Ist 2024 das Jahr der New York Rangers?

Die New York Rangers zählen zu den letzten vier Mannschaften, die die Chance haben, den Stanley Cup 2024 zu gewinnen und sind nur noch vier Siege vom Stanley Cup Finale bzw. acht Siege vom Stanley Cup entfernt. Bereits 2022 erreichte das Team aus Manhattan das Eastern Conference Finale, 2023 erlebten die Rangers einen Rückschlag und hoffen nun, dass 2024 ihr Jahr wird.

Ein Kader wurde neu zusammengestellt

New York brauchte für seinen Rebuild gerade einmal vier Jahre: Zwischen 2018 und 2021 schafften es die Rangers viermal in Folge nicht in die Stanley Cup Playoffs – darunter befand sich eine Niederlage in der Playoff-Qualifikationsrunde während der Covid-Pandemie 2020. 

Seitdem erntete New York eine Vielzahl an Draft-Picks, die mittlerweile tragende Rollen im aktuellen Kader übernommen haben. Darunter Verteidiger K’Andre Miller (Draft 2018, 1. Runde, 22. Stelle), Zac Jones (Draft 2019, 3. Runde, 68. Stelle) und Braden Schneider (Draft 2020, 1. Runde, 19. Stelle) sowie die Stürmer Kaapo Kakko (Draft 2019, 1. Runde, 2. Stelle), Alexis Lafrenière (Draft 2020, 1. Runde, 1. Stelle), Will Cuylle (Draft 2020, 2. Runde, 60. Stelle) und Matt Rempe (Draft 2020, 6. Runde, 165. Stelle). 

Hinzu kamen kluge Trades, die in den letzten acht Jahren Spieler wie Ryan Lindgren (2018), Jacob Trouba, Artemi Panarin (beide 2019), Barclay Goodrow (2021), Vincent Trocheck, Jimmy Vesey (beide 2022), Blake Wheeler, Jonathan Quick (beide 2023), Alexander Wennberg und Jack Roslovic (beide 2024) in den Madison Square Garden gelotst hatten.

„Es gibt einen großen Glauben in der Kabine und die Jungs, die in den letzten Jahren hier etwas aufgebaut haben, vertrauen sich gegenseitig“, sagt Trouba.

Ein weites Vordringen und ein schmerzhafter Rückschlag

So drang New York bereits in den Stanley Cup Playoffs 2022 bis ins Eastern Conference Finale vor. Damals aber war der Tampa Bay Lightning ein noch zu übermächtiger Gegner. Die Best-of-7-Serie ging mit 2-4 verloren. 

Ein Jahr später sollte es eigentlich den fehlenden Schritt weiter nach vorne gehen, doch machten die Rangers stattdessen zwei Schritte zurück. In der packenden Hudson-River-Derby-Serie in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2023 war gegen den Erzrivalen New Jersey Devils Schluss (Serie: 3-4). Wohlgemerkt trotz der vorausgegangenen Akquise von Star-Spielern wie Vladimir Tarasenko oder Patrick Kane, die nach der Saison genauso gehen mussten wie Trainer Gerard Gallant.

Zur neuen Spielzeit 2023/24 übernahm Peter Laviolette den Posten des Cheftrainers und erwies sich als perfekter Griff. New York ließ mit einer 55-23-4-Bilanz in der regulären Saison alle anderen 31 NHL-Teams hinter sich und sicherte sich die Presidents‘ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde.

Diese erwies sich für so manchen Klub als zu schwerer Rucksack in den folgenden Playoffs – nicht aber für die Rangers: In der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 wurden die Washington Capitals mit nicht weniger als einem Sweep aus dem Weg geräumt (Serie: 4-0). In der zweiten Runde war New York von den unbequemen Carolina Hurricanes, die mit ihrem tief-besetzten Kader, ihrem aggressiven und aufwändigen Stil und in Symbiose mit ihrem Trainer Rod Brind’Amour das zweitbeste Hauptrunden-Team stellten, nicht zu stoppen (Serie: 4-2).

New York musste erst zehn Spiele in den Playoffs 2024 absolvieren und nutzte die freie Zeit, um sich im Training auf den kommenden Gegner vorzubereiten. „Es ist von Vorteil, wenn du gut trainieren kannst“, so Stürmer Chris Kreider, der sich mit seinen Mitspielern nun auf einen heißen Tanz mit den Florida Panthers vorbereitet. „In den letzten ein, zwei Jahren haben sie ein sehr gutes Team mit vielen Stärken, mit einer tollen Offensive, Defensive und Torhütern. Es wird eine große Herausforderung für uns werden.“

Vieles spricht für die Rangers

Viel deutet darauf hin, dass 2024 das Jahr der New York Rangers wird. Laviolettes Mannschaft ist für die Playoffs gebaut, verfügt über enorme Qualität in der Spitze sowie auch in der Tiefe und ist in allen Mannschaftsteilen herausragend besetzt. 

Im Tor bilden Starter Igor Shesterkin und Backup Quick eines der besten Goalie-Gespanne der Liga. Die ausbalancierte Verteidigung hat sowohl groß-gewachsene als auch hart-checkende und torgefähriche Spieler wie Miller oder Trouba. Abwehrchef Adam Fox ist ein Elite-Offensivverteidiger. 

Im Sturm liefern die Top-6-Reihen mit Chris Kreider, Mika Zibanejad und Roslovic sowie mit Panarin, Trocheck und Lafrienière zuverlässig ab. Auch dahinter verfügen die Rangers über reichlich Qualität und Spieler, die mit Härte und Aggressivität auch einer Mannschaft wie den Florida Panthers die Stirn bieten können. Sollten die verletzten Center Filip Chytil und Power Forward Blake Wheeler während dieser Serie zurückkommen, würde sich für Laviolette ein regelrechtes Luxus-Problem in der Aufstellung auftun.

Hinzu kommen starke Special Teams, die in einer engen Serie das Zünglein an der Waage spielen könnten. New York hat in den Playoffs mit 31,4 Prozent Erfolgsquote das drittbeste Powerplay sowie mit 89,5 Prozent das zweitbeste Penalty Killing.

Rangers sehen in Florida „ein Top-Team dieser Liga“

Doch Vorsicht vor Florida: Die Panthers bauen auf Playoff-Erfahrung aus der Vorsaison, in der sie als Favoriten-Schreck bis ins Stanley Cup Finale 2024 vordrangen (1-4 gegen die Vegas Golden Knights). Die Rangers müssen es schaffen, sich dem zermürbenden Forechecking des Gegners zu entziehen und ihr System, das unter anderem auf einen konsequenten Neutral-Zone-Trap setzt, konsequent durchziehen.

„Florida ist ein Top-Team in dieser Liga, das schon im Vorjahr um den Stanley Cup gespielt hat und nun als Erster in der Atlantic Division abgeschlossen hat“, weiß Laviolette. „Sie konnten Selbstvertrauen aufbauen, Erfahrungen sammeln, haben also eine Mannschaft, die weiß, wie du spielen musst und die damit auch schon erfolgreich war. Sie haben Geschwindigkeit, Größe, Raffinesse und Physis. Es gibt ein paar Ähnlichkeiten zum Spiel der Hurricanes, die auch mit einer aggressiven Grundhaltung gespielt haben. Einige Dinge werden bei unserer Vorbereitung also gleichbleiben, andere werden sich verändern.“