Stars @ Oilers | Zusammenfassung | WCF, Spiel 4

Die Edmonton Oilers brauchen nur noch einen Sieg aus maximal noch drei Spielen gegen die Dallas Stars, um ins Stanley Cup Finale einzuziehen (Stand in der Best-of-Seven-Serie: 3:1). Diese hervorragende Ausgangsposition schafften die Kanadier dank eines 4:1-Heimsiegs in Spiel 4 des Western Conference Finals 2025 am Dienstagabend im Rogers Place. Nicht nur der Trend spricht für die Oilers, sondern vielmehr auch das erstarkte Powerplay und ein verbessertes Penalty Killing.

Special Teams machen den Unterschied

Edmonton hat den Weckruf offensichtlich verstanden. In den ersten zwölf Spielen der Stanley Cup Playoffs 2025 hatten die Oilers ein desaströses PK mit einer Erfolgsquote von gerade einmal 62,2 Prozent. Darunter auch drei Unterzahl-Gegentore in Spiel 1 in Dallas. Seitdem aber konnte sich Edmonton merklich stabilisieren, „tötete“ sieben von acht gegnerischen Powerplays und kommt in den Spielen 2, 3 und 4 gegen die Stars auf eine PK-Erfolgsquote von 87,5 Prozent.

„Die Mannschaft hat als Kollektiv einen viel besseren Job gemacht“, lobte Oilers-Trainer Kris Knoblauch das verbesserte Unterzahlspiel. „Wir werden sie nicht komplett aufhalten können, denn sie haben ein richtig gutes Powerplay mit richtig guten Spielern in beiden Formationen. Jeder von uns hat es gut gemacht, gleichzeitig hat ‚Stu‘ (Torwart Stuart Skinner, d. Aut.) ein paar wichtige Paraden gezeigt. Wenn er die nicht macht, würden wir jetzt vielleicht über etwas anderes sprechen. Genauso müssen wir weitermachen, denn ihr Powerplay ist ein großer Faktor. Wir müssen weiterhin ihre Chancen limitieren, aber auch von der Strafbank wegbleiben.“

DAL@EDM, Sp4: Skinner führt die Oilers mit einer Glanzleistung zum Sieg in Spiel 4

In Spiel 4 überstand Edmonton drei von vier Unterzahl-Situationen unbeschadet und nutzte zwei von drei Powerplay-Möglichkeiten für Tore.

„Dein Überzahlspiel kann dir Spiele gewinnen oder verlieren. Dasselbe gilt für das PK. Die Special Teams haben immer einen großen Einfluss, insbesondere in den Playoffs“, befand Skinner. „Jedes Tor fiel heute im Powerplay, was zeigt, wie wichtig es ist.“

„Heute ist unser Powerplay eingesprungen“, betonte auch Stürmer Ryan Nugent-Hopkins, der gleich zweimal den primären PP-Assist beim 1:0- und 2:1-Führungstreffer lieferte. „Wir haben viel darüber gesprochen, in den wichtigen Momenten zu treffen, wenn die Mannschaft uns braucht. Das haben wir heute gut gemacht. Jeder ist hochkonzentriert und möchte etwas beitragen.“

Mehr Power im Play: Draisaitl und Perry treffen in Überzahl

In den ersten drei Partien des Western Conference Finals kam Edmonton auf 27,3 Prozent Erfolgsquote, bis Dienstagabend in den gesamten Playoffs 2025 auf 25,7 Prozent. In Spiel 4 schien der Knoten zu platzen.

„Wir hatten in den letzten fünf, sechs Jahren immer das beste Powerplay. Wenn es mal nicht läuft, sind es unsere Powerplayer, die Verantwortung übernehmen. In dieser Serie war unser Powerplay lange kein Faktor, was nicht gut ist. Alle fünf Jungs wollten einen Unterschied machen, jeder war hochkonzentriert.“

Und so war es der Deutsche Leon Draisaitl, der nach Doppelpass mit Nugent-Hopkins aus spitzem Winkel von rechts das 1:0 besorgte (12.). Den Siegtreffer besorgte Corey Perry mit einem Tip-in aus der Nahdistanz zum 2:1 (30.). Erst kurz vor Schluss schraubten Kasperi Kapanen (58.) und Adam Henrique (60.) den Endstand mit Empty-Net-Treffern auf 4:1.

DAL@EDM, Sp4: Draisaitl trifft aus der "Rockstar Zone" im Powerplay zum 1:0

Das Oilers-Powerplay setzt sich in der ersten Formation aus Evan Bouchard (zentral an der blauen Linie), Connor McDavid (linker Flügel), Nugent-Hopkins (Bumper), Draisaitl (rechter Flügel) und Perry (vor dem Tor) zusammen und agiert in der typischen 1-3-1-Aufstellung, wobei McDavid alle Freiheiten genießt, mal mit Nugent-Hopkins die Positionen tauscht oder Ausflüge hinter das Tor wagt.

Hyman-Ausfall reißt eine große Lücke auf

In der zweiten Linie, die sich eigentlich aus Jake Walman, John Klingberg, Adam Henrique, Evander Kane und Zach Hyman zusammensetzt, muss sich Knoblauch womöglich etwas Neues ausdenken, denn Power Forward Hyman fiel schon früh im ersten Drittel nach einem Check von Mason Marchment gegen dessen rechte Schulter verletzt aus (10.).

„Wir werden die finale Diagnose abwarten, wenn er von den Ärzten untersucht wurde. Wir werden das abwarten und morgen ein Update geben“, so Knoblauch.

„Diese Lücke ist nur schwer zu füllen“, weiß Perry. „Das geht nicht Übernacht und braucht den Einsatz der gesamten Mannschaft. Heute haben wir es gut gemacht. Er bedeutet uns alles. Er ist ein Arbeitstier, er ist hartnäckig am Puck, er geht ins Forechecking und fährt Hits.“

„Er ist auf und neben dem Eis ein wichtiger Teil unseres Teams“, sagte Nugent-Hopkins. „Seine Physis ist wichtig für unser Spiel. Andere Spieler sind heute eingesprungen, um seine Lücke zu füllen. Es hat sich so angefühlt, als würde es heute jeder für Zach gewinnen wollen.“

„Wie wir mit dem Ausfall umgegangen sind, war fantastisch“, befand Skinner. „Viele Jungs sind eingesprungen und haben Checks ausgeteilt, wie Hyman es getan hätte. Es ist wichtig, eine entsprechende Antwort zu geben, wenn so etwas passiert. Er ist ein überragender Mensch. Da kannst du jeden fragen. Jeder liebt ihn.“

Hyman zu ersetzen, dürfte nicht leicht werden. In Spiel 4 gelang das den Oilers aber recht gut. „Wir sind gut damit umgegangen“, war Draisaitl mit der Reaktion zufrieden. „Die Jungs haben mehr Eiszeit bekommen, Arvi (Viktor Arvidsson), Kappi (Kasperi Kapanen), sie waren richtig gut. Das war ein schwerer Verlust, im Kollektiv konnten wir das aber abfangen.“

Mit Connor Brown hatte in Spiel 4 zudem ein Stürmer aufgrund einer unbekannten Verletzung gefehlt. Knoblauch muss also kreativ werden.

Vorfreude auf Spiel 5

Spiel 5 steigt am Donnerstagabend (8 p.m. ET; Freitag, 2 Uhr MESZ; Sky Sport, MySports, NHL.tv) im American Airlines Center in Dallas/Texas.

„Es wird das schwerste Spiel der gesamten Serie werden“, glaubt Draisaitl. „Wir kennen das, wir waren selbst schon in dieser Situation, wollen bereit sein und wissen, dass wir noch Dinge verbessern können. Wir fühlen uns natürlich gut. Jetzt gehst nach Dallas, wo wir die Chance haben, ins Stanley Cup Finale einzuziehen. Wenn man sich darauf nicht freuen kann, auf was dann?“

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