EDM Corey Perry

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2025/26 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Los Angeles Kings

1. Kann Perry den hohen Erwartungen in Los Angeles gerecht werden?

Corey Perry hat in den vergangenen sechs Spielzeiten für einige Teams gespielt. Der Gewinner der Hart Trophy 2010/11 unterzeichnete am 1. Juli, dem Beginn der Transferperiode, einen Einjahresvertrag bei den Los Angeles Kings und wechselte damit bereits zum sechsten Team seit Beginn der Saison 2019/20.

Der Veteran stand zuletzt zwei Jahre bei den Edmonton Oilers unter Vertrag und schaltete mit ihnen auf dem Weg zu zwei aufeinanderfolgenden Stanley Cup Finals jeweils die Kings aus. Perry sagte, es sei schwer gewesen, ein Finalteam zu verlassen, doch er freue sich auf ein neues Kapitel in seiner erfolgreichen Karriere.

Die Erwartungen an ihn werden in Los Angeles jedoch kaum geringer sein – schließlich lautet auch hier das Saisonziel: Stanley Cup.

„Die Unterschrift bei den Kings kam ziemlich schnell zustande“, berichtete Perry. „Es war schwer, Edmonton zu verlassen. Wir hatten dort mit einer tollen Truppe etwas Gutes aufgebaut. Aber jetzt beginnt ein neues Kapitel, und ich freue mich darauf.“

Der 40-jährige Flügelstürmer kehrt für seine 21. NHL-Saison zurück – mit dem Ziel, seinen zweiten Stanley Cup zu gewinnen, nachdem er 2006/07 mit den Anaheim Ducks bereits einmal triumphiert hatte. Perry stand seitdem fünf weitere Male im Finale, verlor jedoch mit den Oilers, den Tampa Bay Lightning (2022/23), den Montreal Canadiens (2020/21) und den Dallas Stars (2019/20) jeweils die Endspielserie.

EDM@FLA Sp3: Perrys PP-Tor verkürzt den Rückstand

Mit zehn Toren in den letzten Playoffs stellte Perry seinen Karrierebestwert ein und lag teamintern nur hinter Leon Draisaitl. Seine Klasse, ein Spitzenteam entscheidend zu verstärken, hat er damit gerade erst wieder unter Beweis gestellt.

Die große Frage bleibt: Hält seine Form auch in dieser Saison an? Perry wurde 2003 an 28. Stelle von den Anaheim Ducks gedraftet und ist – neben den Verteidigern Brent Burns und Ryan Suter – einer der letzten aktiven Spieler dieses Jahrgangs. Nun ruhen im Herbst seiner Karriere noch einmal große Hoffnungen auf ihm …

2. Wie entwickelt sich Byfield?

Die Kings haben in dieser Offseason keinen der ganz großen Namen aus dem Free-Agent-Pool – wie etwa Mitch Marner oder Brock Boeser – verpflichtet. Ein zusätzlicher Spielmacher neben Adrian Kempe hätte dem Kader sicherlich gutgetan. Stattdessen setzen die Kings nun verstärkt auf Quinton Byfield, um diese Rolle auszufüllen.

Byfield absolvierte 2024/25 eine weitere vielversprechende Saison mit 23 Toren und 31 Assists im Trikot der Kalifornier, nachdem er im Vorjahr 20 Tore und 35 Assists erzielt hatte. Bemerkenswert war in dieser Saison sein Positionswechsel vom linken Flügel ins Zentrum – ein Wechsel, der wohl dauerhaft angelegt ist.

ANA@LAK: Byfield haut die Scheibe in die Maschen

Der Nummer-zwei-Draftpick aus dem Jahre 2020, der damals direkt vor dem Deutschen Tim Stützle (Ottawa Senators) ausgewählt wurde, wird zu Beginn der neuen Saison erst 23 Jahre alt und hat noch Zeit, sich weiterzuentwickeln. Die zentrale Frage für die bevorstehende Spielzeit lautet: Kann Byfield diesmal die 60-Punkte-Marke knacken? Wenn er an seine starke Schlussphase aus der Vorsaison anknüpft, ist das durchaus realistisch. Klar ist: Durch die eher ruhige Offseason in Los Angeles sind die Erwartungen an ihn weiter gestiegen.

3. Ist Clarke bereit für den nächsten Schritt?

Ähnlich wie bei Byfield stellt sich auch im Fall von Brandt Clarke die Frage, ob er den nächsten Schritt machen kann. Ihm wird langfristig eine tragende Rolle in der Defensive der Kings zugetraut – doch viel Zeit zur Entwicklung wird man ihm wohl nicht mehr gewähren. Die Kings werden ihn schon ab Herbst brauchen, um ihre hohen Ambitionen zu erfüllen.

Mit dem Abgang von Jordan Spence zu den Ottawa Senators bekennen sich die Kings klar zu Clarke: Er soll in der kommenden Saison eine deutlich größere Rolle in der Abwehr einnehmen. In seiner ersten vollständigen NHL-Saison zeigte der ehemalige Erstrundenpick bereits viele gute Ansätze, kam auf 33 Punkte und stand im Schnitt über 16 Minuten pro Spiel auf dem Eis. Trotz nur 78 Einsätzen war er am Saisonende der punktbeste Verteidiger der Kings.

Die große Frage vor dem Saisonstart ist, ob die Kings Clarke dauerhaft vertrauen werden. In der vergangenen Saison wirkte es oft so, als hätte der junge Verteidiger wenig Spielraum für Leistungsschwankungen. Coach Jim Hiller zögerte nicht, seine Einsatzzeit zu kürzen oder ihn sogar – trotz Fitness – komplett aus dem Kader zu streichen.

In diesem Jahr wird es ein zweischneidiges Projekt: Die Kings müssen Clarke einerseits volles Vertrauen schenken, auch wenn es Fehler und Rückschläge geben wird. Gleichzeitig muss Clarke diese Fehler minimieren und dem Trainerteam keinen Anlass geben, an seinen Fähigkeiten zu zweifeln.

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