Die Flüge selber verliefen problemlos. Lawrence sagte, der meiste Stress sei noch vor dem Abflug zu spüren gewesen.
"Es wurde Flüge abgesagt. Dann gab es so viele Regeln der Regierungen zu beachten. Und man war unsicher, ob der Flug wirklich stattfinden würde", erklärte Lawrence. "Unser Team hat das wirklich gut gemacht. Auch unser General Manager, Hnat Domenichelli, hat sich toll darum gekümmert, dass sich um alle ausländischen Trainer und Spieler bestmöglich gekümmert wurde. Toll wie sich darum gekümmert wurde, dass alle gut in ihre jeweilige Heimat gekommen sind."
Daheim ließ der Stress jedoch nicht nach. Fehr sagte, dass seine Familie und er sich nach rund einer Woche krank gefühlt hätten. Genf, wo die Fehrs wohnten, zählte zu den am meisten betroffenen Regionen der Schweiz. Laut Statiista.com gab es dort 4.852 bestätigte Fälle bis zum 22. April. Nur in Vaud (5.154) waren es mehr.
"Weil wir aus der Schweiz nach Kanada kamen, wollten sie, dass wir einen Test machen, um sicherzustellen, dass wir das Virus nicht hätten. Alle Tests waren negativ, was uns sehr erleichtert hat. In Genf gab es ja viele Betroffene."
Lawrence fühlte sich zwei Tage nach seiner Rückkehr nach Kanada krank. Er wurde am 17. März auf das Corona-Virus getestet. Am 31. März wurde ihm mitgeteilt, dass der Test positiv war. Bis zu dem Zeitpunkt, als ihm das Ergebnis mitgeteilt wurde, fühlte er sich schon wieder etwas besser. Lawrence sagte, er habe zwei schlechte Nächte gehabt, in denen er mit Migräne und Herzrasen gehabt hätte.
"Man fühlt sich dann einfach schlapp", sagte Lawrence.
Lawrence betonte, dass es ihm inzwischen schon wieder deutlich bessergehe. Ab und zu fühlt er sich noch etwas abgeschlagen, doch Kopfschmerzen habe er schon länger nicht mehr gehabt. Er mache jeden Tag Yoga und freue sich darauf, dass sein Leben schrittweise wieder ganz normal wird. Dazu gehört für ihn auch eine Rückkehr zum HC Lugano. Er hat dort noch zwei Jahre Vertrag.
"Wir werden uns da durchkämpfen", betonte Lawrence. "Unsere Gesellschaft und unsere Kultur sind schon mit anderen schwierigen Phasen konfrontiert gewesen. Diese harten Zeiten werden vorübergehen."