atkinson

NHL.com/de hat sich im Rahmen der European und North American Player Media Tours mit einigen der besten Spieler aus der NHL zu längeren Gesprächen getroffen. Mit diesen Exklusivinterviews werden wir euch im September auf die bevorstehende Saison 2019/20 einstimmen.

In dieser Ausgabe Cam Atkinson von den Columbus Blue Jackets.
Was denkst du von diesem Sommer voller Veränderungen in Columbus?
Ich denke, wir hatten schon im Gefühl, dass Jungs wie Sergei Bobrovsky und Artemi Panarin ihren eigenen Weg gehen werden. Es ist, wie es ist. Ich bin deswegen nicht traurig. Als Spieler bekommst du eine oder wenn du Glück hast vielleicht zwei Chancen ein Unrestricted Free Agent zu werden, um dir aussuchen zu können, wo du spielen willst. Dadurch haben jetzt andere Spieler die Möglichkeit, sich zu zeigen. Jeder muss jetzt ein bisschen mehr geben - sogar mehr als letzte Saison. Ich denke, das kriegen wir hin. Der Kern unserer Mannschaft bleibt zusammen. Das größte Fragezeichen bleibt die Torhüter-Position.
Stärkt es die Entschlossenheit bei den verbliebenen Spielern?
Ja, das denke ich schon. Wir müssen trotzig in die Saison gehen. Alleine die Tatsache, dass uns jeder abgeschrieben hat. Die Leute denken, dass zwei Spieler eine ganze Mannschaft ausmachen, aber wir sind nicht ohne Grund ein Team. Jeder muss jetzt seinen Teil dazu beitragen. Wir können vielen Menschen beweisen, dass sie falsch liegen und ihnen die Augen öffnen.

Top Fünf Spielzüge aus 2018/19: Cam Atkinson

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Islanders, die letztes Jahr John Tavares verloren, aber darauf mit einer 103-Punkte-Saison geantwortet haben…
Wie ich gesagt habe: Wenn überhaupt, dann gibt es den Spielern die Möglichkeit, wirklich zu zeigen, was sie können. Ein Fragezeichen steht hauptsächlich hinter der Goalie-Position. Bislang waren Joonas Korpisalo und Elvis Merzlikins vor allem Backups, aber sie brauchen vielleicht einfach mal die Chance, zu spielen und Blut zu lecken. Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Torhüter.
Was ist von der letzten Endrunde hängen geblieben, als ihr zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte eine Playoff-Runde gewonnen habt?
Es war unglaublich. Die Fans haben uns elektrisiert. Hoffentlich können wir eines Tages den Stanley Cup gewinnen, aber alleine die erste Runde gewonnen und die ganze Stadt hinter uns gehabt zu haben, das war uns viel wert. Du konntest sehen, dass sie sich nach einem Team gesehnt haben, das auf dem Eis gewinnen kann. Das konnten wir beweisen. Es hat gezeigt, dass Columbus eine Eishockey-Stadt ist.
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Du selbst bist durch das Weiterkommen jetzt ein Teil der Franchise Geschichte...
Vielleicht kann ich auf alle diese Dinge einmal nach meinem Karriereende zurückblicken. Ich war auch schon dabei, als Matt Calvert das Overtime-Tor zum ersten Playoff-Sieg unserer Geschichte 2017 in Pittsburgh geschossen hat, was ziemlich cool war. Hoffentlich können wir noch ein paar Rekorde aufstellen.
Du fliegst als 40-Punkte-Scorer ein wenig unter dem Radar. Wie stolz macht es dich, in der Vorsaison 41 Punkte erreicht zu haben?
Ich bin stolz darauf, Tore zu schießen und froh, dass ich immer Tore geschossen habe. Es ist definitiv schwierig, aber ich liebe es, zu treffen und hoffentlich kann ich an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen und damit unserem Team helfen, zu gewinnen.
Setzt du dich mehr unter Druck, ein höheres Level zu erreichen, weil besagte Spieler die Blue Jackets verlassen haben?
Ich denke, dass jeder Einzelne jetzt mehr zeigen muss. Es beginnt bei den Führungsspielern und geht dann über alle Ebenen nach unten. Jeder muss dieses Jahr ein bisschen mehr geben, egal ob es geblockte Schüsse sind, das Vordringen in schwierige Bereiche ist, um mehr dreckige Tore zu schießen - jeder muss mehr investieren.

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Unglücklicherweise bleibt euch Panarin erhalten, aber als Gegner in der Metropolitan Division. Wie schwer wird es in dieser Division?
Sie wird sehr umkämpft werden. Es scheint so, als wäre im Sommer jedes Team ein bisschen besser geworden. Zum Beispiel New Jersey oder die Rangers, die sich jetzt verjüngt haben. Washington und Pittsburgh sind auch immer gut. Du kannst dich in keinem Spiel gegen eines der anderen Metro-Teams zurücklehnen. Es scheint, als könnten die Teams aus dieser Division immer sehr weit kommen.
Welche Rolle hat Trainer John Tortorella beim erstmaligen Sprung über die Erstrunden-Hürde gespielt?
Er ist schon lange hier und war schon zuvor ein Teil erfolgreicher Mannschaften, darunter auch der Stanley-Cup-Sieg mit Tampa 2004. Es fängt schon damit an, dass er uns dieses Selbstvertrauen gibt und das Selbstverständnis, immer so zu spielen. Wir brauchen auch ihn jetzt mehr denn je.
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Inwieweit inspiriert sein Kampfgeist das Team?
Es inspiriert mich. Er bringt mich in Schwung. Es sind schon seine Ansprachen, er versteht es, ziemlich epische Ansprachen vor wichtigen Spielen zu halten. Man weiß, was man von Torts bekommt, das ist in Ordnung.
Was wissen die Leute nicht, was Columbus zu einem Ort macht, an dem man gerne spielt?
Urteile nicht vorschnell, bevor du nicht hier warst - das sage ich allen. Sie fragen einen, was man in Columbus unternehmen kann, aber Columbus ist eine der besten Orte, um eine Familie zu gründen. Es gibt ein gutes Schulsystem, großartige Kliniken und es ist offensichtlich eine tolle Sport-Stadt, auch Ohio State liegt gleich ums Eck. Es ist auch eine Eishockey-Stadt, also urteile nicht, bevor du da warst.
Was wäre für die Blue Jackets ein Erfolg in der neuen Saison? Wer hat das Zeug, der wertvollste Spieler der Mannschaft zu werden?
Jeder muss alles reinwerfen und ein bisschen mehr geben. Hoffentlich wird einer unserer Torhüter der MVP. Jeder steckt sich selbst hohe Ziele und letztendlich bleibt es ein Mannschaftssport. Wir werden jeden Einzelnen brauchen - besonders aber die Goalies.