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Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.
In dieser Ausgabe: Minnesota Wild

Mit der Bilanz in der regulären Saison konnten die Minnesota Wild durchaus zufrieden sein. 113 Punkte (53-22-7) bedeuteten den zweiten Platz in der Central Division und die punktbeste Saison in der Franchise-Geschichte. In den Stanley Cup Playoffs war dann aber erneut schnell Schluss. Sie verloren in der 1. Runde in sechs Spielen gegen die St. Louis Blues und warten seit 2015 darauf, eine Playoff-Serie für sich zu entscheiden.

Das Beste der Minnesota Wild

In der kommenden Saison werden die Dinge für General Manager Bill Guerin und Trainer Dean Evason nicht einfacher, denn durch die vorzeitige Beendigung der Verträge mit Ryan Suter und Zach Parise vor zwei Jahren dürfen die Wild fast 13 Millionen US-Dollar ihres Salary Caps von knapp 83 Millionen nicht nutzen. Entsprechend wenig Bewegung war diesen Sommer im Team. Immerhin gelang es Guerin, den Kader größtenteils intakt zu halten.
Schlüsselspieler
Die unbestrittene Nummer eins im Angriff ist Kirill Kaprizov. Der russische Superstar führte die Mannschaft vergangene Saison mit 108 Punkten (47 Tore, 61 Assists) als bester Scorer, Torjäger und Vorbereiter an. Ryan Hartman hatte als Center zwischen Kaprizov und Mats Zuccarello mit 65 Punkten (31 Tore, 34 Assists) die beste Saison seiner Karriere. Vieles wird davon abhängen, ob er diese Form beibehalten kann oder seine Leistungen wieder abfallen.

Kaprizovs Top 5 Tore in 2021/22

Der Abgang des Schweizers Kevin Fiala war schmerzhaft. Er war mit 85 Punkten (33 Tore, 52 Assists) der zweitbeste Scorer der Wild. Um seine Beiträge in der Offensive zu ersetzen, hoffen die Wild auf den jungen Matt Boldy und den österreichischen Rookie Marco Rossi.
In der Abwehr ist der Kader solide und unverändert. Kapitän Jared Spurgeon wird voraussichtlich mit dem körperlich starken Jake Middleton auflaufen und die Defensive anführen. Jonas Brodin und Mathew Dumba stellen ein eingespieltes Duo, und in der dritten Abwehr konkurrieren Dmitry Kulikov, Alex Goligoski, Jon Merrill und womöglich Rookie Calen Addison um die übrigen zwei Plätze.
Im Tor gelang es den Wild, den Vertrag mit Marc-Andre Fleury zu verlängern. Der legendäre Torhüter wird von Neuzugang Filip Gustavsson unterstützt.

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Stärken
Vergangene Saison glänzten die Wild vor allem in der Offensive und im Spiel fünf gegen fünf. Mit 3,72 Toren pro Spiel stellten sie den fünftbesten Angriff der NHL. Trotz Fialas Abgang haben sie das Potenzial, diese Stärke weiterhin auf das Eis zu bringen. Wenn Fleury eine gute Saison hat, kann er zudem zu den besten Torhütern der Liga gehören.
Verbesserungspotenziale
Die Defensive der Wild lag mit 3,04 Toren auf dem 17. Platz nur im Mittelfeld der Liga, die Special Teams waren mit 20,5 Prozent im Powerplay (18. Platz) und 76,1 Prozent in Unterzahl (25. Platz) enttäuschend. Sollten die Wild ihre übrigen 4,3 Millionen Platz im Salary Cap noch nutzen, dann vermutlich für einen offensivstarken Center, der dem Powerplay auf die Sprünge helfen kann.

Zuccarellos Top 5 Tore in 2021/22

Spieler aus DACH
Marco Rossi ist eine der großen Hoffnungen der Wild für die Zukunft. Er soll nicht nur helfen die Lücke zu schließen, die Fiala im Angriff hinterließ, sondern sich auch zu dem Spitzencenter entwickeln, der mit Kaprizov mithalten kann. Eine echte Nummer eins von Weltklasse fehlt Minnesota auf dieser Position. In der American Hockey League führte Rossi die Iowa Wild gemeinsam mit Kyle Rau mit 53 Punkten (18 Tore, 35 Assists) an. Damit war er auch der siebtbeste Rookie der gesamten Liga.
Vielversprechende Talente
Die Wild verfügen über einen der besten Prospect-Pools aller NHL-Teams. Neben Rossi und Addison stehen noch jede Menge anderer Talente auf allen Positionen in den Startlöchern, von denen acht bei der Juniorenweltmeisterschaft im Einsatz sind. Nur die Detroit Red Wings sind mit einem Spieler mehr bei der U20-WM vertreten. In der Offensive verdient besonders Liam Ohgren Beachtung, den die Wild in der 1. Runde des diesjährigen Drafts (Nr. 19) wählten. In der Abwehr könnten Carson Lambos und Brock Faber eine Chance bekommen.
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Playoff-Chancen
Fiala hinterlässt ein großes Loch in der Offensive, und aufgrund der Salary-Cap-Situation hatten die Wild kaum Möglichkeiten, sich zu verstärken. Sie sollten zwar trotzdem in der Lage sein, um einen Playoff-Platz zu spielen. Die Spitzenleistungen der vergangenen Saison sind aber kaum zu erwarten.