halten, könnten sie zum großen Überraschungsteam in den Playoffs werden.

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"Es war gut und wichtig, dass wir die Saison mit einem positiven Ergebnis beendet haben und dadurch noch auf Platz sechs gekommen sind. Es freut mich für die Jungs, weil sie es in erster Linie sind, die die harte Arbeit verrichten", wurde Krupp einen Tag vor Beginn der Playoffs in einem Beitrag auf der Haie-Webseite zitiert. "Wenn wir unser Eishockey spielen, gute Entscheidungen treffen und unseren Fokus haben, dann sind wir eine Mannschaft, die schwer auszurechnen ist und die gegen jeden bestehen kann", fügte er hinzu.
Beim jüngsten Auftritt in der SAP Arena gegen die Adler bestätigten die Haie die These ihres Coaches auf eindrucksvolle Weise. Die Mannheimer, die neben dem EHC Red Bull München und dem ERC Ingolstadt zu den Titelfavoriten gehören, fanden kein Mittel gegen die Kölner. Die Defensive um den bärenstarken Schlussmann Mirko Pantkowski (Shutout mit 28 Saves) ließ nichts anbrennen und in der Offensive richteten es Angreifer Carter Proft sowie die beiden NHL-erfahrenen Stürmer Andreas Thuresson und David McIntyre (2) mit ihren Toren.
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Der Auftakterfolg dürfte erst einmal wenig an Krupps ursprünglicher Einschätzung ändern. Er prophezeite ein zähes Ringen ums Weiterkommen. "Es wird eine enge Serie und ich hoffe, dass sie hält, was sie auf dem Papier verspricht. Ich freue mich, dass wir an den Playoffs teilnehmen und wir werden versuchen, uns so teuer wie möglich zu verkaufen. Mannheim ist eine Mannschaft mit viel Erfahrung und Qualität", hob der Coach der Haie hervor.

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Was jedoch besonders für einen erfolgreichen Playoff-Lauf der Kölner spricht, ist die Tatsache, dass sie ihre Krise schon während der Hauptrunde hatten und die Leistungskurve zuletzt kontinuierlich nach oben zeigte. Vor allem der Umstand, dass sie bis zum Schluss der Hauptrunde Vollgas geben mussten, um die- Best-of-3-Lotterie der Pre-Playoffs zu vermeiden, war gegenüber ihrem schon länger qualifizierten Kontrahenten aus Mannheim von Vorteil, wie sich beim ersten Aufeinandertreffen zeigte. Die Haie wirkten wesentlich dynamischer als ihr Gegner.
Krupp ist stolz darauf, dass es der Mannschaft im Verlauf der Hauptrunde gelungen ist, sich am eigenen Schopf aus dem Loch zu ziehen und sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. "Gerade zu Beginn der Saison hatten wir einige Probleme mit unseren eigenen Erwartungen. Es hat eine gewisse Zeit gebraucht, bis wir den richtigen Hebel gefunden haben. In den letzten 25 Spielen waren wir sehr stabil", erläuterte der zweifache Stanley Cup Champion.
Was Krupp darüber hinaus zuversichtlich stimmt, ist die aktuelle Personalsituation. "Wir haben unsere Verletzten zu anderen Zeitpunkten der Saison gehabt. Es stimmt mich und das Trainerteam optimistisch, dass wir nun vollzählig sind. Es ist immer besser, mit einem tieferen Kader in solch eine Serie zu gehen", meinte er. Selbst die Akteure, die momentan aufgrund des üppigen Spielerangebots nicht regelmäßig zum Zuge kämen, könnten im Verlauf der Playoffs noch eine bedeutende Rolle spielen. "Deshalb ist es wichtig, dass sie weiterhin normal trainieren und bei der Mannschaft sind", so der Coach.
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Am Freitag (19:15 Uhr) empfangen die Haie die Adler in der Kölner Lanxess Arena zu Spiel 2 der Viertelfinalserie. Mit einem weiteren Erfolg würde die Euphorie im Lager des achtfachen Deutschen Meisters einen weiteren Schub bekommen.