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Noch ein Sieg fehlt den Carolina Hurricanes gegen die Washington Capitals in der Eastern Conference (7 p.m. ET; Fr. 1 Uhr MESZ; NHL.tv) und den Dallas Stars gegen die Winnipeg Jets in der Western Conference (9:30 p.m. ET; Fr. 3:30 Uhr MESZ; NHL.tv), um ihre Best-of-Seven-Serien in der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 für sich zu entscheiden. Bereits am heutigen Donnerstag haben sie Gelegenheit, den vierten Triumph einzufahren.

Heimrecht als Hoffnungsschimmer vor dem Abgrund

Mit den Capitals und den Jets steht sowohl der Primus der Eastern Conference wie auch jener der Western Conference vor dem Playoff-Aus. Mit 1:3-Siegen liegen die zwei punktbesten Teams der regulären Saison 2024/25 im Hintertreffen. Die Blöße vor heimischer Kulisse auszuscheiden, möchten sie sich nicht geben. Positiv stimmen darf sie, dass sie auf eigenem Eis in den Playoffs erst eine Partie verloren haben.

Washingtons Heimbilanz lautet 4-1 und die der Jets sogar 5-1. Ihre einzige Heimniederlage kassierten sie aber jeweils von ihrem aktuellen Gegner in Spiel 1 der Zweiten Runde. Ob Zuhause oder in der Fremde, es gilt nun für die Jets wie die Capitals, jegliche Fehler zu vermeiden, denn zu viele von diesen kosteten ihnen die Spiele 3 und 4 auf fremdem Terrain.

„Wir erarbeiten uns selbst einige Chancen, aber wir nutzen sie nicht, machen das Spiel nicht, wie auch immer man es nennen will. Dann machen wir einige Fehler und der Gegner nutzt das aus“, haderte Capitals Trainer Spencer Carbery mit den jüngsten Auftritten seines Teams.

Dallas‘ Dominanz in Überzahl

Wehe die Stars stehen mit einem Mann mehr auf dem Eis, dann wird es für die Gegner richtig brenzlig. Die Jets mussten diese leidvolle Erfahrung zuletzt am Dienstag in Spiel 4 machen, als sie bei der 1:3-Niederlage im American Airlines Center der texanischen Metropole zwei Treffer bei Überzahl der Stars kassierten.

Die Stars weisen in den diesjährigen Playoffs eine Powerplay-Erfolgsquote von 32,4 Prozent, die Beste aller acht verbliebenen Teams, aus. Dallas' Effektivität bei Überzahl stammt nicht nur von ihrem Topscorer Mikko Rantanen (zwei PP-Tore, vier PP-Assists), sondern mit den Stürmern Matt Duchene (fünf PP-Assists), Roope Hintz (drei PP-Tore, ein PP-Assist), Wyatt Johnston (zwei PP-Tore, zwei PP-Assists) und Mikael Granlund (zwei PP-Tore, ein PP-Assist) sowie Verteidiger Thomas Harley (fünf PP-Assists) waren weitere fünf Spieler an mindestens drei Powerplay-Toren beteiligt.

Abschlussschwäche der Jets

In den sieben Partien der Western Conference Ersten Runde schossen die Jets gegen die St. Louis Blues durchschnittlich 3,0 Tore pro Spiel. Dieser Wert schrumpfte gegen die Stars auf 2,25, was nicht nur auf die mangelhafte Chancenverwertung in Überzahl (1-16; 6,3 Prozent) zurückzuführen ist.

In den ersten vier Begegnungen mit den Stars schossen die Jets durchschnittlich 28,5 Mal auf das gegnerische Gehäuse. In Spiel 4 brachten sie es sogar auf 54 Schussversuche (SAT) bei 5-gegen-5, doch sie belohnten sich hierfür nicht.

„Ich denke, wir haben gutes Eishockeyspiel gespielt. Wir hatten 70 Schussversuche und haben ein Tor erzielt. Wenn wir nicht mehr als ein Tor schießen, werden wir keine Spiele gewinnen, vor allem nicht gegen dieses Team. Mir hat vieles von dem gefallen, was wir im 5-gegen-5-Spiel gemacht haben, die Menge der Chancen, die wir uns erarbeitet haben, unser erstes Drittel. Wir hatten einen tollen Start, haben sie in die Enge getrieben und hatten einige gute Möglichkeiten. Vielleicht müssen wir anfangen, härter zu skaten, die Rebounds zu finden, abzufälschen, was auch immer es ist. Wir haben es in der Vergangenheit getan, und wir müssen einen Weg finden, es im nächsten Spiel umzusetzen“, blickt Winnipegs Trainer Scott Arniel nach vorne.

Hurricanes-Defensive on Top

Die Hurricanes haben es verinnerlicht, hinten dicht zu halten und bereiten damit den Capitals eine Menge Probleme. Als einzige Mannschaft in den Playoffs 2025 ließen die Hurricanes mit 1,89 weniger als 2,00 Gegentore pro Spiel zu. Ganz vorne stehen sie auch mit ihrer sagenhaften Erfolgsquote von 92,6 Prozent in Unterzahl (2/27).

Ob bei 5-gegen-5 oder in Unterzahl, Carolina ist es gelungen, Washingtons Torjäger Alex Ovechkin weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen. Zwar verbuchte der 39-Jährige mit elf die meisten Torschüsse seines Teams in dieser Serie, doch häufig aus ungünstiger Position, so dass er nur einmal, bei 5-gegen-3, ins Schwarze traf (Schussquote 9,1 Prozent).

„Das Unterzahlspiel war enorm. Es ist auch alles eine Frage des Timings. Sechs Minuten Strafen im ersten Drittel, das bringt einem aus dem Konzept. Mit der Führung herauszugehen, war ein wichtiger Schlüssel“, erklärte Carolinas Trainer Rod Brind'Amour und fügte hinzu: „Zu dieser Jahreszeit kommt es natürlich auf die Ergebnisse an. Ganz sicher, mir gefällt, wo wir stehen.“

Capitals wollen Herausforderung annehmen

Jetzt oder nicht mehr. Es gibt keine Zeit zum Lamentieren, denn einen weiteren Ausrutscher dürfen sich die Capitals nicht erlauben. So sehen sie mit Zuversicht dem ersten von drei Ausscheidungsspielen entgegen, denn drei Siege sind Pflicht, um zum vierten Mal in ihrer Historie ins Eastern Conference Finale einzuziehen (1990, 1998, 2018).

„Man muss Vertrauen haben, und ich denke, wir haben Vertrauen in unser Team und unsere Fähigkeiten gegen diese Jungs. Man verlässt sich auf seine Mannschaftskameraden, die Erfahrungen, die Höhen und Tiefen, die wir getrennt voneinander und gemeinsam durchgemacht haben. Es wird nie einfach sein, also ist dies eine große Herausforderung für uns, und wir sind bereit, sie anzunehmen“, erklärte Capitals-Verteidiger John Carlson am Mittwoch.

Zuversichtlich stimmen darf die Mannschaft, dass sie die gesamte reguläre Saison über nicht mehr als drei Spiele hintereinander verloren hat.

Bereits zweimal gelang es den Capitals nach einem 1:3-Serien-Rückstand eine Runde weiterzukommen. 1988 im Divisions-Halbfinale und 2009 im Eastern Conference Viertelfinale war dies der Fall.

„Wir wissen, was diese Mannschaft leisten kann. Wir waren das ganze Jahr über eine der besten Mannschaften der Liga. Es beginnt mit einem Spiel. Wir haben schon oft ein Spiel gewonnen. Wenn wir alle hier gut und richtig spielen, sind wir ein schwer zu schlagendes Team. Wir sind also zuversichtlich. Wir haben das ganze Jahr über Widerstandskraft bewiesen und wir halten hier drin zusammen. Nun wollen wir einfach da rausgehen, alles geben und versuchen, langsam die Serie zu drehen“, so Washingtons Power Forward Tom Wilson.

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