32 in 32: Drei Fragen bei den Rangers

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den New York Rangers

1. Erfüllt Panarin seinen Vertrag?

Vor zehn Jahren kam Artemi Panarin in die NHL. In der Saison 2015/16 schnürte er für die Chicago Blackhawks die Schlittschuhe. Seitdem hat er sich als einer der zuverlässigsten Scorer in der Liga etabliert. 80 bis 90 Scorerpunkte darf man immer noch von ihm pro Saison erwarten, auch wenn er am 30. Oktober 34 Jahre alt wird. Seine Saisonbestleistung, was das Scoring betrifft, stellte er vor zwei Spielzeiten auf. 120 Punkte (49-71-120) waren es seinerzeit. Bereits damals trug der Russe das Trikot der New York Rangers. Am 1. Juli 2019 unterschrieb er bei den Rangers einen Vertrag über sieben Jahre, der ihm 81,5 Millionen US-Dollar garantiert.

Die Matheaufgabe ist nicht schwierig: Panarin geht in die letzte Saison seines aktuellen Arbeitspapiers. Am Ende dieser Saison kann er Unrestricted Free Agent werden. Die Frage ist also: Wird er das Ende der Spielzeit in New York erleben, oder wird er vorher zu einem Team getradet, das eine Chance auf den Stanley Cup hat und dem in der entscheidenden Phase ein erfahrener Linksaußen für die erste oder zweite Reihe zum Glück fehlt? Die Rangers bestimmen quasi durch ihre Leistungen selbst, wie es bei dem Russen weitergeht.

2. In welcher Phase des Umbruchs sind die Rangers?

Im Februar 2018 kündigten die Rangers ihren Fans einen Umbruch an mit dem Fokus auf junge Spieler, zum Beispiel Kaapo Kakko oder Alexis Lafreniere. Der Finne ist, nachdem er in New York nie komplett die Erwartungen erfüllen konnte, die man in ihn gesetzt hatte, mittlerweile in Seattle gelandet und sucht nun dort sein Glück. Gegangen sind inzwischen auch die Verteidiger Jacob Trouba (Anaheim Ducks), K’Andre Miller (Carolina Hurricanes) und Stürmer Chris Kreider (Anaheim Ducks). Was die Frage aufwirft: Steht der nächste Umbruch im Madison Square Garden an?

Im Sturm sind die Leistungsträger und Großverdiener Panarin, Mika Zibanejad und J.T. Miller alle über 30 Jahre alt. Die Verträge von Zibanejad und Miller laufen jeweils noch bis 2030. Zibanejad verdient laut capwages.com 8,5 Millionen US-Dollar pro Saison, Miller acht. Vincent Trocheck, nach Lage der Dinge Center der ersten Sturmreihe, ist ebenfalls schon 32. Sein Vertrag läuft noch bis 2029. Er verdient 5,625 Millionen US-Dollar per anno. Wenn die Rangers zum Jahreswechsel, oder spätestens zur Olympia-Pause nicht im Rennen um die Playoff-Plätze sind, könnte General Manager Chris Drury gezwungen sein, schwierige Entscheidungen zu treffen, Platz unter dem Salary Cap und Platz für die Zukunft der Rangers frei zu machen. Denn nirgendwo ist der mediale Druck in der NHL höher als in New York. Die Playoff-Teilnahme ist im Prinzip in jedem Jahr Pflicht für die Rangers. Doch der letzte Gewinn des Stanley Cups ist nun schon über 30 Jahre her (1994). Zu lange für den Geschmack der Fans. Ob da noch ein Umbruch geduldet wird?

3. Bekommt der neue Coach das Powerplay in den Griff?

Nach 82 Spielen haben den Rangers in der vergangenen Saison sechs Zähler auf den zweiten Wild Card Platz gefehlt. Ein Grund dafür, dass es nicht für die Teilnahme an der K.o.-Phase gereicht hat, war das enttäuschende Überzahlspiel der Rangers. Eine Erfolgsquote von 17,6 Prozent bedeutete im ligaweiten Vergleich lediglich Platz 28. Nur Boston, Philadelphia, die Islanders und Anaheim waren noch schlechter. Es ist also klar, wo der neue Coach Mike Sullivan, 2016 und 2017 Stanley Cup Sieger mit den Pittsburgh Penguins, ansetzen wird. Seine Aufgabe wird sein, den durchaus hoch veranlagten Spielern in seinem Kader ein System beizubringen, mit dem sie die Gegner in Überzahl wieder das Fürchten lehren und entsprechend erfolgreich sein können.