Tobias Rieder

International Ice ist die Serie von NHL.com/de, in der über deutsche, österreichische und Schweizer Spieler mit NHL-Bezug in den wichtigen europäischen Ligen berichtet wird. In dieser Spezialausgabe gibt es einen Rückblick auf die Saison 2024/25 und die Playoffs in der PENNY DEL und der Schweizer National League.

Fünf ehemalige NHL-Profis aus Deutschland und der Schweiz sind in der PENNY DEL und der National League zu Meisterehren gekommen. Lean Bergmann triumphierte mit den Eisbären Berlin, während Sven Andrighetto, Denis Malgin, Dean Kukan und Yannick Weber mit den ZSC Lions den Titel holten. Kuriosum am Rande: Alle fünf hatten bereits im Vorjahr mit ihren Klubs die Meisterschaft gewonnen.

Bergmann stellt persönliche Bestmarken auf

Die Finalserie war für die Eisbären Berlin und Lean Bergmann dieses Jahr eine recht einseitige Angelegenheit. 4:1 lautete das Endergebnis gegen die Kölner Haie. Nach einem 5:1 zum Auftakt und einem 1:2 n.V. fertigten die Berliner ihren Kontrahenten vom Rhein in den folgenden drei Duellen jeweils mit 7:0 ab. Bergmann kam in allen fünf Finalbegegnungen zum Einsatz und brachte es auf ein Tor und einen Assist. Seine fünf Punkte (vier Tore, ein Assist) in zwölf Playoff-Partien bedeuteten für ihn eine persönliche DEL-Bestleistung. Gleiches galt für seine 21 Punkte (zehn Tore, elf Assists) in 48 Spielen während der Hauptrunde. Die Eisbären sind zum elften Mal Deutscher Meister geworden.

Lean Bergmann

Michaelis zweitbester Playoff-Scorer der Adler

Den Siegeszug der Berliner konnten auch die hoch eingeschätzten Adler Mannheim nicht stoppen, die mit Marc Michaelis und Tom Kühnhackl zwei deutsche Stürmer mit NHL-Erfahrung in ihren Reihen hatten. Die Kurpfälzer schieden nach einem 0:4-Sweep im Halbfinale gegen die Eisbären aus. Kühnhackl schoss zwei Tore in zehn Spielen während der Playoffs. Nach der Hauptrunde standen für ihn 20 Punkte (zehn Tore, zehn Assists) aus 43 Auftritten zu Buche. Michaelis schloss seine Premierensaison in der DEL mit 31 Punkten (12 Tore, 19 Assists) aus 52 Einsätzen in der Hauptrunde ab. In den Playoffs kamen sieben Zähler (drei Tore, vier Assists) in zehn Auftritten hinzu. Teamintern war er mit dieser Ausbeute der zweitbeste Playoff-Scorer.

Rieder feiert in München ein ordentliches DEL-Debüt

Nach etlichen Jahren in der NHL und danach in der schwedischen SHL feierte Tobias Rieder sein Debüt in der DEL. Nach einem starken Beginn hatte er zwischendurch mit Verletzungen und einer länger anhaltenden Ladehemmung beim Scoring zu kämpfen. Am Ende waren für ihn 48 Einsätze in der Hauptrunde mit 25 Punkten (zwölf Tore, 13 Assists) registriert. In den Playoffs gelangen ihm drei Tore in sechs Spielen.

Rekordmarken bei den Zuschauerzahlen

Die Saison 2024/25 in der DEL hatte Rekordmarken beim Fanzuspruch zu verzeichnen. Erstmals sahen in der abgelaufenen Spielzeit mehr als drei Millionen Zuschauer die Partien in den Arenen der 14 Klubs. Insgesamt kamen in Hauptrunde und Playoffs zusammen 3,21 Millionen Besucher zu den Spielen. Nach der Rekord-Hauptrunde (7781 Zuschauer pro Spiel im Durchschnitt) stellte die Liga auch in den Playoffs eine neue Bestmarke auf: Mit einem Schnitt von 10.678 Zuschauern wurde erstmals in der Geschichte der Liga die Zehntausender-Marke übertroffen.

Andrighetto und Malgin ragen bei den ZSC Lions heraus

Die ZSC Lions waren in den Playoffs der National League nicht zu stoppen. Im Viertelfinale behielten sie in der Best-of-Seven-Serie gegen den Lokalrivalen EHC Kloten mit 4:1 die Oberhand. Im Halbfinale behaupteten sie sich mit 4:2 gegen den HC Davos und in der Finalserie mit 4:1 gegen den Lausanne HC. Zwei Stürmer des Titelverteidigers ragten besonders heraus: Sven Andrighetto avancierte mit 22 Punkten (neun Tore, 13 Assists) aus 16 Spielen zum erfolgreichsten Scorer aller Teams in den Playoffs. Auf dem zweiten Platz folgte sein Teamkollege Denis Malgin mit 20 Zählern (sieben Tore, 13 Assists) aus 16 Partien. Die Verteidiger Dean Kukan (acht Punkte) und Yannick Weber (vier) absolvierten ebenfalls alle 16 Vorstellungen der Zürcher in der K.o.-Runde.

Kahun erlebt Wechselbad der Gefühle

Eine durchwachsene Saison erlebte Dominik Kahun. Nachdem er beim SC Bern mit Trainer Jussi Tapola nicht auf einer Wellenlänge lag, wechselte er zum Lausanne HC. Dort blühte er wieder auf und hätte fast die Meisterschaft mit den Westschweizern gewonnen. Doch die ZSC Lions erwiesen sich in den Endspielen als eine Nummer zu groß. Nach dem 4:3 im Viertelfinale gegen die SCL Tigers stand Kahun mit zehn Punkten (drei Tore, sieben Assists) an der Spitze der Scorerwertung. Diesen Platz büßte Kahun jedoch ein, da ihm in den anschließenden zwölf Partien der Serien gegen Fribourg-Gottéron und Zürich nur noch drei Vorlagen gelangen.

Raffl erneut vom Verletzungspech verfolgt

Michael Raffl vom Lausanne HC war einmal mehr der große Pechvogel. In der Hauptrunde konnte er verletzungsbedingt nur 16 Spiele bestreiten. Dabei gelangen ihm ansehnliche 14 Punkte (fünf Tore, neun Assists). In den Playoffs verpasste er die komplette Finalserie gegen die ZSC Lions. Zwei Punkte (ein Tor, ein Assist) aus zehn Einsätzen hatte er in der Postseason auf der Habenseite. Nach der verlorenen Endspielserie gab der LHC bekannt, dass er den auslaufenden Vertrag mit Raffl nicht verlängert. Bereits in den Vorjahren hatte der Angreifer mit schwerwiegenden Verletzungsproblemen zu kämpfen.

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Berra bei alle 14 Playoff-Spielen von Fribourg-Gottéron im Tor

Mit starken Leistungen machte Torhüter Reto Berra von Fribourg-Gottéron in den Playoffs auf sich aufmerksam. Er bestritt alle 14 Spiele des Teams. Mit einem Gegentorschnitt von 1,89 und einer Fangquote von 93,3 Prozent belegte er jeweils den zweiten Platz im Goalie-Ranking. Zwischendurch sah es so aus, als könnte der Schlussmann mit seiner Mannschaft das Finale erreichen. Nach dem 4:3 in der Viertelfinalserie gegen den SC Bern lag Fribourg-Gottéron im Semifinale gegen Lausanne schon mit 3:1 vorne. Doch danach gab es drei Niederlagen nacheinander, die das Aus bedeuteten.

Krupp rettet HC Lugano vor dem Abstieg

Mitte Januar verpflichtete der überraschend ins Wanken geratene HC Lugano mit Uwe Krupp einen Feuerwehrmann als Trainer, der das Team vor dem Abstieg bewahren sollte. Die Mission glückte, allerdings nicht in der regulären Saison, sondern erst im Playout-Finale gegen den HC Ajoie. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die Tessiner den Spieß um und sicherten sich mit vier Siegen in Folge den Klassenerhalt. Trotzdem bot Lugano dem Coach, der als Spieler der Colorado Avalanche und der Detroit Red Wings den Stanley Cup gewonnen hatte, keine Vertragsverlängerung an. Krupp wechselt stattdessen nach Deutschland und trainiert dort den EV Landshut in der DEL2.

Zuschauerrekord auch in der Schweiz

Insgesamt 2,68 Millionen Zuschauer strömen in der regulären Saison der National League in die Hallen der 14 Klubs. Das bedeutete einen neuen Rekord. Im Schnitt verfolgten 7365 Personen die Partien vor Ort. Dies entspricht einem Zuwachs von 235 im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit.

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