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Der österreichische Powerforward Michael Grabner im Gespräch mit NHL.com/de über seine sportlichen Leistungen, seine Gedanken zu den bevorstehenden NHL Stanley Cup Playoffs, sowie die Wahl zum österreichischen Eishockeyspieler des Jahres 2016.

Von einem Traditionsteam, den Toronto Maple Leafs zum nächsten. Nach mittlerweile fast einer Saison in New York, wie ist es für Dich, als zweiter Österreicher nach Thomas Pöck im berühmten Madison Square Garden im Dress der "Blueshirts" zu spielen?
"Ja es ist einfach wunderbar in New York. Ich meine, die Stadt ist ein Wahnsinn und ich kenne sie bereits von meiner Zeit bei den New York Islanders. Ich habe Gott sei Dank immer Glück gehabt mit den Vereinen und es macht mir wirklich großen Spaß für die Rangers zu spielen. Der Madison Square Garden ist überall bekannt und die Stimmung in der Halle ist fantastisch."
Es scheint, als hätten die Verantwortlichen der New York Rangers nach zwei eher durchwachsenen Spielzeiten von Dir den richtigen Spürsinn gehabt, als sie dich verpflichtet haben?
"Ich bin wirklich sehr glücklich über diese Entscheidung gewesen. Ich bin eigentlich vor allem wegen dem Unterzahlspiel und meiner Schnelligkeit nach New York geholt worden und nicht, um viele Tore zu erzielen."

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Wenn Dir jemand vor Beginn der Saison gesagt hätte, du wirst mit deinen bislang 27 Toren einer der Toptorjäger der New York Rangers sein. Was hättest Du da gedacht?
"Ich persönlich hätte mich so bei etwa 15 bis 20 Toren gesehen. Wenn mir das jemand gesagt hätte, dann hätte ich das vermutlich nicht glauben können. Ich bin sehr froh, dass es für mich offensiv so gut gelaufen ist und ich gleich zu Beginn der Saison so einen überraschend tollen Start hinlegen konnte. Es ist eine sehr gute Saison für uns und wir haben diese Saison noch viel vor."
Wie kannst Du uns deine Topform erklären? Hast Du etwas an deinem Training verändert?
"Ich hatte von Beginn an eine gute Chemie mit meinen zwei Mitspielern in unserer Linie. Gemeinsam ist es wirklich gut gelaufen. Wir verstehen uns bestens und das Zusammenspiel hat einwandfrei funktioniert. An meinem Training habe ich nicht wirklich etwas verändert."
Woran liegt es, dass ihr vor heimischem Publikum in den letzten Spielen nicht überzeugen und im März kein Heimspiel gewinnen konntet?
"Wenn wir das wüssten, würden wir es sofort ändern. Wir haben zwar schon viel besser gespielt bei den letzten Heimspielen, jedoch wieder unnötig Führungen aus der Hand gegeben und dann wieder verloren. Es waren sehr viele knappe Spiele dabei, die wir auch etwas unglücklich verloren haben. Es ist nicht mehr viel Zeit und es sind nur mehr wenige Spiele bis zu den Playoffs. In diesen paar Spielen müssen wir wieder versuchen, daheim besser aufzutreten. Wir sind ein tolles Team und ich bin davon überzeugt, dass wir das auch schaffen werden."
Trotz deines zweijährigen Vertrags wird es dieses Jahr noch spannend. Las Vegas darf von jeder Mannschaft einen Spieler auswählen, der nicht geschützt wurde. Ist der Expansion Draft im Juni ein Thema bei Euch in der Kabine?
"Nein. Dazu kann ich eigentlich gar nicht viel sagen, denn als Spieler kann ich da nicht wirklich darüber entscheiden. Ich persönlich denke jetzt auch nicht so weit voraus. Außerdem war ich in den vergangen Jahren schon bei Trades involviert und kenne mich aus. Ich bin mit dieser Situation bereits bestens vertraut. Als Spieler kannst du nicht wirklich viel tun, außer dich auf dein Spiel zu konzentrieren und versuchen weiterhin ein gutes Spiel zu machen. Alles andere sehen wir dann im Sommer."

Die New York Rangers werden wohl in der ersten Runde der Playoffs auf die Montreal Canadiens treffen. Wie siehst du das?
"Der Gegner ist eigentlich egal, denn wenn man weiterkommen möchte, muss man gegen jedes Team gewinnen können. Die Canadiens verfügen mit Carey Price über einen sehr guten Torhüter. Wir haben uns unseren Tabellenplatz nicht ausgesucht. Viele sagen es wäre vielleicht ein leichterer Weg in den Playoffs [auf der Schiene der Atlantic Division], jedoch sehe ich das anders. Es ist nirgends leicht in der NHL und man muss erst gegen jeden gewinnen können. Wie man aufgrund der spielerischen Leistungen sieht ist Montreal sicher auch kein Team, das man unterschätzen sollte."
Du wurdest bei der von "Powerplay", dem offiziellen Magazin des österreichischen Eishockeyverbandes durchgeführten Wahl des besten heimischen Eishockeyspielers 2016 vor deinen Landsmännern Thomas Vanek (Florida Panthers) und Michael Raffl (Philadelphia Flyers) auf Platz 1 gewählt. Herzlichen Glückwunsch dazu!
"Vielen Dank. Ja, es ist schon eine große Ehre für mich, wenn meine Leistung hier in der NHL auch zu Hause in Österreich anerkannt wird. Ich habe mich natürlich sehr über diese Auszeichnung gefreut. Ich versuche Österreich so gut es geht hier zu vertreten und das ist mir erfreulicherweise diese Saison besser gelungen als in der abgelaufenen Saison."