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Die Saison könnte für die New York Islanders besser aussehen. Nach dem Sieg gegen die Boston Bruins am Montag, war für sie genau die Hälfte der Saison vorbei und sie standen mit 17 Siegen und 42 Punkten aus 42 Spielen auf dem letzten Platz der Eastern Conference. Das hatten sie so sicherlich nicht erwartet und GM Garth Snow zog am Mittwoch die Konsequenzen und entließ Cheftrainer Jack Capuano.

Wer am Ende als neuer Cheftrainer verpflichtet wird ist noch unbekannt, aber die Übergangslösung war sofort klar. Doug Weight wurde als Interimstrainer bekanntgegeben. Bereits am folgenden Tag traten die Islanders zu ihrem ersten Spiel unter neuer Führung an. Zuhause gab es dann auch gleich den ersten Erfolg, 3-0 stand es am Ende gegen die Dallas Stars.
Für Weight ist es nichts neues hinter der Bande zu stehen, schließlich war er bereits seit der Saison 2011-12 Assistenztrainer bei den Islanders. Auch vor dieser Zeit war er bereits ein Anführer und Lenker auf dem Eis und in der Kabine. 19 Saisons lang spielte er in der NHL, machte für die Edmonton Oilers, New York Rangers, St. Louis Blues, Carolina Hurricanes, Anaheim Ducks und zuletzt auch die New York Islanders in 1238 Spielen 278 Tore und 1033 Punkte. Er galt als einer der besten Spielmacher und Führungsspieler der Liga. Als er 2011 verletzungsbedingt sein Karriereende ankündigte, gab ihm Snow sofort den Posten des Assistenztrainers den er seitdem besetzt.
In seiner gesamten Zeit als Assistenztrainer arbeitete er unter Capuano, von dem er sein Handwerk lernte, folglich kann man einige Gemeinsamkeiten im Stil der beiden erwarten. Er sagte auch am Mittwoch: "Ich werde das Rad sicherlich nicht neu erfinden. Ich will an kleinen Schrauben drehen und nicht das System über den Haufen werfen. Wir haben angefangen gutes Eishockey zu spielen. Ich werde einfach harte Arbeit und intelligentes Spiel verlangen."
"Ich will von den Jungs Stolz und Selbstvertrauen sehen. Ich werde sie verantwortlich machen. Sie werden etwas zu hören bekommen", erklärte Weight nach dem Sieg zum Einstand weiter. "Einige haben schon auf der Bank und in den Drittelpausen etwas zu hören bekommen und sie haben positiv darauf reagiert. Ich will, dass sie spielen, als könnten sie übers Eis fliegen. Ich will ein schnelles, technisch starkes Team."

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Das die Spieler Weights Worte besonders respektieren und befolgen, ist nicht weiter verwunderlich, schließlich haben sie vor ihm als Spieler, Trainer und Mensch hohen Respekt und eine hohe Meinung. Drei aktive Spieler waren bereits im Team, als er noch selbst spielte und einer davon, John Tavares, lobte ihn bereits am Mittwoch besonders.
"Er ist ein besonderer Mensch und hat als Spieler viel mitgemacht und erreicht", erklärte Tavares. "Er hat sicher an vielen Punkten seiner Karriere die gleichen Erfahrungen Gemacht, wie viele von uns. Er versteht uns Spieler, drückt sich klar aus, versteht das Spiel und ist sehr engagiert. Das erwarte ich von ihm und darauf freue ich mich."
Zunächst ist Weight nur als Interimstrainer geplant, über Vorhaben ihn langfristig in dieser Funktion zu binden sind nicht geplant und das weiß er. "Ich werde alles geben, ob es fünf Spiele sind oder 40. Wenn daraus zehn Jahre werden, können wir dann weiter reden. Das schulde ich der Organisation, den Eigentümern, den Fans und vor allem den Spielern und Trainern, mit denen ich arbeite. Ich werde alles geben. Ich glaube an mich, aber ich sehe das nicht als Probearbeit. Ich versuche einfach das nächste Spiel zu gewinnen."
Aber wer weiß was daraus wird. Den letzten Interimstrainer gab es bei den Islanders 2010. Sein Name: Jack Capuano.