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NHL.com/de hat sich im Rahmen der European und North American Player Media Tours mit einigen der besten Spieler aus der NHL zu längeren Gesprächen getroffen. Mit diesen Exklusivinterviews werden wir euch im September auf die bevorstehende Saison 2019/20 einstimmen.

In dieser Ausgabe Stürmer Dylan Larkin von den Detroit Red Wings.
In diesen Tagen weht ein frischer Wind in Detroit. Was denkst du, welchen Einfluss der neue GM Steve Yzerman auf die Organisation haben wird?
Es ist noch zu früh, um darüber eine Aussage zu treffen. Zur Kultur unserer Mannschaft gehört es, immer wieder etwas aufzubauen. Es ging von (Nicklas) Lidstrom zu (Pavel) Datsyuk, (Henrik) Zetterberg und (Niklas) Kronwall. Nun beginnt ein neuer Zyklus, den er an verantwortlicher Stelle mitgestaltet. Er hat bereits damit begonnen und wird diesen Prozess fortführen. Ich denke, dass er die richtigen Dinge tun wird.

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Hattest du schon die Gelegenheit mit ihm zu sprechen?
Nein, aber ich habe gehört, dass er sehr leidenschaftlich ist und er den Klub dorthin zurückbringen möchte, wo wir ihn alle haben wollen: an die Spitze.
Eine neue Führung eröffnet neue Chancen. Siehst du das auch so?
Ja, absolut. Ich denke, Steve ist gut informiert über das Team und die Spieler, besonders die Akteure, die zurückkehren. Man kann einerseits neu beginnen und andererseits auf das aufbauen, was sich bewährt hat.
Letzte Saison hat sich bereits abgezeichnet, wie das Team in der Zukunft aussehen könnte. Denkst du, dass ihr dabei seid, das Blatt zu wenden?
Ich bin fest davon überzeugt. Ich glaube an jeden der Jungs in unserer Kabine und alle anderen tun das auch. Wir wissen, was wir tun und wie wir erfolgreich sein können. Es ist ein langer und steiniger Weg. Als der junge Kern unseres Teams eine wichtigere Rolle einnahm, haben wir gelernt, sowohl mit schweren Niederlagen als auch großen Erfolgen richtig umzugehen. Die Punkte zählen. Das Timing in der Saison, wie man Siege erzwingt, ist auch wichtig. Diese Runde könnte ein tolles Jahr für uns werden. Wir wollen der Liga und den Fans viel Freude machen.
Könnte es also besser laufen, als es viele vorhersagen?
Auf jeden Fall.
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Du wirst als eine der Führungspersönlichkeiten in der Mannschaft angesehen. Mit wieviel Stolz erfüllt dich das?
Ich persönlich liebe Eishockey, wie alle anderen unserer Jungs auch. Ich bin stolz darauf, für die Detroit Red Wings zu spielen. Wir haben eine prima Gruppe in der Kabine, die es erlaubt, dass jeder von uns er selbst sein kann. Über eine Saison mit 82 Spielen erkennst du die wahren Gesichter und es gibt an meiner Einschätzung keine Zweifel. Ich spiele für das Team, um es besser zu machen und ich werde damit nie aufhören. Mit zunehmendem Alter nimmt die Erfahrung zu und die Jungs schauen zu mir auf und fragen mich nach meiner Meinung, weil ich reifer geworden. Doch ich dränge mich nicht auf und forciere das nicht.
Ist es einfacher zu gewinnen, wenn man als junges Team langsam zusammenwächst?
Als ich begonnen habe, war ich mit Abstand der Jüngste. Was es mir leicht machte, war unsere Führungsgruppe, die mich sofort akzeptierte und vom ersten Tag an unter ihre Fittiche nahm. Das begann mit Hank (Zetterberg), Kronwall und (Justin) Abdelkader. Doch nicht nur sie haben mich unterstützt. Trevor Daley, Luke Glendening, Mike Green, Frans Nielsen - wir haben viele tolle Leute. Es war wirklich einfach für mich.
Du hast viel von ihnen gelernt. Gibst du diese Lektionen nun selbst an eure Nachwuchstalente weiter?
Klar. Das ist, was ich damit gemeint habe, dass die Jungs zu mir aufschauen. Ich bin jetzt für sie da, so wie es die anderen für mich waren. Da komme ich wieder zurück auf unsere Teamkultur. Ich versuche jeden Tag ein gutes Beispiel dahingehend abzugeben.

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Wie ist es zur Larkin Hockey School gekommen und wie wichtig sind die Aktivitäten für die Allgemeinheit?
Die Idee stammt von meinem Vater. Meine zwei Cousins und Brüder und unsere engsten Freunde mussten während des Sommers nicht arbeiten. Wir konnten uns nur darauf konzentrieren. Es war großartig. Im Laufe der Zeit wurde mehr daraus. Wir mögen es sehr, mit den Kindern zu arbeiten. Für mich ist es schön, ihre Leidenschaft für Eishockey zu sehen. Sie purzeln übereinander, stehen mit dem größten Lachen auf und geben wieder Gas. Wenn du ihnen sagst, was sie tun sollen, haben sie oft ihren eigenen Kopf und machen nur das, was sie wollen. Das ist zwar manchmal zum Verrücktwerden für mich, aber es sind Kinder. Am Ende kannst du nur darüber schmunzeln. Es zählt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, daheim mit ihnen auf dem Eis zu stehen. Das Ganze wird immer größer. Dieses Jahr kamen Jungs aus zehn Bundesstaaten. Ich bin stolz darauf und nehme mir gerne die Zeit für sie. Das ist auch der Grund, warum die Schule so gut läuft.
Wenn du so etwas siehst, hilft dir das auch für dein Leben?
Natürlich. Die Kinder finden es aufregend, dass sie mit Profis trainieren können. Für mich selbst gibt es nichts Schöneres, als so viele unterschiedliche kleine Charaktere um mich zu haben. Ich lerne, wie man mit Kindern sprechen und umgehen muss. Außerdem steigert es meine eigene Leidenschaft fürs Training. Darüber hinaus erinnert es mich daran, wie ich selbst als Kind war. Es ist für mich jedes Mal etwas Besonderes, wenn ich junge Leute treffe, die sich für Eishockey begeistern.
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Welche Erwartungen hast du an die kommende Saison? Steht die beste Zeit von Dylan Larkin noch bevor?
Ich denke, dass sie noch vor mir liegt. Die Zahlen sind das eine, aber ich will dominieren. Ich denke, dass ich dazu in der Lage bin. Ich habe es mir selbst, meinen Trainern und meinen Teamkollegen schon bewiesen, dass ich es zeitweise kann. Ich will es aber jeden Abend zeigen und ein Go-to-Guy für unser Team in jeder Situation sein.
Verglichen mit den Vorjahren: Gibt es etwas, das du anders angehst?
Man muss immer einen Schritt nach dem anderen machen. Ich hatte ein wirklich schweres zweites Jahr in der NHL. Vor der dritten Saison stellte ich mir selbstkritisch die Frage, ob ich bisher ein guter Eishockey-Spieler gewesen bin und ob ich den Level erreichen kann, den ich mir selbst vorgenommen habe. Danach lief es prächtig. Ebenso in der letzten Spielzeit. Ich bin jetzt 23 Jahre alt und verfüge über eine Menge Erfahrung. Deshalb will ich noch mehr erreichen. Ich muss zeigen, dass ich Spiele entscheiden und mein Team zum Erfolg führen kann. So geht es dann weiter. In Zukunft wird eine Frage lauten: Schaffe ich es, eine Playoff-Serie zu gewinnen. Das wäre definitiv der nächste Schritt für mich.